Nach einem festlichen Auftakt mit Tanz, Gesang und einer eindrucksvollen Zeitreise durch fünf Jahrzehnte Schulgeschichte des Bildungszentrums Ritter von Buß (RvB) sprachen beim Festakt auch Vertreter aus Politik und Verwaltung. Im Anschluss öffnete sich das Gelände für ein buntes Rahmenprogramm mit Mitmachaktionen, Klassentreffen und vielen Gästen.
Zells Bürgermeister Günter Pfundstein nahm in seinem Grußwort den immer rasanter werdenden Wandel der Zeit auf: „Im vergangenen halben Jahrhundert sind unglaublich viele Dinge passiert, im Kleinen wie im Großen.“ Dabei habe das RvB maßgeblich auch zur positiven Entwicklung der Stadt Zell beigetragen. Wobei diese als Schulträger das Gebäude stellt und für dessen Unterhaltung zuständig ist – Hausmeister, Reinigungskräfte und die Kolleginnen im Sekretariat sind Mitarbeiter der Stadt. „Was innerhalb des Schulgebäudes passiert, ist wiederum Landessache.“
Das Stadtoberhaupt bedankte sich ausdrücklich bei allen, die das Zeller Schulzentrum mit Leben gefüllt haben: „Nur mit Einsatzwille, Leidenschaft und Engagement konnte das erfolgreich gelingen. Es ist mir eine riesengroße Ehre, dies heute so aussprechen zu dürfen.“
Aktuell bereitet das Bildungszentrum 650 junge Menschen an Grundschule samt Grundschulförderklasse, Werkreal- und Realschule mithilfe von 53 Lehrkräften auf das Leben vor. Bürgermeister Pfundstein war hier selbst einst Schüler und erwarb 1983 die Mittlere Reife – zu Zeiten des damaligen Rektors Franz Elischberger. Der befand sich ebenso unter den Zuhörern wie alle seine Nachfolger: die Herren Antes, Spathelf und Teufel.
Bildungspolitik im Wandel der Zeit
Außerdem anwesend waren neben den Mitgliedern des Elternbeirats, dem derzeitigen RvB-Kollegium sowie nun im Ruhestand befindlichen Lehrkräften insbesondere politische Vertreter der Stadt und der umliegenden Gemeinden, Vertreter der Bildungspartner, Kooperationspartner sowie Volker Schebesta, Staatssekretär im Kultusministerium.
Letzterer hob in seiner Ansprache hervor, dass Bildungspolitik sich schon immer auf Veränderungen habe einstellen müssen. Diese jedoch wirkten sich heutzutage für alle spürbar schneller aus als noch vor einigen Jahrzehnten, „dem wollen wir Rechnung tragen, um alle an Schule Beteiligten zu unterstützen“. Beispielsweise, indem an den Sekundarschulen die Fächer Medienbildung und Informatik eingeführt werden.
Von Landesseite aus würden überdies erhebliche Mittel zur Verfügung gestellt. Beispielsweise für das auf den Weg gebrachte Programm „sprachfit“, das neben dem Thema „Basiskompetenzen“ der weiteren Unterstützung im sprachlichen Bereich dienen soll. Sowohl in der Grundschulförderklasse als auch in den neuen ersten Klassen der Grundschule.
Stolz auf starke Schulabgänger
Speziell in Bezug auf das RvB betonte der Staatssekretär den vielfältigen Einsatz, mit dem die Einrichtung die Grundlage für den weiteren Bildungsweg der Kinder lege. „Die Rückmeldungen aus der Wirtschaft mit dem, was mit den Absolventinnen und Absolventen der Schule anzufangen ist, sind so positiv, dass der RvB-Namensgeber sicher stolz wäre.“
Jener Ritter von Buß hatte im Jahr 1837 die erste sozialpolitische Rede vor einem deutschen Parlament gehalten.
Zum Abschluss der Feierstunde fasste Schulleiterin Anne-Catrin Medel zusammen: „Schule ist der Ort, an dem wir junge Menschen gemeinsam mit den Eltern auf dem Weg ins Leben begleiten und stark machen für gesellschaftliche, politische und berufliche Herausforderungen.“ Die Liste der von ihr Bedankten war lang. Insbesondere auch dem RvB-Förderverein galt ihr herzlicher Dank, war er doch maßgeblich an der Vorbereitung des Jubiläumstages beteiligt, und das eineinhalb Jahre lang.
Überdies hat der Förderkreis der Schule anlässlich des Jubiläums eine auf der Wunschliste stehende Lautsprecheranlage geschenkt, die sich bereits in Nutzung befindet und nun offiziell überreicht wurde. Die Gabe des Elternbeirats (EBR) wiederum bestand in einer neuen Schuluhr – praktisch, als auch symbolisch: „Möge diese Uhr in Zukunft helfen, den Überblick zu behalten – nicht nur über den Stundenplan, sondern auch darüber, wie wertvoll die Zeit miteinander ist“, so EBR-Vorsitzende Nicole Fonteiner.
Volles Haus, volles Programm
Weiter ging es mit einem ebenso bunten wie vielfältigen Rahmenprogramm in und um die Schulgebäude. Dies wurde zum einen bis in den späten Nachmittag hinein von den einzelnen Schulklassen gestaltet. Da konnte nach Herzenslust und in unterschiedlichster Weise gebastelt, gemalt, gerätselt, gespielt und gesportelt werden. Außerdem fanden Aufführungen statt: die Klanggeschichte „Der Ritter Polterzorn“, eine RvB-Ausgabe des TV-Formats „Deutschland sucht den Superstar“, ein „English Theatre“ sowie eine Zirkuszeitreise.
Zum anderen fand ab dem frühen Nachmittag in der proppenvollen Halle ein Klassentreffen ehemaliger Schüler statt. Überdies präsentierten Stellwände nach Dekaden geordnete RvB-Klassenfotos des vergangenen halben Jahrhunderts.
Am Mittag des Jubiläumstages durfte sich das Bildungszentrum zudem über die Geschenkübergabe zweier Bildungspartner freuen: Die Firma Metaldyne spendierte eine Bohrmaschine für den Fachbereich Technik und die Prototyp-Werke GmbH vier Sets mit Bruchrechnungshilfen.





