In traditioneller Weise wurde in der Pfarrgemeinde St. Blasius das Fest Fronleichnam gefeiert. Nach dem Festgottesdienst zogen die Gläubigen durch die Gemeinde und nahmen die Welt mit in ihr Gebet auf.
»In den Symbolen Brot und Wein wird Jesus gegenwärtig«, stellte Pfarrer Peter Seibt in seiner Begrüßung fest. Er erinnerte an die Entstehung des Fronleichnamsfestes, das seit dem Mittelalter zehn Tage nach Pfingsten gefeiert wird und bei dem das Abendmahl in ganz besonderer Weise in den Blickpunkt gestellt wird.
In seiner Predigt knüpfte er an das Lukasevangelium von der wunderbaren Brotvermehrung an. Dabei gehe es nicht nur um das Teilen von Brot und Fischen, sondern um die mannigfaltigen Dinge des Lebens. »Wenn wir hinausgehen und das teilen, was wir haben, dann haben wir aus dem Wenigen viel«, betonte Pfarrer Seibt. Er lenkte den Blick auf die jungen Leute, die für »Fridyas for Future« auf die Straßen gehen. Gemeinsam müsse man für eine gute und gerechte Welt sorgen.
Nach dem Festgottesdienst, der vom Kirchenchor unter der Leitung von Dirigentin Sonja Große musikalisch gestaltet wurde, zogen die Gläubigen durch die Straßen von Biberach. Angeführt wurde die Prozession von den Ministranten und dem Blasorchester Biberach. Pfarrer Seibt trug das Allerheiligste durch die Straßen. Die politische Gemeinde war vertreten durch Bürgermeisterin Daniela Paletta und Bürgermeister a. D. Hans-Peter Heizmann. Entlang des Prozessionswegs hatten viele Anwohner ihre Häuser geschmückt, kleine Altäre aufgebaut und Blumenteppiche gelegt. Vor der Pfarrkirche empfing ein Motivbild mit einer weißen Friedenstaube die Gottesdienstbesucher.
An den drei Stationen war es wiederum der katholische Kirchenchor, der mit seinen schönen Liedbeiträgen für den feierlichen Rahmen des Fronleichnamstags sorgte. »Lasst uns durch die Straßen tragen, den Herrn und Schöpfer aller Welt…«, stimmten die Sängerinnen und Sänger an.
In die Fürbitten wurden an der Station beim Seniorenheim »Kapellenblick« besonders die Alten und Kranken einbezogen. An der zweiten Station baten die Kommunionkinder um eine gute und gesegnete Kindheit. Für den Frieden in der Welt, dem kostbarsten Gut, beteten die Gläubigen an der dritten Station.
Wieder in der St.-Blasius-Kirche angekommen spendete Pfarrer Seibt den sakramentalen Segen. Der Kirchenchor stimmte das »Tantum Ergo« an und das gemeinsam gesungene, mächtige »Großer Gott wir loben dich…« erfüllte mit großer Klangfülle das Gotteshaus.