Die künftigen Schulanfänger im Kindergarten „Kleine Wolke“ verabschiedeten sich mit einer herzerwärmenden Aufführung zum Thema „Mut“.
„Tschüss und auf Wiederseh´n, mit einem großen Schritt woll`n wir weitergeh´n!“ Fünfzehn Kinder im Alter von sechs bis sieben Jahren verabschiedeten sich am vergangenen Montagabend mit diesem Lied auf der Entlassfeier des Kindergartens „Kleine Wolke“. Denn: Ab dem ersten September sind sie offiziell Schulkinder.
Zuvor hatten die „Großen“ unter den Kleinen für ihre Eltern und Geschwister ein Stück aufgeführt, das von der mutigen kleinen Schnecke Henry handelte. Die trifft auf ihrem gaaanz gemäääächlichen Weg durch Wald und Feld allerlei Tiere, und jedes von ihnen kann etwas Besonderes. Wie die Ameisen, die schnell und wuselig unterwegs sind, um ihre Arbeit zu erledigen. Ganze Blätter und sogar Tannenzapfen können die Winzlinge herumtragen – was in etwa so ist, als würde ein Mensch einen Elefanten herumtragen.
Die Raupe Florian wiederum kann zaubern und sich in einen wunderschönen Schmetterling verwandeln. Der Specht dagegen hämmert mit seinem Schnabel dermaßen flink gegen einen Baumstamm, dass es nur so klopft. Und so geht es weiter: Die Kreuzspinne Charlotte, die flotte – sie spinnt kunstvoll ihre Fäden. Schillernde Libellen fliegen, als ob sie in der Luft zu einer Melodie tanzen würden. Und die Frösche veranstalten ein Konzert, für das sie die Tonleiter herauf und herunter quaken.
Und was kann ich?
Die kleine Schnecke Henry aber wird immer trauriger. „Und was kann ich?“, fragt sie sich, dicke Schneckentränen kullern. Da beginnt die Erde zu wanken, flugs verkriecht Henry sich ins Schneckenhaus. Als er vorsichtig wieder hervor lugt, blickt er in das freundliche Gesicht des Maulwurfs Max. Der will wissen, was Henry mit den anderen Tieren erlebt hat.
Die kleine Schnecke nimmt all ihren Mut zusammen und beginnt leise zu erzählen, immer mehr neugierige Tiere versammeln sich um Henry und Max. Und so lernt die kleine Schnecke, dass sie ein toller Beobachter und Geschichten-
erzähler ist: „Henry, ohne dich wäre die Welt nur halb so schön“, bescheinigen ihm die tierischen Zuhörer.
Selbst mutig, mit Hingabe und ganz großartig meisterten die Kinder ihre Rollen.
Belohnt wurden sie mit kräftigem Applaus und viel gerührtem Schmunzeln. Das Stück machte klein und groß umso mehr Spaß, als es in der Natur stattfinden konnte, auf dem weitläufigen, wie verwunschenen „Kleine Wolke“-Freigelände. Der vorhergegangene Regen hatte sich freundlicherweise verzogen und das Laub der riesigen alten Bäume den Boden weitgehend trocken gehalten.
Gereimter Dank
Der Aufführung der künftigen Schulkinder schlossen sich fünf Elternteile mit einem Vortrag an. In gereimter Form ließen sie die Zeit ihrer Kinder im Kindergarten Revue passieren. Zudem bedankten sie sich bei den Erzieherinnen mit einem Gutschein. Ein weiteres Geschenk galt dem Kindergarten, um auch den nachfolgenden Kindergartenkindern eine Freude zu bereiten – mit einem liebevoll gestalteten, transportablen und damit auch im Außenbereich einsetzbaren Spieltisch. Dazu überreichten die Entlasskinder jeder Erzieherin eine Rose.
Offene Herzen, offene Ohren
„Mir blutet immer ein bisschen das Herz, wenn die Schulanfänger gehen“, gestand Kindergartenleiterin Franciska Schmitt. Sie bedankte sich bei den Eltern dafür, „dass Ihr uns über einen so langen Zeitraum Eure
Kinder anvertraut habt.“ Der Austausch untereinander, mit offenen Ohren und offenen Herzen, sei stets sehr bereichernd gewesen.
Und dann nahmen die scheidenden Kinder stolz ihre Schultüten in Empfang, und im Sternenzimmer ging es weiter mit Sektempfang und von den Eltern gerichtetem Fingerfood.
Foto: Inka Kleinke-Bialy
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