Am vergangenen Freitag hat Lena Ringwald – wie aktuell berichtet – das Jahresfinale der »Küchenschlacht« gewonnen. Damit wurde ihr vom ZDF der Titel „Beste Hobbyköchin des Jahres 2017“ verliehen und ein Preisgeld in Höhe von 25.000 Euro überreicht. Eine Kochschürze weist sie zudem als Jahressiegerin 2017 aus. Wir sprachen mit der erfolgreichen Biberacher Hobbyköchin über ihre Erfahrungen.
Wie fühlt man sich als beste Hobbyköchin des Jahres 2017?
Es fühlt sich großartig an. Ich finde immer noch gar keine Worte, vor allem aber bin ich sehr dankbar, dass ich das alles erleben konnte.
Drei Wochen Küchenschlacht. Welche Ereignisse sind Ihnen besonders in Erinnerung geblieben?
Insgesamt war die Teilnahme super spannend. Es war der ganze Verlauf. Ich habe auch sehr viel dazugelernt. Die ganzen Leute vom Fernsehen und die Profiköche kennenlernen zu dürfen war beeindruckend.
Wie war das Verhältnis zu Ihren Gegnern. War es wirklich eine Schlacht?
In der Küche sah es nach den Aktionen wirklich aus wie auf einem Schlachtfeld. Aber das gilt nicht für das Verhältnis zu den anderen Kandidaten. Wir waren alle im gleichen Hotel untergebracht. Schon beim Frühstück gab es erste Gespräche, im Laufe der Woche ist man sich dann immer näher gekommen. Bei der zweiten Woche und bei der Finalwoche hat man sich schon im Vorfeld gekannt und ist ins Gespräch gekommen. Zu einigen Teilnehmern sind richtige Freundschaften entstanden. Einige haben mir berichtet, dass sie nun eine Kochausbildung absolvieren wollen.
Welche Reaktionen gab es nach dem Sieg am vergangenen Freitag? Wer war unter den Gratulanten?
Ich habe unzählige Mails und Anrufe erhalten. Sowohl von ehemaligen Schulkollegen und Bekannten als auch von mir völlig unbekannten Menschen. Eine Mitarbeiterin am Amtsgericht Kehl wollte sogar ein Autogramm von mir. Die Zahl meiner Follower auf Facebook ist von gut 100 auf weit über 1000 hochgeschnellt. Auch mein Blog www.lenasfoodstyle.com hat nun viel höhere Besucherzahlen. Besonders gefreut habe ich mich über ein Kochbuch, das mir im Nachhinein Johann Lafer zugeschickt hat. „Für Lena und mit großem Respekt“ hat er als persönliche Widmung auf die zweite Seite geschrieben.
Gibt es schon Pläne für die Teilnahme an einem anderen Kochwettbewerb oder ähnlichem?
Da habe ich noch keine konkreten Pläne, aber es gibt schon Kochsendungen, die ich gerne anschaue und wo ich mir eine Teilnahme vorstellen könnte. Aber das muss warten. Nächstes Jahr absolviere ich mein zweites Staatsexamen und da brauche ich viel Zeit zum Lernen. Danach kommt das Jahr 2019 und dann sehen wir, was dieses bringt.
Sie haben nicht nur den Titel als beste Hobbyköchin sondern auch 25.000 Euro Preisgeld gewonnen. Was machen Sie mit dem Geld?
Ich werde das Geld erst einmal sparen. Wenn ich dann mein Studium beendet haben, werde ich einen Teil davon für eine schöne Reise verwenden.
Wenn man so gut kochen kann, bleibt es da beim Hobby oder wird das Hobby doch zum Beruf?
Zunächst soll das Kochen mein Hobby bleiben. An den Wochenenden gebe ich Kochkurse, ansonsten bleibt das Kochen auf meine Freizeit beschränkt. Mein Beruf als Rechtsreferendarin bleibt an erster Stelle.
Sie haben sich am Finaltag für ein Wildhasengericht entschieden. Was ist Ihre ganz persönliche Lieblingsspeise?
Ich habe gar keine richtigen Lieblingsspeisen. Im Frühjahr 2017 waren wir in Italien und da hat es einen sensationell guten Seeteufel gegeben. Zwei, drei Monate war danach der Seeteufel mein Favorit. Im Herbst waren wir zum Essen im Europapark, wo Kalbsbries serviert wurde. Eigentlich mag ich gar keine Innereien aber danach hatte ich eine neue Lieblingsspeise. Sehr gerne verwende ich Jakobsmuscheln, weil man diese auf ganz unterschiedliche Weise zubereiten kann. Diese schmecken sowohl auf europäische als auch auf asiatische Art. Wild esse ich immer gerne. Wild kommt aus der Heimat und auch ich komme von hier.
Wie sieht es im Alltag aus. Eher Schnellimbiss oder stehen Sie auch zwischen oder nach der Arbeit am Herd?
In den Schnellimbiss gehe ich so gut wie gar nicht. Wenn ich wenig Zeit habe, belege ich mir schon Zuhause ein Brot und nehme das mit zur Arbeit. Abends gibt es manchmal einen superschnellen Salat oder ein Pasta-Gericht.
Was sagen die Eltern und die Geschwister zum Erfolg von Lena?
Angelika Ringwald: Wir sind unglaublich stolz, und freuen uns. Mach weiter so!
Wie waren ihre persönlichen Eindrücke als Zuschauer von der Küchenschlacht?
Angelika Ringwald: Es war ein toller, fairer Wettkampf, eine super Organisation, nette Teilnehmer – insgesamt ein tolles Erlebnis.
Steht bei der Familie Ringwald das Weihnachtsmenü schon fest?
Seit über 10 Jahren kochen wir in der Familie an Weihnachten ein 6-Gänge-Menü. Meine Schwester Tanja hat nun angeregt, ob wir dieses Jahr nicht einfach einmal ein Fleischfondue machen können, weil sie von den vielen Kleinigkeiten nicht richtig satt wird. Aber ich glaube, es läuft wieder auf ein Menü hinaus. Dann werden wir uns auf jeden Fall etwas Neues ausdenken.
Wer übernimmt beim Kochen und Essen welche Aufgaben?
Mama und ich stehen am Herd und kochen. Papa und mein Bruder Lukas decken den Tisch. Außerdem ist mein Papa für die Getränke zuständig. Meine Schwester Tanja serviert die Speisen.
Welchen Stellenwert hat das gemeinsame Koch- und Esserlebnis?
Am Wochenende kochen wir sehr gerne zusammen. Unter der Woche muss es oftmals schneller gehen. Beim Kochen und Essen sind wir sehr gerne zusammen.
Wie ist Ihr Fazit von der Küchenschlacht?
Es war tausendmal besser als ich mir es im voraus vorgestellt habe. Egal wie weit man kommt, es lohnt sich auf jeden Fall, wenn man einmal dabei ist. Ich habe viele Erfahrungen für mein Leben gesammelt. Es hat sich viel geändert. Vor allem habe ich vorher selbst gar nicht gewusst, dass ich so gut kochen kann.