Annika Obert holt Silber in Chemie

Die 15-jährige Schülerin aus Steinach überzeugt bei „Jugend forscht“ mit innovativer Akku-Forschung.

Mit einer herausragenden Leistung hat die 15-jährige Annika Obert aus Steinach beim diesjährigen Bundeswettbewerb „Jugend forscht“ den zweiten Platz im Fachbereich Chemie gewonnen. Beim Finale, das vom 29. Mai bis 1. Juni in Hamburg stattfand, präsentierte die Schülerin des Marta-Schanzenbach-Gymnasiums Gengenbach ihr selbst entwickeltes Projekt zur Energiespeicherung auf Basis des Farbpigments Berliner Blau – und setzte sich gegen die bundesweite MINT-Elite durch.

Akku-Technologie aus der Ortenau

Annika forschte am Schülerforschungszentrum Xenoplex in Gengenbach an der Entwicklung eines neuartigen Akkumulators. Ursprünglich als Zink-Berliner-Blau-Zelle konzipiert, wandelte sich das Projekt im Verlauf ihrer Arbeit zu einem „Berliner-Grün-Akkumulator“ – und das ohne die sonst übliche Trennmembran zwischen den Halbzellen. Die neuartige Elektrodenbeschichtung mit Berliner Grün ermöglichte eine gesteigerte Zellspannung des Akkus.

Datenbasierte Systementwicklung

Für die Messreihen entwickelte Annika Obert zudem ein eigenes, automatisiertes System zur Datenerfassung. Damit beeindruckte sie die Jury nicht nur durch fachliche Tiefe, sondern auch durch technisches Können auf höchstem Niveau. Die Kombination aus chemischer Innovation und datenbasierter Systementwicklung war einer der Gründe für die Auszeichnung beim Bundesfinale.

Preis als Signal

Begonnen hatte alles auf Regionalebene, über den Landeswettbewerb qualifizierte sich die Schülerin schließlich für das Bundesfinale – das in diesem Jahr unter der Schirmherrschaft von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier an der Helmut-Schmidt-Universität der Bundeswehr in Hamburg stattfand. Über 10.000 Jugendliche hatten sich deutschlandweit für den Wettbewerb beworben, 112 Projekte qualifizierten sich für das Bundesfinale. Annika gehörte zu den besten – und das mit gerade einmal 15 Jahren.

Schule und Forschungszentrum gratulieren

Das ist ein außergewöhnlicher Erfolg – nicht nur für Annika, sondern auch für die Region, freut sich Hans-Peter Möschle, Vorsitzender des Trägervereins Forscher/innen für die Region, der das Schülerforschungszentrum Xenoplex betreibt. Auch die Projektbetreuer Claas Rittweger und Dr. Stephan Elge (beide Lehrer am Marta-Schanzenbach-Gymnasium und zugleich am Xenoplex tätig) gratulierten ihrer Schülerin. Das gesamte Xenoplex-Team habe zur Entwicklung beigetragen, insbesondere Sandra Rüdlin, Ersin Kurun und Nils Schmedes, so Möschle.

Forschung fördern, als Vorbild wirken

Xenoplext hofft, dass Annika viele weitere Jugendliche inspiriert, selbst zu forschen und eigene Ideen zu verfolgen. Interessierte Schülerinnen und Schüler haben jederzeit die Möglichkeit das Xenoplex zu besuchen oder über info@fro-ev.de Kontakt aufzunehmen. Eine gute Gelegenheit zum Kennenlernen bietet sich am Samstag, 7. Juni, bei der World Robot Olympiad in der Brumatthalle in Ohlsbach.

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