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Zell am Harmersbach | 14.09.2022

Fit im Alter – so geht’s!

Ilse Hille vom Ernährungszentrum Ortenau beim FORUM älterwerden

Foto:
Auf Einladung des FORUM älterwerden trafen sich Seniorinnen und Senioren im Pfarrheim St. Symphorian in Zell. Foto: Josef Stenzel
von Annemarie Jäkle

Wie Menschen möglichst lange ihre Gesundheit, Eigenständigkeit und Lebensfreude erhalten. Haushaltsexpertin Ilse Hille gab viele Tipps, wie Haushalt und Lebensführung mit minimalem Aufwand bewältigt werden. Und dies ist nicht nur Senioren zu empfehlen.

Foto: Josef Stenzel
Ilse Hille gab den Zeller Senioren mit ihrem Vortrag Tipps, wie Menschen im dritten Lebensabschnitt aktiv und gesund sein können. 

Auf Einladung des FORUM älterwerden trafen sich Seniorinnen und Senioren im Pfarr­heim St. Symphorian in Zell. Höhepunkt des Nachmittags war das Referat von Ilse Hille zum Thema »Fit im Alter – Tipps & Hilfen, die den Alltag erleichtern«. Frau Hille ist Technische Lehrerin im Fachbereich Hauswirtschaft beim Amt für Landwirtschaft Ernährungszentrum Ortenau.
Im Vortrag gab Hille Tipps, wie Menschen im dritten Lebensabschnitt aktiv und gesund sein können. Dies ist der Wunsch vieler Menschen, um auch nicht zu vereinsamen. Die Haushaltsexpertin appellierte: »Nehmen Sie Hilfe von anderen an. Reden Sie mit Ihren Kindern.«

Wohnen und Mobilität

Der Wunsch vieler älterer Menschen ist, in ihrem bisherigen Zuhause weiterhin zu wohnen. Ilse Hille nannte dafür folgende Voraussetzungen: nicht zu viele Stufen zum Hauseingang, möglichst wohnen auf einer Ebene, barrierefreie Dusche, breite Türen, keine Türschwellen und rutschfeste Bodenbeläge. Wichtig sei, diese Vorkehrungen frühzeitig zu treffen.
Um selbstständig zu bleiben, könne man Einkaufshilfe, Putzservice, Fensterreinigung, Gardinenservice und Hilfe im Garten annehmen (z. B. durch Enkel) und die große Wäsche vergeben.

Gesunde Ernährung

Älterwerden bedeutet auch auf eine gesunde und ausgewogene Ernährung zu achten. Hille empfiehlt etwa Essen auf Rädern oder mit Hilfe von Unternehmen, die Tiefkühlkost ins Haus liefern.

»Selbstkochen mit Gleichgesinnten sorgt aus mehrerlei Gründen für Abwechslung«, sagte die Haushaltsexpertin. »Wenn Senioren selber kochen, können sie über ihren Geschmack und die Menge selbst entscheiden, sie bleiben aktiv und können festlegen, zu welchem Zeitpunkt sie essen.« Das bedeute freilich, dass geplant und eingekauft werden muss sowie der Abwasch und die Reinigungsarbeiten selbst auszuführen sind.

Praktische Küchentechnik

Die Referentin zeigte auch Hilfsmittel, die die Küchenarbeit erleichtern. Das sind etwa Dampfgarer, kleiner Dampfdrucktopf und eine Schüttelflasche für Salatsoßen. Als weiteren Tipp empfahl sie, halbfertige Produkte einzusetzen, etwa Tiefkühlgemüse oder Apfelmus aus dem Glas. Hille nannte hier auch eine einfache Kochformel: »Ein mal kochen und drei mal essen!«

Des Weiteren gab Ilse Hille praktische Tipps, wie man sich die Küchenarbeit leichter organisieren kann: Platz schaffen durch Entrümpeln, leicht zugängliche Schränke für Gegenstände, die oft gebraucht werden, Ceranfeld mit obenliegenden Knöpfen und automatischer Abschaltung, hochgebaute Spülmaschine. Auch abgesenkte Arbeitsflächen und Hängeschränke mit Glasböden, durch welche die Gegenstände von außen zu erkennen sind, erleichtern die Küchenarbeit. Hilfreich sei auch eine Mischbatterie mit Ausziehbrause. Die Reinigung der Räume könne durch einen Akku-Staubsauger vereinfacht werden.

Kleine Alltagshelfer

Aber oft sind es auch kleine Dinge, die für den Alltag sehr nützlich sind. Dazu zählte die Referentin Hille spezielle Dosen- und Flaschenöffner, Reibe sowie Greifer.

Sehr praktikabel in der Anwendung ist auch ein Gummi, der höhengerecht am Gehstock angebracht werden kann. Der Gehstock kann sodann an der Tischkante angelehnt werden und fällt somit nicht auf den Boden. Ein paralleler Handlauf entlang der Arbeitsplatte sorgt auch für sicheren Halt in der Küche.

Sinnvoll sei es auch, die Waschmaschine vom Keller in die Wohnung zu verlegen und von Jumbo- auf Kompaktwaschmittel umzusteigen.

Die Eigenständigkeit und die Freude

Haushaltsexpertin Ilse Hille ermunterte die Seniorinnen und Senioren zum Abschluss ihrer Ausführungen mit einer einfachen Botschaft: »Bewahren Sie die Eigen­ständigkeit, erhalten Sie die Selbstbestimmung und verstärken Sie die Kommuni­kationsmöglichkeiten – das hilft, die Lebensqualität und vor allem auch die Lebensfreude zu erhalten.«

Nächster Seniorennachmittag

Der nächste Seniorennachmittag findet Mittwoch, 21. September 2022, statt. Zu Gast ist das Schülerorchester ZEH unter Leitung von Nico Armbruster. Ort: Pfarrheim Zell, Beginn 14 Uhr.

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Schlagworte:
FORUM älterwerden Zell am Harmersbach, senioren

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