Der Hochbehälter „Kolonie“ ist das größte Bauwerk der Wasserversorgung in Nordrach. Es werden im Jahr 2026 Kosten in Höhe von 690.000 bis 850.000 Euro erwartet.
Am Montagabend fand eine Gemeinderatssitzung im Bürgersaal im Rathaus statt. Hauptthema war die Sanierung des Hochbehälters „Kolonie“ mit Vorstellung der Sanierungsvarianten.
Im Bereich des Hochbehälters besteht erheblicher Sanierungsbedarf. Die Aufsichtsbehörde, das Landratsamt Ortenaukreis, hat darauf mehrfach hingewiesen. Bürgermeister Carsten Ehrhardt erklärte: „Wir müssen unsere Wasserversorgung für die Zukunft rüsten. Starkregenereignisse und Trockenperioden sind zu erwarten.“ Er führte die Projekte zum Thema Wasserversorgung auf, bei denen die Gemeinde Nordrach bisher schon beteiligt war. Eine wichtige Maßnahme sei der Bau des Hochbehälters Helgenbühl vor einigen Jahren gewesen.
Zurzeit nimmt Nordrach an einem Forschungsprojekt teil – ein bundesweit einmaliger Versuch – bei dem Wassermanagement unter verschiedenen Aspekten untersucht wird. Erste Arbeiten mit Wissenschaftlern vor Ort haben bereits stattgefunden. „Wir hoffen dadurch, mehr Wissen über die Grundwasserbildung zu bekommen und eine Handlungsempfehlung für die Zukunft“, sagte Ehrhardt.
Der Hochbehälter „Kolonie“ ist das größte Bauwerk der Wasserversorgung in Nordrach. Ehrhardt berichtete, dass die Wasserqualität momentan gut ist. Monatlich werden Wasserproben entnommen und von Landratsamt kontrolliert.
Die Firma Zink Ingenieure GmbH wurde seitens der Verwaltung beauftragt, eine Machbarkeitsstudie zu erstellen und verschiedene Sanierungsvarianten aufzuzeigen sowie eine Wirtschaftlichkeitsberechnung zu erstellen. Dipl.-Ing. Phi-lipp Höger von Zink Ingenieure stellte seinen Bericht in der Sitzung vor.
Speicherweiterung für Rohwasser
Der Behälter wurde 1965 gebaut. Er befindet sich im sanierungsbedürftigen Zustand. Außerdem besteht Bedarf an einer Speichererweiterung für Rohwasser mit einem zusätzlichen Volumen von 50 m³.
Die vorhandene Auskleidung der Wasserkammern entspricht nicht mehr den Anforderungen an eine hygienisch und technisch einwandfreie Wasserkammerauskleidung. Die hydraulische Ausrüstung ist erneuerungsbedürftig. Weitere Investitionen in die Technik sind notwendig und wurden von Philipp Höger auf großer Leinwand eingehend erläutert. Er hat drei Sanierungsvarianten entwickelt, die er ausführlich und im Vergleich miteinander erklärte. Die Gesamtkosten belaufen sich bei Variante 1 auf 690.000 Euro und erhöhten sich bei Variante 3 auf 850.000 Euro.
Bürgermeister Ehrhardt erläuterte die mögliche Förderung für dieses Projekt. Wenn es keine Förderung gibt „bleiben die Kosten zu 100 Prozent im Gemeindehaushalt hängen und müssen auf die Kunden umgelegt werden“, blickte er perspektivisch in die Zukunft. Darum werde er um die Förderung kämpfen und war deswegen auch schon im Landratsamt vorstellig.
Bis zum Herbst hat der Gemeinderat Zeit, die Sanierungsvarianten zu prüfen und dann eine finale Entscheidung zu treffen. Im Herbst 2026 soll das Projekt dann realisiert werden. Gemeinderatsmitglieder nutzten die Gelegenheit, Fragen zu stellen und es erfolgte eine allgemeine Diskussion. Eine Beschlussfassung war nicht vorgesehen.
Malerarbeiten Grundschule Nordrach
Die Grundschule benötigt im Gebäudeinnern einen neuen Farbanstrich. Bürgermeister Ehrhardt stellte die erforderlichen Maßnahmen vor. Das Malerteam Bohnert GmbH aus Gengenbach hat das wirtschaftlichste Angebot abgegeben und erhielt das einstimmige Votum des Gemeinderats, den Auftrag auszuführen.
Antrag auf Geländeauffüllung
Eine Baufirma aus Biberach beantragt die Genehmigung für eine Geländeauffüllung in Nordrach, Rautsch 5. Bürgermeister Ehrhardt zeigte das Gelände auf der Leinwand. Es werden ca. 600 LKW-Fahrten in einem Zeitraum von drei Jahren erwartet. „Dafür sind die Straßen nicht ausgelegt“, äußerte Ehrhardt seine Bedenken. Daraufhin erfolgte eine lange Diskussion, wie mit dem Risiko möglicher Straßenschäden umzugehen ist. In der Vergangenheit wurde bei ähnlichen Fällen mit dem Eigentümer des Grundstücks eine Vereinbarung getroffen, dass er für eventuelle Schäden an der Straße aufkommt, informierte Ehrhardt. Dies soll auch in diesem Fall im Vorfeld geklärt werden. Der Beschluss lautete, dass ein Verkehrskonzept im Vorfeld erstellt werden soll, der Lärmschutz für die Nachbarn berücksichtigt wird, eine Bestandsaufnahme der Straße vorher und nachher folgt und ein Sanierungskonzept für die Straße vorliegt. Wenn diese Vorgaben erfüllt sind, wird die Maßnahme genehmigt. Der Beschluss dazu erfolgte mehrheitlich.
Bürgerfrageviertelstunde
Bürgerin Christa Späth kritisierte, dass auf Einladungen der Gemeinde die Schriftgröße so klein ist, dass sie den Text nur mit der Lupe lesen könne. Dazu nannte sie konkrete Beispiele. Bürgermeister Ehrhardt sagte eine Prüfung zu.
Bekanntgabe
Bürgermeister Ehrhardt gab bekannt, dass aus dem ELR-Programm 55.000 Euro Zuschuss für ein Wohnbauprojekt in Nordrach bewilligt wurden.



