»Die private Vorsorge betrifft jeden und fast in jeder Familie gibt es Angehörige, die auf Hilfe angewiesen sind«, betonte Rainer Griesbaum, Regionalmarktleiter Volksbank Lahr, bei einer Informationsveranstaltung in Biberach.
»Umso wichtiger ist es, frühzeitig die notwendigen Regelungen zu treffen, um genau die Versorgung zu bekommen, die man sich wünscht.« Gleichzeitig sei es eine große Entlastung für die Angehörigen, wenn alle wichtigen Fragen geklärt sind, so Griesbaum. Wie wichtig das Thema ist, zeigte die große Resonanz am Mittwochabend: Über 300 interessierte Bürger waren trotz hochsommerlichen Temperaturen in die Sport- und Festhalle gekommen.
Speziell in diesem komplexen Bereich habe die Volksbank Lahr ihre Kompetenz verstärkt, erklärte der Regionalmarktleiter. Zwei IHK-zertifizierte Kolleginnen, Johanna Harter und Karin Weyer, bieten mit der »Generationenübergreifenden Vermögensplanung« ein qualifiziertes und umfassendes Beratungsangebot an. Dabei arbeite die Volksbank mit regionalen Fachanwälten zusammen.
Einer von ihnen ist Rechtsanwalt Michael Hug aus Zell a. H. Er informierte über Vorsorgevollmacht, Betreuungsverfügung, Patientenverfügung sowie die Themen Übertragung zu Lebzeiten, Testament und Steuern bei Erbschaft und Schenkung. Diese Verfügungen sind die Grundlage, damit der persönliche Wunsch und Wille in allen wichtigen Lebensbereichen auch umgesetzt werden kann, betonte der Experte. Wo und wie man gepflegt werden möchte, wer sich um die Finanzen und um rechtliche Belange kümmert, welche medizinischen Maßnahmen bei einer schweren Erkrankung gewünscht sind und welche nicht, all diese Fragen können damit im Vorfeld geklärt werden, so Rechtsanwalt Hug. Auch bei dem sensiblen Thema Testament und Erbschaft sollte man sich Zeit nehmen und genau prüfen, ob die gesetzliche Erbfolge den eigenen Wünschen entspricht.
R+V Experte Sven Bürkle gab im Anschluss einen Überblick zu den Änderungen beim Pflegestärkungsgesetz. Die ambulante Pflege sei deutlich gestärkt worden. Nicht mehr nur die körperlichen Einschränkungen, auch geistig-psychische Beeinträchtigungen werden jetzt berücksichtigt, wenn es um die Einstufung bei der Pflege geht.
An Beispielen zeigte der Krankenversicherungsexperte auf, wie wichtig es sein kann, eine zusätzliche private Vorsorge zu treffen, um die Angehörigen in der Pflegesituation zu entlasten.
Karin Weyer, Leiterin Vermögensberatung und ausgebildete Generationenberaterin bei der Volksbank Lahr, beschloss die Vortragsreihe und gab einen Einblick in das Beratungsangebot der »Generationenübergreifenden Vermögensplanung«.
»Das Angebot ist ein Teil unserer genossenschaftlichen Beratung«, erklärte sie. »Wir geben Informationen zu den Themen, die jeder selbst regeln sollte; wie Vorsorgevollmacht, Unternehmervollmacht, Patientenverfügung, Zeit der Pflege, Elternunterhalt und Testament.«
»Wir nehmen uns viel Zeit, um die persönliche Vorsorge wunschgemäß zu regeln«, betonte Karin Weyer. Dazu gehöre eine umfassende Analyse der Lebens- und Vermögenssituation, Hilfe und Unterstützung beim Ausfüllen der Formulare, die Prüfung vorhandener Vollmachten, der Kontakt zu Fachanwälten und vieles mehr. Selbstverständlich könne man sich auch an Notare wenden, so Weyer. Aus der Erfahrung weiß sie, dass Vorsorge keine Frage des Alters ist und gab den Gästen mit auf den Weg, frühzeitig zu regeln, was sinnvoll ist und vom Gesetzgeber verlangt werde. Die Angehörigen würden das auch erwarten.
Es schaffe Sicherheit und erhält die Harmonie in der Familie, gab sie zu bedenken.
Ein erster wichtiger Schritt sei es, sich umfassend zu informieren.
Im Anschluss an die Information hatten die Gäste Gelegenheit mit den Experten ins Gespräch zu kommen. Der Heimat- und Verkehrsverein Biberach und die Volkstanzgruppe sorgten für die gute Bewirtung.