Vergangenen Freitag hatte die Karl-Knauer-Stiftung in Biberach zahlreiche Spendenempfänger in das Verwaltungsgebäude eingeladen. Es war das erste Mal, dass die Stiftung mit ihrer alljährlich stattfindenden Wohltätigkeit an die Öffentlichkeit trat.
Wie der Name besagt, geht die Stiftung auf den Unternehmer Karl Knauer zurück. Dieser hatte gegen Ende seines Lebens die Idee, Vereine und Einrichtungen, die sich dem Gemeinwohl verpflichtet fühlen, zu unterstützen.
Im Foyer des Bürogebäudes wurden die Vereinsvertreter von Stefanie Wieckenberg, der Enkelin des Stifters begrüßt. Es sei den Stiftungsmitgliedern ein Bedürfnis, die Spenden persönlich zu überreichen und damit die Wertschätzung für das ehrenamtliche Engagement zu unterstreichen. Ihr Großvater habe 1939 die Firma in Biberach gegründet und als Unternehmer Höhen und Tiefen erlebt. Er habe nie aufgegeben und an den Erfolg geglaubt. Heute zähle die Firma am Standort Biberach 400 Beschäftigte. Aus Dankbarkeit an die Mitarbeiter habe Karl Knauer im September 1995 eine Stiftung für die Vereine im Umfeld des Betriebes ins Leben gerufen. Leider sei er wenige Monate später verstorben.
Richard Kammerer blickte auf eine rund 20-jährige Tätigkeit der Stiftung zurück. Karl Knauer habe schon vor der Gründung einer Stiftung Vereine im Umfeld der Firma unterstützt. Mit der Stiftung habe er diesem Anliegen Dauer verleihen wollen. Zur Philosophie der Stiftung gehöre die Förderung auch kleiner Vereine. Insgesamt werden 40 Vereine und Einrichtungen bedacht.
Die Stiftung sei von Karl Knauer mit einem ansehnlichen Betrag ausgestattet worden. Es gehöre zur Pflicht, das Grund-Kapital zu erhalten. Gespendet würden immer nur die Zinsen. In diesem Jahr würden rund 20.000 Euro verteilt. Seit 1996 seien Spenden in Höhe von rd. 500.000 Euro ausgegeben worden.
Die Satzung der Stiftung bestimmt, dass nur solche Vereine und Einrichtungen unterstützt werden dürfen, die am Firmenstandort Biberach, in Zell, im Harmersbachtal und in Nordrach aktiv sind. Die Vereine und Einrichtungen sollen sich sozialen, kulturellen und sportlichen Zwecken verpflichtet haben und möglichst auch die Jugend fördern.
Die Stiftung besteht aus einem Kuratorium, das über die Verteilung der Spenden bestimmt und einem geschäftsführenden Vorstand, der die Stiftung gegenüber dem Regierungspräsidium gesetzlich vertritt. Dem Kuratorium gehört Maria Knauer, die Gattin des Stifters an. Den Vorsitz führt Richard Kammerer. Lange Zeit hatte Ludwig Dilger dieses Amt inne. Er hatte zusammen mit Karl Knauer die Firma in besonderer Weise geprägt. Ein drittes Mitglied ist Dieter Petri. Beim Vorstand steht Stefanie Wieckenberg an der Spitze. Josef Fritsch amtiert als Stellvertreter.
Karl Knauer hat eine Firma gegründet, die heute an drei Standorten insgesamt 800 Mitarbeiter beschäftigt und einen Jahresumsatz von
rd. 100 Millionen Euro erzielt. Richard Kammerer kündigte an, dass die von der Firma unabhängige Stiftung auch im kommenden Jahr die Spenden persönlich überreichen werde.