Am Donnerstag lud Firmenchef Hendrick Hund die Belegschaft zu einer Feier mit den Arbeitsjubilaren in die Werkskantine ein. Hierzu erschienen auch seine Eltern Gerd und Ruth Hund sowie André Hund, der das Werk im oberfränkischen Sulzdorf leitet. Die Firma möchte sich in Biberach baulich erweitern. Bürgermeisterin Daniela Paletta versprach ihre Unterstützung. In Sulzdorf mit 69 Beschäftigten wird es ein repräsentatives Ausstellungsgebäude geben.
Hendrick Hund sprach in seiner Ehrung der Mitarbeiter deren Tätigkeiten in der Firma an. Christof Echle wurde vor 10 Jahren für die Endmontage eingestellt. Ihm obliegt inzwischen der Staplerverkehr. Ebenfalls 10 Jahre ist Andreas Belien dabei. Als Technischer Leiter ist er nicht nur für den Zuschnitt und die Lackieranlage zuständig, sondern auch bei den baulichen Entwicklungen maßgeblich beteiligt. »Wir wollen alles auf den Prüfstand stellen, um für die nächsten 15 Jahre gut aufgestellt zu sein«, erläuterte Hendrick Hund die Strategie.
Vor 30 Jahren kam Werner Huber zur Firma. Zu seiner Hauptaufgabe gehört das Furnieren. »Leider ist der Anteil von Möbeln mit Echtholzoberflächen seit vielen Jahren rückläufig«, bedauerte der Chef. Die Repro-Dekore aus Kunststoff seien preislich günstiger. Für gehobene Ansprüche sei jedoch die Holzoptik wichtig geblieben. Gleichfalls 30 Jahre gehört Horst Späth dem Unternehmen an. Er hat durch eine Qualifizierung den Einsatz der ersten CNC-gesteuerten Maschinen begleitet. Die neue Ausrüstung mache auch die Fertigung von Sonderanfertigungen und kleineren Serien wirtschaftlich.
Paul Himmelsbach trat vor 30 Jahren in das damalige Werk Wolfach ein. Er führte bei Schränken und Regalen die hochwertige Gehrungsverleimung weiter, die ein Alleinstellungsmerkmal der Möbelfirma darstellt. In den Jahren darauf wurde Himmelsbach zum Betriebsratsvorsitzenden gewählt. Hendrick Hund lobte die vertrauensvolle Zusammenarbeit: »Ich bin mir sicher, dass es bei den Herausforderungen, die noch auf uns zukommen, nur so gelingen kann, weiterhin Erfolg zu haben.«
Auf stattliche 40 Jahre Betriebszugehörigkeit bringt es Thomas Echle. Ursprünglich im Lackierraum tätig, übernahm er später das Magazin. Dank seiner »Springertätigkeit im kaufmännischen Einkauf« habe Echle viel Erfahrung bei der Materialbeschaffung gewonnen. Hendrick lobte aber auch das ehrenamtliche Engagement Echles in der Freiwilligen Feuerwehr Prinzbach. Die Bedeutung dieser Aufgabe habe er selbst zu spüren bekommen, als in der Nähe seines Wohnhauses am Rebberg erst der Wald und das andere Mal ein Hof brannte.
Nach 27 Jahren wurde Reinhard Walter in den Ruhestand verabschiedet. Er war im Bereich Echtholzfurnier tätig. »Sie hatten das kräftige aber doch feine Händchen zum Schleifen«, lobt der Chef den Mitarbeiter. Walter klebte jedoch nicht an seinem Stammplatz, sondern half auch in anderen Abteilungen, wenn Not am Mann war. Mit seiner Zuverlässigkeit hätten auch hohe Stückzahlen an die Behörde pünktlich ausgeliefert werden können.
Der Kunde ist König
André Hund, der das Werk in Sulzdorf bei Coburg in Oberfranken leitet, kümmert sich insbesondere um den Kontakt zu den Kunden. Das neue Ausstellungsgebäude, das in Sulzdorf errichtet wird, soll den Kunden einen Überblick über die Möbel-Palette der Firma Hund geben. Sein Augenmerk richtet der Marketing-Chef auf die Präsenz der Firma im Internet. Über die obligatorische Webseite hinaus, macht er das Angebot auch bei Facebook bekannt. Das Gespräch zu neuen Kunden ergibt sich vor allem auf den Austellungs-Messen. Dabei geht es weniger um die Vorstellung der verschiedenen Möbel, sondern um Beratung, wie ein Büro optimal gestaltet werden könne. Die wachsende Digitalisierung werde es dem Kunden erlauben, dem Hersteller virtuell eine konkrete Vorstellung von seinen Büroräumen zu vermitteln, auf die mit individuellen Lösungsvorschlägen reagiert werden könne.
Bürgermeisterin Daniela Paletta überreichte an Thomas Echle zu seinem 40-jährigen Arbeitsjubiläum eine Urkunde des Landes Baden-Württemberg, die von Ministerpräsident Winfried Kretschmann unterzeichnet ist. Sie nahm dies zum Anlass, der Firma für ihre Treue zum Standort Biberach zu danken. In der beinah 100-jährigen Geschichte habe die Firma „vergleichsweise sichere Arbeitsplätze“ geboten. Sie dankte dem Unternehmen für ihr Engagement bei der Ausbildung neuer Arbeitskräfte. Nicht zuletzt profitiere die Gemeinde von der Steuerkraft, um ihre Aufgaben für das Gemeinwohl zu finanzieren. Sie wolle die baulichen Erweiterungsvorhaben der Firma unterstützen.
Um die Ehrungen mit Jahresrückblick und Ausblick aufzulockern, hatte die Firma »Hausmeister Bolle« eingeladen, der die versammelte Belegschaft mit seinen humorvollen Wortspielen erheiterte und mit seinen Zauberkünsten verblüffte.