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Zell am Harmersbach | 27.12.2018

Weihnachtliche Botschaft vom sinnstiftenden Frieden

Licht aus Bethlehem leuchtet in der Krippe – Christmette in der Pfarrkirche zum Beginn von Weihnachten

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Das Evangelium wurde von Pfarrer Bonaventura Gerner singend vorgetragen. Dazu war der Altarraum nur von den Tannen­bäumen, Kerzen und einzelnen Lichtakzenten beleuchtet. Foto: Gisela Albrecht
von Gisela Albrecht

Die Christmette in der Pfarrkirche am Heiligabend ist für viele Gemeindemitglieder der Beginn von Weihnachten. Pfarrer Gerner zelebrierte einen feierlichen Fest­gottesdienst mit Gesang des Kirchenchores von der Orgelempore.

Foto: Gisela Albrecht
Das Evangelium wurde von Pfarrer Bonaventura Gerner singend vorgetragen. Dazu war der Altarraum nur von den Tannen­bäumen, Kerzen und einzelnen Lichtakzenten beleuchtet.
Foto: Gisela Albrecht
Der Joy & Fun-Chorus stimmte die Besucher auf die Christmette ein. Neu in diesem Jahr: Das Publikum wurde bei zwei Liedern zum Mitsingen eingeladen.

Der Einzug von Pfarrer Gerner mit den vielen Ministranten und Lektoren erfolgte in die nur mit Kerzenlicht beleuchtete Kirche. Eine stimmungsvolle Atmosphäre verbreiteten vor allem die Tannenbäume, Kerzen und einzelnen Lichtpunkte im Altarraum. An jeder Kirchenbank im Besucherraum stand eine kleine Kerze. Erst zur Eucharistiefeier wurde die gesamte Beleuchtung angestellt.

Pfarrer Gerner sagte in seiner Begrüßung: »Mit Freude dürfen wir heute die Geburt Jesu feiern. Er ist auch heute noch unter uns, wenn wir ihn in unsere Herzen lassen.« Danach sang der Kirchenchor unter Leitung von Wolfram Dreher das bekannte Weih­nachtslied »Es ist ein Ros entsprungen«. Mit ihren schönen Stimmen sorgte der Kirchenchor für die musikalische Gestaltung der Christmette. Der vierstimmige Chorgesang der weihnachtlichen Lieder trug zur festlichen Stimmung in der Kirche bei.

Seine Predigt begann Pfarrer Gerner mit den neuesten Nachrichten: Die letzte Zeche in Deutschland ist geschlossen worden. Der Bergbau ist Geschichte. Die Kumpels haben im Fernsehen berichtet, dass bei der Arbeit unter Tage alle Kumpels gleich sind, ihre Herkunft spielt keine Rolle. Sie müssen zusammenhalten und tun es auch. »Das klingt wie ein Traum: Friedliches Miteinander unter Tage«, schildert Gerner seinen Eindruck. Frieden ist möglich. Von der Krippe strahle ebenfalls das Licht des Friedens auf. Seit 25 Jahren werde das Licht von der Geburtskirche Jesu in Jerusalem in die Welt gebracht. Nach Europa gelangt es in eine Kirche in Wien, von dort haben es Pfadfinder nach Deutschland gebracht. »Auch bei uns brennt das Licht aus der Geburtskirche. Von diesem Licht geht Frieden aus«, erklärte Pfarrer Gerner. Im September wird alljährlich der Tag des Friedens gefeiert – dazu wurden in der Pfarrkirche die Glocken geläutet und Gläubige haben gebetet. Es weiterer Aspekt des Friedens.

Ausführlich ging Pfarrer Gerner dann auf das Weih­nachtslied »Stille Nacht, heilige Nacht« ein. Es wurde im Jahr 1818 geschrieben und ist damit 200 Jahre alt. Das Lied besteht eigentlich aus sechs Strophen und erzählt von der Sehnsucht nach Frieden, berichtete Gerner. Es ist in Zeiten von Krieg und Armut entstanden und wurde von zwei Männern geschrieben, die unter schlimmsten Bedingungen aufgewachsen sind. Vielleicht sei es gerade diese Situation, die die Menschen für dieses Lied empfänglich machen. »Stille Nacht, heilige Nacht« sei als Weihnachtslied in der ganzen Welt bekannt und werde in allen Sprachen gesungen, erklärte er. Eine unbekannte Strophe beschreibe sehr eindrucksvoll die Sehnsucht nach Frieden. Das Lied verbinde die Menschen an Weihnachten unabhängig von Alter, Herkunft oder Religion. Vielleicht steige auch bei uns ein Funke von Frieden auf, wenn wir das Lied hören und selber singen, hoffte Gerner. »An Weihnachten geht von der Krippe die Botschaft vom sinnstiftenden Frieden aus, dies gilt für alle Völker. Lassen wir diesen Frieden auch in unsere Herzen einziehen, in unsere Familien, Verwandte, Freunde und die Gemeinde.« Weih­nachten ist die Einladung an uns, Frieden mit uns und der Welt zu schließen, beendete Gerner seine Predigt. Zur Adveniat-Kollekte las Pfarrer Gerner einen Brief von Erzbischof Stefan Burger vor. Während der Kommunion der Gemeinde ertönte feierliche Musik von der Empore durch das Orgelspiel von Organist Dieter Benson und den Gesang des Kirchenchores.

Der Joy & Fun- Chorus unter Leitung von Wolfram Dreher sang eine halbe Stunde vor Beginn der Christmette zur Einstimmung. Mit dem Lied »Stille Nacht, heilige Nacht« eröffnete der Chor sein Repertoire. Die erste Strophe wurde in der englischen Version gesungen, danach eine Strophe auf Deutsch und zur dritten Strophe wurden die Besucher zum Mitsingen eingeladen. Gerne folgte die Gemeinde dieser Einladung.

Nach weiteren Weihnachtsliedern sang der Chor das bekannte Lied »Der kleine Trommler«. Hierzu las Silke Schätzle zunächst den deutschen Text vor. Bei dem Lied haben die Männer den Part, die Trommel musikalisch mit ihren Stimmen zu imitieren, zum Teil unterstützt von der Altstimme. Das rhythmisch anspruchsvolle Stück wurde gelungen interpretiert und zu einem Höhepunkt des Abends. Bei dem Lied »In dulci jubilo« zeigten die Frauen, wie ausdrucksstark ihre Sopran- und Altstimmen klingen. Mit der Weihnachtsmottete und einem Solo von Amelie Dreher und dem Lied »Ich steh an deiner Krippe hier« beendeten der Joy & Fun- Chorus seinen Auftritt.

 

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