Beim Rückblick auf das vergangene Jahr fiel dem 1. Vorsitzenden Wilhelm Schmieder »nicht viel ein, was schlecht war«. Und doch: Nicht alles steht zum Besten in den Wäldern rund um Biberach und Prinzbach.
Etwa als Philipp Glanz, der Revierleiter Privatwald, die Anwesenden darauf hinwies, dass die anhaltende Trockenheit in exponierten Lagen bereits zu ersten Schäden im Bestand führen würde. Vor allem bei der Tanne seien erste Anzeichen von Trockenschäden zu erkennen. Er bat die Waldbesitzer, Holz frühzeitig aufzuarbeiten. Zudem hätten sich für den Frühherbst die Prüfer der PEFC-Zertifizierung angekündigt.
Die Waldservice Ortenau eG (WSO) als Holzvermarkter der FBG berichtete im Rahmen der Jahresversammlung von gut 1.500 Festmetern im Einzelverkauf und knapp 1.540 Festmetern in der Selbstwerbung. Damit lag das Volumen über dem der vergangenen beiden Jahre, erreichte jedoch nicht ganz das Niveau von 2013. Der Markt sei in Bewegung, erläuterte Kurt Weber von der WSO. Es lohne sich, gefragtes Wertholz zu erzeugen. Die Nachfrage im hochwertigen Bereich sei nach wie vor gut. Weniger hochwertiges Holz gerate jedoch mehr und mehr unter Preisdruck. »Schlecht bewertetes Starkholz kann nicht das Ziel der Erzeuger sein«, so Weber. Den produzierten Mengen stünden immer weniger Abnehmer gegenüber – in Baden-Württemberg arbeitet zum Beispiel nur noch eine einzige Papierfabrik. Und ebendiese wenigen Abnehmer versuchten den Ankauf so günstig wie möglich zu gestalten. Auf diese Situation müssten sich die Waldbesitzer einstellen.
Umbruch nach Urteil
Einen Überblick über aktuelle Themen gab auch Joachim Hass, der Forstbezirksleiter aus Offenburg. Besonders große Unruhe stiftet aktuell die Kartellrechtsentscheidung des Oberlandesgerichts Düsseldorf, nach der es dem Land Baden-Württemberg untersagt bleibt, die Vermarktung von Rundholz für Körperschafts- und Privatwälder mit einer Größe von mehr als 100 Hektar durchzuführen. Seine Behörde wolle jedoch weiterhin den alten Service bieten. Dafür bedürfe es neuer rechtlicher Formen, die momentan in Arbeitsgruppen ausgearbeitet würden. Das Tagesgeschäft sei von diesen Überlegungen aktuell nicht betroffen. Ziel ist es, die Neuorganisation bis 2019 durchzuführen.
Keine Neuigkeiten gab es in Sachen »Steingrabenweg«. Da der alte Weg zu steil und zu schlecht ist, muss eigentlich dringend ein neuer gebaut werden. Dafür beantragte die Forstbetriebsgenossenschaft Fördergelder beim Regierungspräsidium. Die wurden jedoch nicht genehmigt. Deshalb wird jetzt wohl auf den Ausgang des Beschleunigten Zusammenlegungsverfahren (BZ-Verfahren/Flurbereinigungsverfahren) in wenigen Jahren gewartet, um die Infrastruktur im Wald zu verbessern. Für den 20. Juni ist eine Aufklärungsversammlung der Flurbereinigungsbehörde angesetzt.
Zudem wurde der Vorstand von der Versammlung einstimmig entlastet. Bei den sich anschließenden Neuwahlen stellte sich Wilhelm Schmieder, wie er angab, ein letztes Mal als 1. Vorsitzender zur Verfügung. Seit dem 18. Februar 1987 steht er bereits an der Spitze der FBG Biberach-Prinzbach und feiert demnach heuer sein 30-jähriges Amtsjubiläum. Daniela Paletta, Biberachs Bürgermeisterin, bedankte sich herzlich auch im Namen der Gemeinde für sein anhaltendes Engagement.
Zu seinem Stellvertreter wurde von der Versammlung Martin Brosamer bestimmt. Marita Echle bleibt Kassenverwalterin und hat das Amt der Schriftführerin inne.