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Zell am Harmersbach | 7.01.2022

So lief der Sternsinger-Auftakt in den Zeller Kirchen

Sternsinger ziehen festlich ein, Kirchenchor singt, Geistliche predigen zur Aktion und über die Sterndeuter im Evangelium

Foto:
Gruppenbild mit Stern: Nach dem Gottesdienst in der Pfarrkirche stellen sich die Sternsinger gern zum Foto auf. Sie heißen: Karla Fuchs, Anika Brosemer, Linus Feuer-Coan, Lotta Feuer-Coan und Luis Feuer-Coan. Bruder Pirmin (links) und Bruder Berthold (rechts) freuen sich über die Mitwirkung der Sternsinger in der Kirche. Foto: Gisela Albrecht
von Gisela Albrecht

Am Feiertag »Heilige Drei Könige« haben die Sternsinger in den Gottesdiensten in der Zeller Pfarrkirche am Vormittag und in der Wallfahrtskirche am Abend mitgewirkt. Nach einem Anspiel, in dem sie ihre Gaben Gold, Weihrauch und Myrrhe vorstellten, sangen sie das traditio­nelle Sternsingerlied »Wir kommen daher aus dem Morgenland«.

Foto: Gisela Albrecht
Nach dem langen Gottesdienst am Abend in der Wallfahrtskirche sind die Sternsinger etwas müde. Mit kräftigen Stimmen haben sie auch hier ihr Lied gesungen und in einem Anspiel ihre Gaben erklärt. Die Sternsinger heißen Sophia Roth, Hanna Fritsch, Emma Fritsch, Paula Fritsch, Dennis Hug und Marek Schätzle.

Am Vormittag in der Pfarrkirche leiteten Br. Berthold und Br. Pirmin den Gottesdienst. In seiner Predigt ging Br. Pirmin auf das Motto ein »Gesund werden – gesund bleiben. Gesundheit ist ein Kinderrecht.« Mit dem gespendeten Geld der Sternsingeraktion werden Projekte in Afrika unterstützt, die der medizinischen Versorgung von Kindern dienen. In dem Informationsmaterial zu diesen Projekten werden drei Kinder vorgestellt, deren Geschichte Br. Pirmin erzählte.

Geschichten vom Gesundwerden

Das Mädchen Malak aus Ägypten hat einen Kessel mit heißem Wasser umgestoßen und dabei ihre Füße verbrüht. In einem Gesundheitszentrum in der nächsten Stadt wird sie medizinisch behandelt und danach lange gepflegt. Sie geht immer noch zweimal in der Woche dorthin. Die Krankenschwestern zeigen ihr auch, dass sie sich nicht schlecht fühlen muss, wenn sie Narben hat. Das Gesundheitszentrum wird von den Spenden der Sternsingeraktion unterstützt.

Das Mädchen Blessing aus Ghana kam mit einer Behinderung auf die Welt und hat keine Beine mehr. In einem orthopädischen Zentrum erhält sie Beinprothesen. Da sie noch wächst, muss sie immer wieder neue Prothesen bekommen. Mit dieser Hilfe kann Blessing alleine laufen. Das orthopädische Zentrum in Ghana erhält ebenfalls Geld aus der Sternsingeraktion.

Das dritte Kind heißt Ben und wohnt im Sudan. Ben ist aus einem Baum gefallen, als er dort eine reife Mango pflücken wollte. Das passiert im Sudan vielen Kindern. Ben hat sich die Beine gebrochen, aber es geht ihm schon viel besser. Ben ist das Gesicht der Sternsingeraktion 2022 und auf allen Plakaten und Flyern zusehen.

Am Ende seiner Predigt erklärte Br. Pirmin: »Diese Kinder in Afrika können die Erfahrung machen, dass es Menschen gibt, die ihnen helfen und Medizin, die sie gesund macht. Dafür werden die Spenden der Sternsinger verwendet.«

Symbolische Gaben

Im Gottesdienst stellten die Sternsinger ihre Gaben Gold, Weihrauch und Myrrhe vor, die sie nach der Aussage des Evangeliums dem Jesuskind in der Krippe als Geschenke bringen. »Gold ist sehr wertvoll und Zeichen der Könige«, erklärt der erste Sternsinger. »Weihrauch ist getrocknetes Baumharz und wird in der Kirche verwendet«, sagt der zweite Sternsinger. »Myrrhe ist auch getrocknetes Baumharz und wird zu Salbe oder Hustensaft verarbeitet«, berichtet der dritte Sternsinger.

Abendmesse mit Kirchenchor

In der Abendmesse in der Wallfahrtskirche zogen die Kinder zusammen mit Pater Burkhart und Br. Berthold in die Kirche ein. In ihren farbenfrohen Gewändern, Kronen und Sternen zeigten sie, wofür der Festtag »Heilige Drei Könige« steht. Der Kirchenchor unter Leitung von Reinhard Gerber begrüßte die Gemeinde mit dem thematisch passenden »Stern über Bethlehem«, von Wolfram Dreher an der Orgel begleitet.

Pater Burkhard ging in seiner Predigt ausführlich auf den Text aus dem Matthäusevangelium ein. Die Sterndeuter waren weise Leute. Forscher, die dem besonders hellen Stern gefolgt waren und der Weissagung der Propheten, dass ein Königskind auf die Welt gekommen ist, nachgegangen sind. Sie suchten das Königskind in einem Palast, dem Palast von König Herodes. Doch da war kein Kind und Herodes war ärgerlich, dass er nichts davon wusste. Er fürchtete, durch das neugeborene Königskind vom Thron verdrängt zu werden und schickte die Sterndeuter fort, nach dem Kind zu suchen und ihm davon zu berichten. Pater Burkhard erklärte, dass zunächst die armen Hirten zu dem neugeborenen Jesuskind gekommen sind und danach die wohlhabenden Sterndeuter – ihren Geschenken nach müssen sie einen gewissen Reichtum gehabt haben. »Und was ist dazwischen?« fragte Pater Burkhard. Dazwischen sind wir, die wir weder ganz arm noch ganz reich sind – das sind die meisten von uns, beantwortet er seine Frage. So habe Gott deutlich gemacht, dass Gott ein Gott aller Menschen sei.

Auch in diesem Gottesdienst stellten die Sternsinger im Anspiel ihre Gaben Gold, Weihrauch und Myrrhe vor und sangen das traditionelle Sternsingerlied. Dafür erhielten sie viel Applaus und die Anerkennung der Kirchenbesucher.

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Schlagworte:
Kath. Pfarrgemeinde St. Symphorian Zell am Harmersbach, Seelsorgeeinheit Zell am Harmersbach, Sternsinger

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