Zum Auftakt in die Sommerferien durften sich die Biberacher Schulkinder über ein ganz besonderes Angebot freuen: Das Kinomobil machte am Donnerstag Halt in der Neuen Ortsmitte und zeigte im Rietsche-Saal zwei Filme.


Stuhlreihen, Lautsprecher, ein Podest für den Projektor und natürlich eine große Leinwand – nur eine halbe Stunde dauerte es, das Dachgeschoss der »Alten Fabrik« in einen Kinosaal zu verwandeln. Es lief »Jim Knopf und Lukas der Lokomotivführer« für die Kinder im Alter von 6 bis 9 Jahren. Die größeren ab 10 Jahre durften sich über »Das Zeiträtsel« freuen. Nach den Filmen hielt die Crew von »Kinomobil« noch eine kleine Bastelaktion bereit.
Wie im Lichtspieltheater
»Die Kinder konnten die Filme selbst mit aussuchen«, sagte Bürgermeisterin Daniela Paletta, gefragt nach den Gründen der Titelwahl. Dafür hatte es einen Aufruf im Amtsblatt gegeben. Das Ergebnis der Rückmeldungen flimmerte gestern über die Leinwand.
Daniela Paletta selbst wollte den Kindern mit diesem Tag ein unvergessliches, ein bisschen nostalgisches Kinoerlebnis verschaffen. Mit allem, was dazu gehört.
Die Kinder lösten Eintrittskarten an der »Kasse«, die Bürgermeisterin übernahm an der Tür zum »Kinosaal« den Job des Kartenabreißers und stand wenig später hinter der Zuckerwatte-Maschine, um süße Wolken an Stäben über die Theke zu reichen. Außerdem gab es Popcorn. Die Grundlage für das Slush-Eis fror zum Kinostart gerade noch in der Maschine und konnte wenig später serviert werden. Der süße Beitrag zum Rund-um-Kinoerlebnis wurde möglich, weil Christine Hahn vom gleichnamigen Süßwaren-Stand die Maschinen zur Verfügung gestellt hatte. Als Bürgermeisterin Paletta sie in ihre Idee einweihte, war die Schaustellerin sofort Feuer und Flamme, denn auch sie kennt viele der Kinder von Ostermarkt und Dorffest.
Mit »Brotbacken« fing 1999 alles an
Dass das Biberstarke Ferienprogramm auch nach 20 Jahren nichts von seiner Attraktivität eingebüßt hat, erfüllt Daniela Paletta mit großem Stolz. »Es ist gut, dass Bürgermeister Hans Peter Heizmann das ins Leben gerufen hat«, sagt sie und wertschätzt zugleich das große Engagement, das Vereine, Institutionen und Privatpersonen seit 20 Jahren zeigen, um den Kindern eine tolle Ferienzeit zu bereiten. Susanne Brückner hatte für die »Schwarzwälder Post« extra noch einmal ins Archiv geschaut, um den allerersten Programmpunkt im Biberstarken Ferienprogramm 1999 zu recherchieren. Los ging es damals ebenfalls gleich am ersten Ferientag – das war der 29. Juli 1999 – mit dem Brotbacken. Sage und schreibe 47 Termine umfasste das erste Programm – und damit sogar einige mehr als das in diesem Jahr, bei dem immerhin 38 Aktivitäten die Sommerferien verkürzen. Seit der ersten Stunde mit dabei sind der Turnverein, die Jugendfeuerwehr, die DLRG, der Tennisclub, das Jugendrotkreuz und Gemeinderätin Marita Echle. Hinzugekommen sind im Laufe der Jahre viele neue Angebote. Zum Beispiel das Bogenschießen, die Führung durch die Kläranlage, das Kerzengießen, ein Tag auf dem Hundeplatz, Encaustic-Malen und vieles mehr.
Für einige Aktivitäten gibt es übrigens noch freie Plätze! Am besten gleich im Bürgerbüro nachfragen oder auf der Homepage schauen.
Info
Anlässlich des Starts in das 20. Biberstarke Ferienprogramm hatte sich Bürgermeisterin Daniela Paletta etwas besonderes gewünscht. An ihrem »Bürgermeisterinnentag« sollte sich der Rietsche-Saal in ein Kino verwandeln. Dafür sorgte »Kinomobil«.
Kinomobil ist ein gemeinnütziger Verein, der sich der Verbreitung und Stärkung von Filmkultur in kinolosen Regionen zum Ziel gesetzt hat. Ein wichtiges Anliegen ist dem Verein dabei, das Interesse am Gemeinschaftserlebnis »Kino« zu wecken. Das Angebot wird aus der öffentlichen Hand unterstützt, ist jedoch nicht komplett kostenlos, denn auch bei gemeinnützigen Filmvorführungen müssen Filmmiete an den Verleiher, FFA- und Gema-Gebühren abgeführt werden.