Heute feiert Heinrich Gießler Geburtstag, morgen wird das 50-jährige Hochzeitsjubiläum begangen.
Dann wird er wieder in den original Hochzeitsschuhen vor den Altar treten. Die, so erzählt Heinrich Gießler, waren damals zwar teuer, sind aber immer noch gut und in ihrer spitzen Form sogar wieder modern. Nach dem Dankgottsdienst am Samstag, 27. Mai, um 10 Uhr in der St. Blasius-Kirche in Biberach, wird mit Familie und Freunden gefeiert.
Kennengelernt hatte Heinrich Gießler seine Monika 1964 in der Ohlsbacher Halle beim Tanz, drei Jahre später läuteten für die beiden die Hochzeitsglocken. Den Antrag, so erinnert sich das Paar, den gab’s kurz bevor Heinrich zur Bundeswehr nach Stetten am kalten Markt musste. Heinrich Gießler, der in Nordrach geboren und aufgewachsen ist, hat zwei ältere Brüder und eine jüngere Schwester. Der Sohn von Michael und Anna Gießler arbeitete nach der Volksschule als Sägewerker beim Sägewerk »Junker« in Nordrach und war in seiner Jugend leidenschaftlicher Flügelhornist der örtlichen Trachtenkapelle.
Monika Gießler wurde als Monika Fritsch geboren und wuchs im Gengenbacher Oberdorf als jüngstes der drei Kinder von Karl und Blandine Fritsch auf. Nach der Volksschule absolvierte sie eine Ausbildung zur Einzelhandelskauffrau im Lebensmittelgeschäft »Weber« in Gengenbach, arbeitete später als Verkäuferin im Lebensmittelgeschäft »Pfannkuch« und bei der Firma »Knauer«. Zeit für Hobbys blieb ihr wenig, »es sei denn, man zählt Sockenstricken dazu«, wie sie auf Nachfrage lachend berichtet. Sie kümmerte sich liebevoll um die drei Töchter Sigrid, Petra und Tanja und sorgt für den Haushalt.
Ihre drei Kinder hat es zum Glück für die Jubilare nicht sehr weit in die Welt verschlagen. Die Töchter Sigrid und Petra leben in Biberach, die jüngste, Tanja, in Kippenheim. So finden sich für Oma und Opa zahlreiche Gelegenheiten, Zeit mit ihren Enkelkindern, die zwischen sieben und 19 Jahre alt sind, zu verbringen. Und das machen sie nur allzu gern: Zur Feier des erfolgreich bestandenen Abiturs der größten machten sich Oma und Enkeltochter zum Beispiel auf die Reise nach Berlin.
Musik liegt in der Luft
Mit der Hochzeit zog Heinrich zu Monika in ihr Elternhaus in Gengenbach, wo das Paar bis 1974 lebte. Nach dem Umzug nach Biberach, wo sie ein Haus direkt am heute »Alten Sportplatz« gekauft hatten, konnte Heinrich Gießler seine große Leidenschaft, die Blasmusik, im örtlichen Musikverein an der Trompete wieder verfolgen. 2007 wurde er nach über 50-jähriger Vereinszugehörigkeit zum Ehrenmitglied im Musikverband Kinzigtal ernannt, 2017 nach seinem Ausscheiden aus dem »aktiven Dienst« zum Ehrenmitglied des Musikvereins Biberach. Und so lassen es sich die Musiker des Musikvereins Biberach nicht nehmen, den Dankgottesdienst am Samstag musikalisch zu begleiten.
Das Jahr 2007 war nicht nur das Jahr, in dem er Ehrenmitglied im Musikverband wurde, sondern auch das Jahr, in dem Heinrich Gießler sich aus dem Berufsleben verabschiedete und in den Ruhestand ging. Er arbeitete über 40 Jahre bei den »Prototyp«-Werken in Zell – als Freihandschleifer und als Kontrolleur. Im Ruhestand unternimmt das Jubelpaar gerne Busreisen, fährt Fahrrad oder kümmert sich um den Garten.
Die »Schwarzwälder Post« gratuliert dem fröhlichen Paar zur Goldenen Hochzeit und wünscht Heinrich und Monika Gießler noch viele glückliche gemeinsame Jahre.