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Oberharmersbach | 16.10.2017

Klarer Wählerauftrag für Richard Weith

Mit 65,11 Prozent der Stimmen zum Nachfolger von Bürgermeister Huber gewählt – Hohe Wahlbeteiligung mit 76,24 Prozent – 33,44, Prozent der Wähler stimmten für Dominika Hättig – 14 Stimmen für Aleksandar Jotov – Zwei Stimmen für Siegfried Huber

Foto:
Glückwunsch: Bürgermeister Siegfried Huber (links) gratuliert Richard Weith und dessen Frau Anja sowie den Kindern Johanna, Daniel und David. Foto: Lehmann-Archiv, Hanspeter Schwendemann
von Schwarzwälder Post

Oberharmersbach hat einen neuen Bürgermeister gewählt. Im ersten Wahlgang setzte sich Richard Weith erstaunlich deutlich durch. Zum zweiten Mal nach Otmar Ritter im Jahre 1969 gaben die Wähler­innen und Wähler jetzt einem auswärtigen Kandidaten, dieses Mal mit über 65 Prozent, den Auftrag, zum 01.01.2018 das Amt des Bürgermeisters in Oberharmersbach zu übernehmen.

Wählervotum: 1378 Stimzettel aus der Urne galt es auszuzählen.
Rechenexempel: Mehrfach wurde gezählt, um das korrekte Ergebnis zu ermitteln.
Trend: das Briefwahlergebnis gab das spätere Ergebnis vor.
Während der Stimmauszählung versammelten sich die Bewerber Dominika Hättig und Richard Weith zusammen mit ihren Angehörigen vor dem Rathaus. Auch Aleksandar Jotov (nicht im Bild), war gekommen.
Die Reihe der Ehrengäste wurde angeführt von Staatsekretär Volker Schebesta, Bürgermeisterin Daniela Paletta, den Bürgermeister-Stellvertretern Hannes Grafmüller und Günter Eble sowie den Bürgermeistern a. D. Otmar Ritter, Hans-Martin Moll und Herbert Vollmer.
Fast das ganze Dorf war gestern Abend zum Rathaus gekommen. Mit Spannung wurde die Bekanntgabe des Wahlergebnisses erwartet.
Überwältigt: Groß war die Freude beim Ehepaar Weith und den drei Kindern.
Glückwunsch: Bürgermeister Siegfried Huber (links) gratuliert Richard Weith und dessen Frau Anja sowie den Kindern Johanna, Daniel und David.
Ehrenbürger und Bürgermeister a. D. Otmar Ritter gratulierte Richard Weith zum Wahlsieg.
Gallusplakette: Gemeindereferentin Judith Müller gratulierte im Namen der Seelsorgeeinheit Zell mit einer Gallusplakette.
Musikalische Glückwünsche: Die kulturellen Vereine und die Feuerwehr schlossen sich den Glückwünschen für Richard Weith an.
Klarer Auftrag: Mit deutlicher Mehrheit wurde Richard Weith im ersten Wahlgang gewählt.
Der 18 Meter hohe Maibaum, den die Mitarbeiter vom Gemeindebauhof vor dem Rathaus aufgestellt haben, zeigt nun, dass ein neuer Rathauschef gewählt worden ist.

Gegen 18.45 Uhr sollte das Wahlergebnis bekannt gegeben werden, aber im Bürgersaal kam leichte Unruhe auf, als beim Abgleich der abgegebenen Stimmen und dem ermittelten Ergebnis eine Stimme fehlte. Nochmals wurde jeder Block mit 25 Stimmen durchgezählt. Dann die Erleichterung: das Ergebnis stimmte.

Etwas entspannter ließ es das Briefwahlkomitee angehen. Schon nach einer halben Stunde stand das Ergebnis fest und die Briefwähler gaben den Trend vor: 135 Stimmen für Richard Weith und 75 für Dominika Hättig. Das Endergebnis bestätigte dies. Von den 2083 Wahlberechtigten gaben 1588 ihre Stimme ab, somit lag die Wahlbeteiligung bei 76,24 %. Beim letzten Amtswechsel 2001 hatte die Wahlbeteiligung bei 84,5 Prozent gelegen. Richard Weith, von 2002 bis 2008 Kämmerer in Oberharmersbach, erhielt 1034 Stimmen (65,11 %), auf Dominika Hättig entfielen 531 Stimmen (33,44 %), auf Aleksandar Jotov 14 Stimmen (0,88%). Sieben Stimmen waren ungültig, zwei Splitterstimmen entfielen auf Amtsinhaber Siegfried Huber.

