Bürgermeister Richard Weith: „Der Jubelverein ist ein wichtiger Partner unserer Tourismusgemeinde.“ Hauptverein dankt den Männern der ersten Stunde.
Vereinsmitglieder und geladene Gäste feierten die Gründung der Oberharmersbacher Ortsgruppe des Schwarzwaldvereins vor 100 Jahren. Die Redner des Festbanketts im Oberharmersbacher Pfarrzentrum nahmen immer wieder Bezug auf den langjährigen Einsatz des Schwarzwaldvereins für Mensch und Natur.
Lob und Anerkennung
So vielfältig wie die musikalische Begleitung des Duos Bettina Lehmann (Gitarre/Gesang) und Lydia Östreicher (Mandoline) wurde auch die umfangreiche Arbeit des Schwarzwaldvereins nachgezeichnet. Nach der Begrüßung durch die beiden Vorsitzenden Stefan Kienzle und Thomas Vollmer zollte Bürgermeister Richard Weith dem Jubelverein Lob und Anerkennung. „Artenschutz, Naturschutz und Landschaftsschutz waren schon Aufgabengebiete des Schwarzwaldvereins, lange bevor es Verbände und Lobbygruppen gab“, verwies Weith auf dessen wichtige Aufgabenbereiche. Der Verein verbinde außerdem Erlebnis mit dem Schutz der Natur und sorge immer wieder für einen Ausgleich der Interessen. „So ist der Jubelverein ein wichtiger Partner unserer Tourismusgemeinde“, blickte Weith auf die jahrelange gute Zusammenarbeit zurück. Zum Jubiläumspräsent überreichte Bürgermeister Richard Weith einen „dreistelligen Hefezopf“.
Förderung des Gemeinschaftsgefühls
Vereinssprecher Claus Jilg erinnerte an den Einsatz des Jubelvereins für die Förderung des Gemeinschaftsgefühls. „Mit euren vielfältigen Beiträgen habt ihr die Vereinsgemeinschaft und das gesellschaftliche Leben bereichert“, unterstrich Jilg. Dieser zeitaufwendige Einsatz für Mensch und Natur verdiene uneingeschränkten Respekt und Anerkennung. Der Dank der Oberharmersbacher Vereinsgemeinschaft zeigte sich auch mit dem Geldgeschenk von 1.100 Euro, das Jilg mit den Glückwünschen überreichte.
Für Präsidium und Vorstand des Hauptvereins gratulierte Vizepräsident Martin Huber. „100 Jahre Schwarzwaldverein heißt soziales Engagement für alle“, brachte er es auf den Punkt. Sein Dank galt auch den Männern der ersten Stunde, die das Fundament für die bisher erzielten Ergebnisse gelegt hätten. „Dieser Verein hat ein Lob verdient“, ergänzte Huber unter dem Beifall der Gäste. Eine kleine Bank und ein Geldpräsent durften die Oberharmersbacher Vorsitzenden stellvertretend für die Mitglieder entgegennehmen.
Unzählige Stunden ehrenamtlicher Arbeit
Für den Bezirk Kinzigtal gratulierte im Namen der 12 Ortsgruppen Gabriele Schäfer. „Die Gründung vor 100 Jahren war ein Bekenntnis zur Mitwirkung und Gestaltung“, zollte Schäfer dem Verein Respekt. Mit ungezählten Stunden ehrenamtlicher Arbeit sei der Verein nicht nur eine tragende Säule für das breite Spektrum an Aufgaben, sondern er habe auch gezeigt, dass es sich lohne, Verantwortung zu übernehmen. „Alles Gute für die nächsten 100 Jahre“ wünschte die Bezirksvorsitzende bei der Übergabe des Geschenks, zu dem auch eine Erinnerungstafel mit den Ortsgruppen des Bezirks zählte.
Festvortrag von Karl-August Lehmann
Eindrucksvolle Bilder aus dem Lehmann-Archiv erinnerten an prägende Personen in der Vereinsgeschichte und illustrierten die wichtigsten Projekte, die Ortschronist Karl-August Lehmann in seinem Festvortrag zusammengestellt hatte. Er spannte den Bogen von der Einweihung des hölzernen Aussichtsturmes auf dem Brandenkopf im Jahre 1905 über Bau und Sanierung des 1930 errichteten Sandsteinturme zum 1983 erbauten Wanderheim und die Beiträge des Schwarzwaldvereins für die dörfliche Gemeinschaft und den Tourismus.
Lehmann mahnte in seinem Ausblick, auch künftig mit der Natur sorgfältig umzugehen, da sie, wie andernorts schon geschehen, durch überbordenden Tourismus gefährdet würde und der Klimawandel mit invasiven Arten in Fauna und Flora eine zusätzliche Bedrohung darstelle.
„Die Politik redet nur, aber sie handelt nicht“ übte Lehmann harsche Kritik an deren Vernachlässigung des Ehrenamts. Eine Möglichkeit sei, die Politiker wachzurütteln, indem man sie zu wichtigen Festen anschreibe, um sie definitiv auszuladen. Denn noch immer werde das Ehrenamt, wie Lehmann ausführte, mit bürokratischen Hürden belastet und finde trotz ob seiner Bedeutung für das öffentlich Leben nicht die entsprechende Anerkennung.





