Die weihnachtlichen Gebinde der Landfrauen Prinzbach-Schönberg fanden reißenden Absatz, dazu gab’s beste Stimmung.
„Schreiben Sie bloß nicht, dass bei „Kaffee und Kranz” nur gebabbelt wird“, lachte Barbara Fritsch aus vollem Halse. Sie ist Rechnerin bei den Landfrauen Prinzbach-Schönberg und stand folgerichtig am vergangenen Samstag an der Kasse.
Tatsächlich zeugte das lebhafte Stimmengewirr auf dem ehemaligen Prinzbacher Schulhof davon, dass der Verkauf all des Weihnachtlichen, das die Landfrauen in der vergangenen Woche aus frischem Immergrün gebunden haben, auch eine gesellige Angelegenheit ist. Und sei es bei einem Plausch bei Kaffee und Kuchen oder auch Glühwein, denn damit bewirteten die Jungmusiker unter großem Andrang im Inneren der ehemaligen Schule. Nicht zuletzt konnte man sich hier bei Bedarf auch aufwärmen.
Die Landfrauen selbst waren angesichts der da noch winterlichen Außentemperaturen dick eingemummelt, hatten sie sich am Samstagmorgen doch bereits ab halb zehn Uhr dem Aufbau gewidmet. Der hatte schon tags zuvor begonnen. Weit mehr als zwei Stunden nahm alleine das Auspreisen der weihnachtlichen Werke in Anspruch.
Enorme Vielfalt
Schon kurz nach dem offiziellen Verkaufsbeginn um 14 Uhr tummelten sich über 60 Menschen auf dem Gelände und begutachten das Angebot. „Das ist immer so“, meinte Landfrau Diana Leopold (Schriftführerin) zu dem enormen Andrang. Früher, als „Kaffee und Kranz” noch beim Pfarrhaus stattgefunden hatte, „hielten wir das Tor bis um 14 Uhr geschlossen. Wenn wir es dann aufmachten, kamen die Leute reingestürmt.“
Der Grund liegt unter anderem in der enormen Vielfalt des auf Tischen und Stühlen, sowie an Leitern und Ständern liebevoll Präsentierten: schätzungsweise 50 bis 60 dekorierte und über 30 naturbelassene Weih-nachtskränze und –gestecke, zudem mindestens 40 Türkränze und andere Gehänge, desgleichen Grabgestecke, überdies allerlei sonstige Artikel, beispielsweise aus Zweigen gebundene Tannenbäumchen oder auf Baumscheiben dekorierte Kerzen. Ebenfalls zum Verkauf standen Bündel von immergrünen Zweigen, Moos und Rindenstücke.
Vorbestellungen gebe es inzwischen nicht mehr so viele, erzählt Diana Leopold, „die meisten Leute wollen lieber gucken und aussuchen.“ Dennoch wissen die Landfrauen auf die Wünsche der Kunden einzugehen. Wer etwas zusätzlich dekoriert oder umdekoriert haben möchte, dem wird in der „Bastelstube“ geholfen. Hier kann er sich die Deko-Elemente und/ oder Kerzen selbst aussuchen oder sich gleich von vornherein nach persönlichem Gusto etwas gestalten lassen.
Günstige Preise
Die Besucher der Veranstaltung kommen in der Regel aus Biberach und der näheren Umgebung, neben der enormen Auswahl werden sie von der moderaten Preisgestaltung angezogen. „Mit offiziellen Verkaufsstellen sind unsere Preise nicht zu vergleichen“, erläutert die Landfrauen-Rechnerin Barbara Fritsch, „das würde auch nicht funktionieren, dann würde niemand hierher kommen.“
Kerzen und Dekomaterial kauft der Landfrauenverein, wann immer er auf günstige Angebote stößt. Die immergrünen Zweige sowie das Gros der sonstigen Naturmaterialien stammt jedoch aus eigenen Gärten oder aus von Nicht-Vereinsmitgliedern kostenlos zur Verfügung gestelltem Grünschnitt. „Wir haben also eine Mischkalkulation, in die natürlich auch ein bisschen unsere Arbeitszeit einfließt – was allerdings schwierig zu bewerten ist, weil wir Landfrauen das ja unentgeltlich machen.
Kleine Kunstwerke
Ebenso wird die Wertigkeit des jeweiligen Materials berücksichtigt, schließlich gibt es Unterschiede zwischen beispielsweise einer normalen Thuja und höherwertigen Koniferen. „Und selbst, wenn das Material gespendet ist, so hat es doch einen gewissen Wert, ebenso wie die Unterlage, auf der es dekoriert wird“, resümierte Barbara Fritsch.
Auch kleine, auf Holztafeln gemalte Kunstwerke konnte man erstehen: geschaffen von Vereinsmitglied Klaus Bühler (Badischer Hof) und von den Landfrauen kreativ präsentiert – auf dem abgesägten Stumpf eines Erlenbaumes. „Jemand räumt den Garten ab und denkt an uns“, freut sich Diana Leopold über das dekorative „Abfallstück“ und darüber, wie sich der Bedarf an Naturmaterialien für „Kaffee und Kranz“ in den Köpfen der Menschen mittlerweile verfestigt hat, „wir können aus so ziemlich allem was basteln.“