Zwischenzeitlich war der Platz rund um das Rathaus vollgelaufen, unter den Gästen auch die kommunale Politprominenz der Umgebung. Wohl der überwiegende Teil der Bevölkerung schien mit einer Entscheidung, wie sie auch immer ausgehen mochte, im ersten Wahlgang zu rechnen.  Die kulturellen Vereine waren aufmarschiert, der Bauhof hatte in weiser Voraussicht den Maien gerichtet.

Bürgermeister Siegfried Huber gab als Wahlleiter das Ergebnis bekannt. Auch hier stieg noch einmal die Spannung, als er mitteilte, »um jetzt die Bürgermeisterin« – Applaus schien einzusetzen – und Huber fuhr fort »oder den Bürgermeister zu sehen.« Dann endlich folgten die mit Neugier erwarteten Zahlen. Dominika Hättig erhielt für ihr Engagement im Wahlkampf anerkennenden Applaus und für Richard Weith gab es die erlösende und überwältigende Zustimmung aus dem weiten Rund.

Bürgermeister Siegfried Huber gratulierte seinem Nachfolger zu dem überragenden Ergebnis. Die Freiwillige Feuerwehr war in Aus­gehuniform aufmarschiert. Die Miliz- und Trachtenkapelle unter der Stabführung von Siegfried Rappenecker schloss sich den Glückwünschen an. Der Gesangverein, begleitet auf der Gitarre von Maximilian Albert, stimmte mit Sonja Himmelsbach flotte Weisen an und der Spielmanns- und Fanfarenzug der Historischen Bürgerwehr ergänzte mit Rudolf Maier den musikalischen Auftritt.

Richard Weith, begleitet von seiner Frau Anja und den drei Kindern Johanna, David und Daniel, zeigte sich vom Ergebnis überwältigt. Anerkennende Worte für die Unterstützung im Wahlkampf fand er für seine Familie. Er bedankte sich für das Vertrauen. »Ich habe Ihnen im Wahlkampf eine neutrale und unabhängige Amtsführung angekündigt. Daran werde ich mich messen lassen«, blickte der künftige Bürgermeister nach vorne. Die Einladung, sich einzubringen, gehe auch an die Wählerinnen und Wähler, die ihn nicht gewählt hätten, denn es gehe nicht um Personen, sondern um das Wohl der Gemeinde. Ausdrücklich wandte er sich an seine Mitbewer­berin Dominika Hättig, der er einen »fairen Wahlkampf« bescheinigte. Den Nachbargemeinden versprach er »ein kooperativer und verlässlicher Partner« zu sein. Für die Verwaltungsgemeinschaft überbrachte Bürgermeister-Stellvertreter Hannes Grafmüller in Vertretung des Zeller Bürgermeisters Günter Pfundstein die Glückwünsche und für die Seelsorgeeinheit Zell a. H. wünschte Gemeindereferentin Judith Müller dem künftigen Bürgermeister mit einer Gallusplakette eine glückliche Hand, um Gräben zu überwinden und für Jung und Alt Zukunftsperspektiven zu eröffnen.

Richard Weith scheint den richtigen »Weit(h)blick« zu haben. Zwei Fehler könne ein neu gewählter Bürgermeister machen, zum einen kein Freibier ausschenken zu lassen und davor noch zu lange zu reden. Beides wusste er ohne Fehl und Tadel zu vermeiden. Währenddessen hatten Bauhofmitarbeiter und Mitglieder der Feuerwehr vor dem Rathaus »18 Meter Glückwunsch« aufgerichtet, weithin sichtbar, dass hier demnächst ein Amtswechsel ansteht.

Die unterlegene Kandidatin zeigte sich als faire Verliererin. »Man muss mit allem rechnen«, lautete ihr kurzer Kommentar und nur wenige Minuten später sang sie in den Reihen des Gesangvereins, um sich den Glückwünschen für Richard Weith anzuschließen.

Das Wahlergebnis der Bürgermeisterwahl 2017

Wahlbeteiligung: 76,24 Prozent
Wahlberechtigte: 2.083
Wähler: 1588
Ungültige Stimmen: 7

Foto: privatFoto: privatFoto: privat

Richard Weith

Dominika Hättig

Aleksandar Jotov

1034

Stimmen

531

Stimmen

14

Stimmen

65,40 Prozent33,59 Prozent0,89 Prozent

 

Zwei Wähler gaben ihre Stimmen dem amtierenden Bürgermeister Siegfried Huber.

 

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Schlagworte:
Bürgermeisterwahl Oberharmersbach 2017, Gemeinde Oberharmersbach

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