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Biberach-Prinzbach | 18.08.2025

Mädels und Kilts – das war neu bei den 19. Highland Games

Foto:
Was für ein Spektakel: das Seilziehen mit jeweils vier Mannschaften, mit immer wieder hoch dramatischen Spannungsmomenten. Foto: Inka Kleinke-Bialy
von Inka Kleinke-Bialy

Prächtigstes Sommerspielewetter und Riesengaudi sorgten allüberall für Highland-Laune. Auch ein Staatssekretär im Schottenrock war zu bewundern.

„Unfallfreie Spiele“ – das wünschten Prinzbachs Ortsvorsteher Klaus Beck und Biberachs Bürgermeister-Stellvertreter Frank Becherer mit der schottenberockten Unterstützung von Staatssekretär Volker Schebesta – zu Beginn der diesjährigen Prinzbach Highland Games, im Rahmen des Sommerfestes des örtlichen Musikvereins.

Vielleicht war es Lugh, ein Gott aus der schottischen beziehungsweise keltischen Mythologie, der am vergangenen Samstagnachmittag genau zugehört hatte und sich dachte: „Euer Wunsch sei mir Befehl.“ Und vielleicht hatte er schon gleich beim ersten Game seine Hand im Spiel, dem „driving the scottish wheelbarrow“. Um ein „Schubkarrenrennen“ ging es hier. Nicht wie in Kinderzeiten auf Händen, sondern auf einem einzelnen Rad mit seitlichen Haltegriffen – und auch nicht geradeaus, sondern über ein über ein Stück Baumstamm gelegtes Brett, unter einer niedrigen Planke hindurch, einen Slalomparcour entlang und wieder zurück.

Gekonnt Fallen

Und zwar im K.O.-System. Was für die 14, jeweils fünf-köpfig teilnehmenden Mannschaften bedeutete: So schnell wie möglich bitte. Einem der ersten Teilnehmerpaare wurde das zum Verhängnis: Mit gutem Schwung die Wippe hinauf, mit zu viel Schwung jedoch hinunter, die „Schubkarre“ fiel zu Boden und der sie Schiebende ihr kopfüber hinterher und per Überschlag über sie hinweg. Was halsbrecherisch aussah, sorgte glücklicherweise für keinen Schaden, stattdessen für herzhaftes Gelächter beim Publikum.

Umso mehr, als es für die wackeren Matadoren nun galt, sich schnellstmöglich zu berappeln und die Schubkarrenposition wiederherzustellen. Keine einfache Aufgabe für den Schiebenden, denn zwei Männerbeine – und seien sie noch so wohlgeformt – sehen leichter und griffiger aus, als sie es offenbar sind.

 

Foto: Inka Kleinke-Bialy
Staatssekretär Volker Schebesta (von links) ließ es sich nicht nehmen, Ortsvorsteher Klaus Beck und Biberachs Bürgermeister-Stellvertreter Frank Becherer beim Begrüßungsaufmarsch stilgerecht bekleidet zu begleiten.
Foto: Inka Kleinke-Bialy
Optisch wie akustisch erhebend: Wenn alle Mannschaften auf der Dorfwiese einmarschieren, vorneweg das Spiel der Prinzbach-Highlanders und ganz vorne die Frauen mit den Allerkleinsten.
Foto: Inka Kleinke-Bialy
Bei der Vorstellung der Mannschaften: Rechts neben den Murwölfen der spätere Turniersieger: der Haasenclan.
Foto: Inka Kleinke-Bialy
Auch in der Pause spielten die Prinzbach Highlanders markant auf ihren Dudelsäcken auf, mit Stefan Himmelsbach an der Spitze.
Foto: Inka Kleinke-Bialy
Eugen Roser (links) strahlt mit der Sonne um die Wette: Der Organisator des "auf der Insel" gewebten und geschneiderten neuen Prinzbacher Kilts ist nun auch selbst in einen solchen gekleidet.
Foto: Inka Kleinke-Bialy
Die Wippe ist unfallfrei passiert – jetzt heißt es: Gas geben, was das Zeug hält!
Foto: Inka Kleinke-Bialy
Zum ersten Mal dabei: Frauen – mit der ebenfalls erstmalig teilnehmenden „Torkeltruppe“. Auch sie sorgten für viel Stimmung im Publikum.
Foto: Inka Kleinke-Bialy
Claudia Himmelsbach an der Ergebnistafel: Sie sorgte für die korrekte Wiedergabe der Spielergebnisse inklusive Gesamtauswertung.
Foto: Inka Kleinke-Bialy
Der bärige „Tschigge“ von den Schwiizern bei seinem Siegeslauf mit je 40 Kilogramm in den Händen – gnadenlos „angetrieben“ von Moderator Stefan Himmelsbach.
Foto: Inka Kleinke-Bialy
Seit 10 Jahren dabei: Zur Feier des Tages gaben die „Schwiizer“ sämtlichen Mit-Teilnehmern eine Runde aus.
Foto: Inka Kleinke-Bialy
Dieser Fanblock jubelt, ohne die Lungen auch nur einen Deut zu schonen.
Foto: Inka Kleinke-Bialy
Bungee-Rennen: Von wegen „fliegen“ - Was so schwebend leicht aussieht, erfordert Muskelkraft und schonungslosen Körpereinsatz.
Foto: Inka Kleinke-Bialy
„Yeah!!!“ – so kann Jubel aussehen, wenn der Kontrahent sich rücklings-elegant auf dem Weg ins Wasser befindet.
Foto: Inka Kleinke-Bialy
Das „Sackhüpfen“ wurde nicht einzeln, sondern mit jeweils vier Akteuren betrieben. Der Haase-Clan (rechts) hatte den perfekten Rhythmus und schaffte es auf mit 52,80 Metern auf Platz 1. Die MC Kurvengeister (links) haute es schon nach wenigen Metern aus der Kurve.
Foto: Inka Kleinke-Bialy
Ist es in der puren Sonne zu heiß, spendet zur Not auch ein Regenschirm Schatten.

