Am 11. Februar hat Jean Meyer seine Bewerbung für die Bürgermeisterwahl in Zell eingereicht. Ob es der 73-jährige Straßburger auf den Stimmzettel bei der Wahl am 12. März 2023 schafft ist nach geltendem baden-württembergischen Kommunalwahlrecht aber mehr als fraglich.

Außerdem hat ihm das Hauptamt der Stadt Zell schriftlich mitgeteilt, dass seine Bewerbungsunterlagen zum aktuellen Zeitpunkt unvollständig sind. Bis zum Ende der Bewerbungsfrist am 13. Februar, 18 Uhr, hat Jean Meyer die Möglichkeit, die erforderlichen Schriftstücke einzureichen.

Am Montag und Dienstag war Jean Meyer in Zell am Harmersbach unterwegs, war bei der Stadtverwaltung und stellte sich bei der »Schwarz wälder Post« vor. Bei den Kapuzinern sei er schon gewesen und verschiedene Bauernhöfe habe er besucht.

Ein freier Liberaler

Zell am Harmersbach kenne er von Ausflügen in den Schwarzwald, die er früher mit seiner Frau unternommen habe, berichtet Jean Meyer. Bei der Bürgermeisterwahl wolle er kandidieren, weil er überzeugt sei, dass es »ein Franzose besser machen könne als ein Deutscher«. Er wolle Zell »das bessere System« anbieten. Politisch sehe er sich als ein freier Liberaler und stehe der FDP nahe.

Angesprochen auf die Tatsache, dass er mit 73 Jahren schon über der Altersgrenze liege, die die Gemeindeordnung in Baden-Württemberg zulässt, macht Jean Meyer für sich »europäisches Recht« geltend, das er notfalls einklagen wolle. »Wenn ich nicht zugelassen werden, kann ich die Bürgermeisterwahl in Zell auch blockieren«, ist Jean Meyer überzeugt.

Jean Meyer bestätigt, dass er sich bereits im Jahr 2018 um eine Kandidatur bei der Oberbürgermeisterwahl in Offenburg beworben habe, dort aber vom Gemeindewahlausschuss nicht zugelassen wurde. Nach seinen Aussagen habe er die erforderliche Anzahl von 100 Unterstützerstimmen nicht zusammengebracht. Meyer klagte gegen die Ablehnung vor dem Verwaltungsgericht Freiburg. Seine Klage wurde abgewiesen. Sein Name stand bei der OB-Wahl in Offenburg nicht auf dem Stimmzettel.

Den kompletten Bericht finden Sie in der Print-Ausgabe der Schwarzwälder-Post.