„Aus dem Geschichtsbuch kennt ihr viele tote Juden und Jüdinnen, jetzt kennt ihr auch zwei lebendige Jüdinnen“ – Anna, ehrenamtliche Privatperson, die sich bei „Meet a Jew“ engagiert.
Am Marta-Schanzenbach-Gymnasium waren zwei ehrenamtliche Privatpersonen des Projektes „Meet a Jew“ zu Gast und trafen sich in Gesprächskreisen mit den Schülerinnen und Schüler der 9. Klassenstufe.
Das Projekt „Meet a Jew“ steht unter dem Motto „Miteinander statt Übereinander“. Die ehrenamtlichen Privatpersonen teilen ihre Einblicke in ihren Alltag und beantworten Fragen der Schülerinnen und Schüler.
Die Teilnehmer saßen in einem Stuhlkreis und konnten in lockerer Atmosphäre viele Themen besprechen und die beiden jungen Frauen und ihre „Lebenswelt“ in der jüdischen Gemeinde näher kennen lernen.
So drehten sich die Fragen um persönliche Erfahrungen der Ehrenamtlichen mit ihrem „jüdisch Sein“ in Deutschland, das von negativen wie positiven Begegnungen geprägt ist und keineswegs eine Normalität gewonnen hat.
Neue Perspektiven auf die deutsche Geschichte
Auch die persönlichen Familienberichte und Geschichten über das (Über-) Leben während des Zweiten Weltkriegs der Vorfahren der Ehrenamtlichen und die Bedeutung der Erinnerungskultur berührten die Jugendlichen und eröffneten neue Perspektiven auf die deutsche Geschichte. Eine spannende Diskussion und intensiven Austausch entwickelte sich zu dem Thema Stolpersteine und einem würdevollen Gedenken an die Shoa, da hierzu selbst die Ehrenamtlichen unterschiedlicher Meinung waren.
Vielschichtige Einblicke
„Unser persönlicher Eindruck zu dieser Veranstaltung war, dass sie uns einen vielschich tigen Einblick in das Leben von Jüdinnen und Juden gegeben hat und für viele ein erster offener Austausch stattfinden konnte“, so einige Schülerinnen der Klasse 9a des Marta-Schanzenbach-Gymnasiums Gengenbach.
Für diesen Wissensaustausch und die Förderung der Vielfalt sorgen deutschlandweit ca. 450 Freiwillige. Das Projekt existiert seit 2020, ist ein Projekt des Zentralrats der Juden in Deutschland und wird im Rahmen des Bundesprogramms „Demokratie leben“ von dem Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend gefördert.
Im Geschichtsunterricht der 9. Klassen wird besonders das Thema Nationalsozialismus thematisiert und in diesem Zusammenhang auch die Ermordung von ca. sechs Millionen Juden besprochen. Auch im Kontext des Einsatzes des Marta-Schanzenbach-Gymnasiums unter dem Motto „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“, war die Begegnung sehr informativ, da auch noch heutzutage sehr viele Juden in Deutschland diskriminiert und ausgegrenzt werden.
Schülerinnen und Schüler der Klasse 9a des MSG