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Nordrach | 9.09.2022

Frauenpower auf dem Heilbronner Höhenweg

Fünf Alpinistinnen der Alpenvereins-Ortsgruppe erfüllten sich einen langehegten Traum

Foto:
Die fünf Alpinistinnen im Gipfelglück beim Gipfelkreuz des Hohen Lichts. Foto: privat
von Luitgard Bieser

Ein langgehegter Traum wurde wahr: Der große Tag mit dem Höhenweg der Steinbocktour – dem Heilbronner Höhenweg – begann.

Blick auf die berühmte Eisenleiter am Heilbronner Höhenweg.

Fünf Frauen starteten morgens um 5.30 Uhr in Nordrach mit dem Auto in Richtung Allgäu. Nach 280 Kilometern kamen sie in Oberstdorf an der Skiflugschanze an. Mit dem Bus ging es dann nach Birgsau zur Alpe Eschbach. Von da an hieß es »als nuff« – insgesamt 1.150 Höhenmeter bis zur Rappenseehütte (2.091 m). Die erste Überraschung erlebten die Alpinnistinnen nach der Enzianhütte. Der Weg war nach einem Felsabbruch unpassierbar – nur über Leitern und Stickleitern ging’s weiter. Nach steilem Aufstieg erreichten man am Nachmittag die Rappenseehütte. Diese ist mit 304 Betten die größte Alpenvereinshütte des DAV. Sie liegt wunderschön inmitten von zerfurchten Felsgipfeln und dem Rappensee.

Erstes Ziel war das Hohe Licht

Am nächsten Morgen begann das Abenteuer bei bestem Wanderwetter: Durch ein weites schotter- und trümmergefülltes Kar kraxelte die Frauengruppe entlang eines drahtseilgesicherten Kamins zum Ausgangspunkt des berühmten Weges. Das erste Ziel war der zweithöchste Gipfel der Allgäuer Alpen, das Hohe Licht (2.652 m). Bei strahlendem Sonnenschein wurde man mit einer tollen Fernsicht über ein Tausendgipfel-Meer belohnt.

Nach dem Abstecher aufs Hohe Licht ging’s den gleichen Weg zurück zum Beginn des eigentlichen Heilbronner Weges. Die Durchschreitung der engen Felsspalte, das Heilbronner Thörle, die Leitern bergauf- und bergab am Grat entlang zum Bockkarkopf (2.608 m), die schmalen und felsigen Pfade: diese atemberaubenden Eindrücke bleiben allen sicher lange in positiver Erinnerung. In der Bockkarscharte (2.523 m) endet der Heilbronner Weg.

Über den Grat zwischen Bayern und Tirol

Auf der weiteren Wanderung passierte die Gruppe mehrmals die Grenze zwischen Bayern und Tirol, die hier über den Grat verläuft. Erschreckend zu sehen ist der Rückgang des Schwarzmilzferners. Diesen konnten man anhand der alten Markierungen an den Felswänden erkennen. Nach einem idyllischen Weg durch blumenreiche Matten ging es abwärts Richtung Mädelejoch (1.973 m) und weiter zur Kemptener Hütte. Man begegnete Gemsen, Stein böcken und Murmeltieren – und das in nächster Nähe.

Glücklich und stolz erreichten die Gruppe die Kemptener Hütte (1.844 m). Auf der Kemptener Hütte genoss man den Abend – wie auch auf der Rappenseehütte – bei bestem Essen und Trinken und den überaus freundlichen Hüttenwirten und Bediensteten.

Wege waren mit Drahtseilen gesichert

Am nächsten Morgen konnten wir es ruhiger angehen lassen. Allerdings hieß es auch hier bei voller Konzentration die 800 Höhenmeter abwärts nach Spielmannsau zu wandern. Sowohl der Felsenpfad im Sperrbachtobel, wie auch der etwas breitere Weg im Trettachtal waren aufgrund von Wasserläufen über den Pfad und Geländeabbrüchen zwar gut mit Drahtseilen gesichert, aber mit Vorsicht zu begehen.

Nach drei Stunden erreichten die fünf Frauen Spielmannsau. Mit dem Bus kam man über Renksteg wieder am Parkplatz an der Skiflugschanze an. Nach einer Pause und der Besichtigung der Schanze fuhr man ohne größere Verzögerungen in die Heimat zurück.

Beim Abschluss in Restaurant Tenne in Zell a. H. ließ man die Tour nochmals Revue passieren. Alle waren total begeistert. Es war unbeschreiblich, wir hatten Ungeahntes geleistet und waren eine Einheit. Die Teilnehmerinnen dankten der Tourenleiterin Luitgard Bieser für die Organisation und die Führung über den steinigen Weg.

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