Vier Tage, sieben Frauen, eine große Portion Abenteuerlust – das war die WuF-Mädelstour auf dem legendären Berliner Höhenweg im Zillertal. Von Donnerstag bis Sonntag erlebten die Teilnehmerinnen beeindruckende Berglandschaften, körperliche Herausforderungen und jede Menge unvergessliche Momente.
Früh am Donnerstagmorgen begann die gemeinsame Anreise. Nach einem Zwischenstopp mit heißem Kaffee und selbstgebackenem Hefezopf war die Stimmung bestens und die Vorfreude stieg von Kilometer zu Kilometer. Am Ausgangspunkt, dem Alpengasthaus „Breitlahner“ auf 1.257 Metern, wurden die Wanderschuhe geschnürt. Gestärkt durch eine kleine Likörprobe konnte die erste Etappe in Angriff genommen werden. Der Weg führte durch den wunderschönen Zemmgrund, vorbei an der Alpenrosenhütte, wo eine Stärkung mit frischer Buttermilch und Blaubeeren neue Kräfte für den letzten Anstieg brachte. Ein letzter steiler Anstieg und das erste Etappenziel war erreicht: die imposante, altehrwürdige „Berliner Hütte“ auf 2.042 Metern Höhe. Die bereits im Juli 1879 von der Sektion Berlin eingeweihte „Berliner Hütte“, übrigens die erste Schutzhütte der Zillertaler Alpen, zeigt heute durch das Projekt „KlimaTop – Hochgebirge im Klimawandel“ mit verschiedenen Stationen wie dem Alpen-Kino und Alpen-Fernrohr die Folgen des Klimawandels in der Hochgebirgslandschaft auf.
Die ersten Höhen- und Kilometer im Gepäck wurden mit einer Runde Aperol Spritz gefeiert. Übernachtet wurde stilecht im Matratzenlager – die richtige Einstimmung auf das Hüttenleben der nächsten Tage.
Freitag – Die Königsetappe
Am zweiten Tag stand die „Königsetappe“ auf dem Programm. Die Route von der „Berliner Hütte“ zur „Greizer Hütte“ verlangte den Mädels vieles ab: „nur“ knapp 8,8 Kilometer, aber rund 1.200 Höhenmeter im Aufstieg und 1.000 Höhenmeter im Abstieg. Nach einem ersten sanften Anstieg führte der Weg vorbei am Schwarzsteinmoor an den idyllischen Schwarzsee. Nun ging es knackig hinauf über Geröll, Steinplatten und schließlich auf den letzten Metern über Blockwerk zur „Mörchenscharte“ auf fast 2.900 Metern Höhe. Die dortige Pause war hart verdient und der Ausblick auf die Gletscherlandschaft mit einigen 3.000er Gipfeln ließ viele innehalten. In weiter Ferne sah man bereits das Tagesziel. Jetzt hieß es: Noch einmal die Oberschenkel lockern und die Schuhe enger schnüren, denn nun folgten 1.000 Höhenmeter Abstieg – gespickt mit steilen Passagen mit Seilsicherungen, mehreren Leitern und Brücken – definitiv nichts für schwache Nerven. Im Floitengrund angekommen folgte der kräftezehrende Schlussanstieg von etwa 500 Höhenmetern, bevor die „Greizer Hütte“ auf 2.227 Metern erreicht war. Zur Belohnung gönnten sich die Mädels ein „Nature Spa“ der besonderen Art: Zwei eiskalte Gumpen mit frischem Gletscherwasser ersetzten die fehlende Dusche. Nach diesem Abenteuer war klar: Der Abend würde kurz, das Bett rief früh.
Samstag – Auf zur „Kasseler Hütte“
Die dritte Etappe führte von der „Greizer“ zur „Kasseler Hütte“. Mit rund 9,7 Kilometern und 1.051 Höhenmeter bergauf und 1.088 Höhenmeter bergab war die Tour dennoch kein Spaziergang – der vorherige Tag hatten Spuren hinterlassen. Bereits um 7 Uhr startete die Tour der Mädelsgruppe sanft ansteigend über ausgelegte Steinplatten, dann steiler hinauf zur Lapenscharte auf 2.701 m mit Blick in das Stilluptal und bereits zur „Kasseler Hütte“. Auch an diesem Tag ließen Seilsicherungen, Brücken, felsige Passagen, zahlreiche Abgänge und technisch anspruchsvolle Passagen nicht lange auf sich warten. Nach der Durchquerung der tief eingeschnittene Elsenklamm-Schlucht schlängelte sich der Weg nun den Talkessel entlang hinüber zur letzten Hütte. Kurz bevor ein kräftiger Regenschauer einsetzte, erreichte die Gruppe die „Kasseler Hütte“ auf 2.177 m Höhe. Drinnen war es umso gemütlicher, und so verbrachten die Wanderinnen einen entspannten, letzten Hüttenabend bei Kaiserscharrn, weißem Spritzer und Bergsteiger-Wasser.
Sonntag – Abstieg ins Tal
Zum Ausklang am letzten Tag führte der Weg über die „Grüne Wand“ hinunter ins Tal. Nach rund 800 Höhenmetern im Abstieg kamen die Mädels schließlich in Mayrhofen an. Dort wurde die Tour bei einer gemeinsamen Stärkung abgeschlossen, bevor es zurück in die Heimat ging.
Ein gemeinsames Fazit
Erschöpfung, Glück und Gemeinschaft – diese drei Begriffe beschreiben die WuF-Mädelstour wohl am besten. Die vier Tage auf dem Berliner Höhenweg boten alles: spektakuläre Ausblicke, anspruchsvolle Anstiege, gemeinsames Lachen und das Gefühl, als Team etwas Besonderes geschafft zu haben. Alle sind sich einig: Diese Tour schreit nach einer Wiederholung! Denn: The mountain is calling…




