Prinzbach hat den Kreisentscheid im 28. Wettbewerb „Unser Dorf hat Zukunft“ gewonnen und mit Zusammenhalt und Kreativität beeindruckt. Am Dienstagabend gab’s in kleiner Runde für alle Teilnehmer die Urkunden in der Scheune der Familie Schöner.
Im Untertal waren rund 35 Menschen zusammengekommen, um den erfolgreichen Abschluss des Dorfwettbewerbs zu feiern. Überall funkelten kleine Lichter, und die Prinzbacher Fahne erinnert daran, wer im Mittelpunkt stand. Drei „Highlander“ spielten Dudelsack und setzen damit gleich zu Beginn einen besonderen Akzent: So klingt Prinzbach, wenn es etwas zu feiern gibt.
Eine Chance für Prinzbach
Bürgermeister Jonas Breig betonte in seiner Begrüßung die Bedeutung des Wettbewerbs für Prinzbach. „Als Ortsvorsteher Klaus Beck im Frühjahr die Idee vorstellte, war sofort klar, dass dies eine große Chance für unseren Ortsteil Prinzbach ist“, sagte Breig. Der Wettbewerb habe grundlegende Fragen aufgeworfen: „Was macht uns aus? Worauf können wir stolz sein? Wo gibt es Verbesserungspotenzial?“ Mit solchen Fragen habe man sich auf den Weg gemacht. „Es war nicht immer leicht“, gesteht Breig. „Reflexion kann anstrengend sein, manchmal sogar unangenehm.“ Breig lobte besonders die Zusammenarbeit und das Engagement im Dorf: „Viele unterschiedliche Menschen haben sich eingebracht, und eine beeindruckende Eigendynamik ist entstanden.“ Die neutrale Perspektive der Jury sei besonders wertvoll, da sie helfe, Betriebsblindheit abzulegen und den Ort objektiv zu betrachten, betonte Breig. „Die beeindruckende Rundfahrt durch Prinzbach, die in nur zwei Stunden ein vollständiges Bild vermittelte, war eine echte Gemeinschaftsleistung.“
Ein Dorf mit Zusammenhalt
Tatjana Henzler vom Dezernat Ländlicher Raum des Ortenaukreises würdigte in ihrer Rede die Teilnehmer des Wettbewerbs. Prinzbach, mit seinen 450 Einwohnern die kleinste Gemeinde im Kreisentscheid, habe durch seine klaren Ziele, die hohe Ehrenamtskultur und den starken Zusammenhalt überzeugt. „Hier kann jeder mitreden, und viele tun es auch“, sagte sie. Besonders beeindruckend sei, wie die Vereine und Ehrenamtlichen in Prinzbach zusammenarbeiten. „Mir hat hier alles gefallen“.
Der erste Preis sei eine großartige Anerkennung für das Dorf, betonte Henzler, aber auch ein Ansporn für die Zukunft. „Der Dorfwettbewerb dient nicht nur der Selbstanalyse, sondern stärkt auch die Dorfgemeinschaft und hilft bei der Weiterentwicklung. Die Urkunden, die heute übergeben werden, sind zugleich Anerkennung und Arbeitsauftrag für die kommenden Jahre.“ In die gleiche Richtung zielten auch die Worte von Roman Knorr (Regierungspräsidium Freiburg, Kommissionsleitung Bezirkswettbewerb): „Die Begehung war Entertainment, einfach schön.“ Er erinnerte aber auch daran, dass alle Dörfer Gewinnerdörfer sind. Es seien Prozesse angestoßen, die kein Strohfeuer sein sollen.
Prinzbachs Geschichte als Stärke
Ortsvorsteher Klaus Beck erinnerte an die lange Geschichte von Prinzbach. Vom Silberbergbau im Mittelalter, der sage und schreibe sieben Burgen finanziert hatte, über die Zeit als Stadt im 13. Jahrhundert bis hin zur modernen Landwirtschaft habe der Ort viele Wandlungen erlebt. Für ihn sei der Preis nicht das Wichtigste gewesen. „Viel entscheidender war, einen klaren Blick darauf zu gewinnen, was gut läuft und wo es Verbesserungsbedarf gibt.“ Der Erfolg – nach einer weniger guten Platzierung bei der Teilnahme im Jahr 2008 – sei eine Bestätigung für den eingeschlagenen Weg und zeige, dass Prinzbach auch für kommende Generationen gut aufgestellt sei.
Ausklang in Gemeinschaft
Musikalisch wurde die Veranstaltung von einem Ensemble des Musikvereins Prinzbach-Schönberg begleitet, der für einen feierlichen Rahmen sorgte. Bei Häppchen vom Landgasthof Kreuz und der Käserei Amst ließen die Gäste den Abend gemütlich ausklingen. Am Samstag wird es in Schöners Scheune schon wieder lebendig. Da lädt der Musikverein Prinzbach-Schönberg an dieser ungewöhnlichen Stelle zum Konzert ein.
Den kompletten Bericht und weitere Bilder finden Sie in der Print-Ausgabe der Schwarzwälder-Post.