Im Folgenden gingen die Clans diese Station mit sichtbarem Respekt an. Sobald geschafft, konnte es dem Schiebenden passieren, dass seine Karre brüllte: „Renn! Renn!“. Oder sie schrie mit heller Stimme und aus Leibeskräften: „Hüja, hüja!!“ Letzteres war bei der einzigen weiblichen „wheelbarrow“ der Fall, der „Torkeltruppe“ zugehörig. Dieser Clan stellte nicht nur eine neue Teilnehmermannschaft dar, sondern wartete zudem mit dem Novum erster weiblicher Matadoren auf. Entsprechend bejubelt wurden sie denn auch.

Mit Köpfchen und Muskelkraft

Überdies sorgten sie für zwei weitere Überraschungen. Zum ersten betraf das die Technik beim Wheelbarrow-Rennen. Denn die als Karre fungierende junge Frau war nicht nur ein Leichtgewicht, sondern hatte bärenstarke – wenn nicht gar eiserne – Bein- und Fußmuskeln: Die umklammerten den Rumpf ihres sie schiebenden Kollegen mit solcher Kraft, dass dieser sie auf der Schlussgeraden nicht halten musste und daher freihändig rennend das Ziel ansteuerte. Ein Bild für die Götter, ob nun schottisch oder nicht.

Für Überraschung Nummer zwei sorgten die neongrün bebrillten Torkler beim „the wheel-red-tug-o-war“, dem Seilziehen. Schneller, als die Jury gucken konnte, entschied die Truppe die erste Runde für sich. Der Trick: Die drei gegnerischen Mannschaften überrumpeln, durch blitzschnelles Reagieren auf das Start-Kommando.

Nicht weniger Spaß bei Spielern und Zuschauern bewirkten die übrigen vier Wettbewerbe. Beim Bungee-running galt es, gegen die Zugkraft eines Gummiseils und obendrein auf einer wasserglitischen Plastikmatte schnellstmöglich den roten Knopf zu erreichen. Beim “Farmers Walk“ mussten zwei 40-Kilo-Gewichte eine möglichst weite Strecke geschleppt werden. Beim Splashing-your-rival „beklopfte“ man sich – verschiedene, gewitzte Techniken anwendend – auf einem nassen Baumstamm: mit nassen Strohsäcken und mit dem Ansinnen, sich länger als der Rivale im wahrsten Sinne des Wortes über Wasser zu halten. Auch wenn selbiges – herrlich kühles Prinzbacher Bergwasser – in der Hitze (nicht nur des Gefechts) durchaus lockend erschien.

Haasen vorn

Beim Big-bag-bouncing wieder-um wurde das „Sackhüpfen“ nicht einzeln, sondern mit jeweils der gesamten Mannschaft in einem Sack betrieben. Koordination war hier alles. Hilfreich, wenn man sich gemeinsam den Takt vorgab, mit beispielsweise martialisch-kreativem Gebrüll.

Mit scharfem Auge und geübt-launiger Zunge wachte Moderator Stefan Himmelsbach über die strikte Einhaltung der Regeln. Nach gut zweieinhalb Stunden hatte sich der Haasen-Clan gegen seine Kontrahenten durchgesetzt und durfte bei der abendlichen Siegerehrung im Festzelt später die Schwerttrophäe entgegennehmen.

Die Belegung der Plätze zwei bis 14: Schwiizer, Murwölfe Welschensteinach, Berghisli Schotten, Firelander Schönberg, Dschungel-Highlands, Die Torkeltruppe, Old God Germanics, Black Forest Highlander, MC Kurvengeister, Schutter Clan, Grashopperclan, Heilierer, Bergdorfschotten Schweighausen.

Weltweit einmalig

Ein Höhepunkt ganz anderer Art fand während der Spielpause statt. Denn die veranstaltenden Prinzbach Highlanders trugen bei den diesjährigen 19. Highland Games einen „nigel-nagel-neuen“ Kilt mit selbst kreiertem und daher auf der Welt einmaligem Muster, stellten diesen nun offiziell vor.

Das Besondere an dem Tartan genannten Schottenkaro à la Prinzbach: ein in die Basistöne (türkis und violett) eingewebter „Hauch von Gelb-Rot-Gelb“ – im Anklang zur badischen Flagge. Initiator Eugen Roser wurde zum Dank ebenfalls in einen solchen („auf der Insel“ gewebten und geschneiderten) Kilt gekleidet – mit viel Hallo vor aller Augen und doch vor Blicken geschützt, dank einer von den Körpern der Prinzbacher Highlander gebildeten menschlichen „Umkleidekabine“.

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Highland Games Biberach-Prinzbach

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