Für die Mitgliederversammlung des Musikvereins Unterharmersbach am Freitagabend im Gasthaus »Klosterbräustuben« gab es eine umfangreiche Tagesordnung. Der Verein ist ohne Mitgliederverluste durch die Pandemie gekommen. Musizierfreude und Zusammenhalt sind gut. Der Vorsitzende Christian Vollmer gab den Vorsitz nach acht Jahren ab.

Durch eine Satzungsänderung gibt es jetzt drei einzelvertretungsberechtigte Vorstände (vormals 2): Patrick Friedmann (Fachbereichsleiter musikalischer Betrieb), Steffen Stehle (Fachbereichsleiter Verwaltung) und Tom Kienzle (Bereichsleiter Veranstaltungen).
Weitere Beisitzer wurden für konkrete Aufgaben gewählt: Anne-Kathrin Isenmann (musikalischer Betrieb), Armin Benz, Laura Nesser und Günter Fritsch (Verwaltung) sowie Christian Stehle, Klaus Gutmann und Julian Lehmann (Veranstaltungen). Für die Finanzen wurde Dorothee Bauer gewählt; 2. Kassiererin ist Julia Bach. Kassenprüfer bleiben Jürgen Isenmann und Hans Schmider. Der Vorstand der Bläserjugend ist kraft Amtes im Vorstand des Vereins: Stefanie Lehmann und Nicole Benz. Alle Mitglieder des Vorstands wurden offen und einstimmig gewählt. »Es ist eine gut aufgestellte Vorstandschaft, ich freue mich über die Bereitschaft so vieler, Verantwortung zu übernehmen«, erklärte der Vorsitzende Christian Vollmer.
Ausscheidende Vorstandsmitglieder sind Katharina Zapf, Patricia Zimmermann, Julia Grieshaber und Christian Vollmer. Für letzteren hielt Steffen Stehle die Laudatio: »Mit deiner offenen Art hast du für alle Mitglieder stets ein offenes Ohr für Vorschläge und Kritik gehabt.« Dabei sei die Geselligkeit auch nicht zu kurz gekommen, trotz der stressigen Arbeit, betonte Stehle. Christian Vollmer war von 2010 bis 2014 zweiter Vorsitzender des Vereins und seit 2014 erster Vorsitzender. Sein Einsatz beim Großprojekt »Renovierung Probelokal« und bei den Jubiläumsvorbereitungen 2020 wurde besonders hervorgehoben. Er erhielt viel Applaus der Musikerkollegen.
Spielen
Bürgermeister Günter Pfundstein dankte Christian Vollmer ebenfalls für die acht Jahre Vorstandschaft und erklärte: »Musik ist Hobby und Leidenschaft zugleich. Ich freue mich, dass der Verein gut durch die schwierige Zeit gekommen ist.« Pfundstein informierte, dass bei seinem Jahresgespräch mit der Musikschule und vom Blasmusikverband das Bestreben deutlich gemacht wurde, die Jugend musikalisch zu fördern und zu stärken. Er lud den Musikverein dazu ein, im Gebäude des Rundofens im kleineren Rahmen ein musikalisches Event zu veranstalten: »Es ist ein tolles Ambiente – da könnte man auch auf unterschiedlichen Ebenen musizieren.« Gerne kam er der Aufgabe nach, die Vorstandschaft zu entlasten.
Durchstarten
In dem Bericht des Vorsitzenden ging Christian Vollmer zunächst auf die Statistik ein: Der Verein hat 224 Mitglieder – 53 aktive und 170 passive, fünf Ehrenmitglieder und sieben Mitglieder unter 18 Jahren. Das Durchschnittsalter beträgt 36 Jahre. »Die Mitgliederzahl der aktiven Mitglieder ist konstant«, informierte Vollmer.
Im Jahr 2020 sollte das 150-jährige Jubiläum des Vereins mit vielen Veranstaltungen gefeiert werden. Es reichte nur noch zum Festbankett im März 2020 als interne Veranstaltung, danach kam der Lockdown. Es durfte nur noch Outdoor-Proben und kleinere Hocks geben. »Dirigent Stefan Polap hat sich zum Corona-Experten entwickelt und mit viel Engagement versucht, etwas zu gestalten«, erklärte Vollmer. Auch im Jahr 2021 gab es nur ein Sparprogramm. Im Jahr 2022 konnte wieder mit einem gut besuchten Maifest in die musikalische Saison gestartet werden. »Ich danke allen Musikern, die dabeigeblieben sind und jetzt wieder so gut am Start sind«, sagte Vollmer abschließend.
Improvisieren
Auch Dirigent Stefan Polap konnte ein letztlich positives Fazit nach der schwierigen Zeit ziehen: »Die Lust am Musizieren und am Verein sind dageblieben. Interesse und Zusammenhalt sind gut.« Das Jahr 2021 sei eine einzige große Improvisation gewesen. Durch die Beschränkungen wurde die musikalische Arbeit immer wieder zurückgeworfen. Kleinere Auftritte mit kleinen Ensembles waren als einzige Möglichkeit geblieben. »Jetzt haben wir einen gut gefüllten Terminplan«, richtete Polap den Blick nach vorne. Sein Hauptaugenmerk werde auf das musikalische Niveau gerichtet sein, dass es zu halten gelte, erklärte Polap. Die Nachwuchssuche habe zwei Jahre ausgesetzt und müsse wieder intensiviert werden. Zurzeit seien 25 Jugendliche und Erwachsene in Ausbildung. Er informierte über ein Projekt des Landes Baden-Württemberg: Music for Beginners. Dabei können Musikinteressierte kostenlose Schnupperstunden bei professionellen Trainern erhalten. Er selbst ist dafür der Ansprechpartner. Für den Musikverein braucht er Verstärkung an der Tuba, Posaune, Klarinette und beim Altsaxophon. Ausdrücklich dankte er der Stadt Zell: »Wir wurden unterstützt, wo es nur ging!« Überhaupt sei das Miteinander der Vereine in der Stadt hervorragend (z. B. Absprachen bei der Belegung der Räume). Er dankte allen Musikern und betonte: »Ich freue mich auf ein tolles Jahr 2022.«
Für die Bläserjugend berichtete Julia Grießhaber von einer schwierigen Vereinstätigkeit in den letzten beiden Jahren. Auftritte und soziales Miteinander hätten gefehlt. Zu Weihnachten 2021 habe die Kapelle beim St. Gallus Heim gespielt. Am 25. Juni 2022 gibt es einen Tag der Bläserjugend in Nordrach mit abendlichem Grillen. Abschließend erklärte Grießhaber: »Ich danke dem Dirigenten Stefan Polap, der in die Auftritte der Jugendkapelle viel Zeit und Energie investiert.«
Kassiererin Julia Bach stellte die Kassenberichte für 2020 und 2021 vor. Kassenprüfer Jürgen Isenmann bestätigte die ordnungsgemäße Kassenführung.
Am Ende der Versammlung verabschiedete sich Christian Vollmer aus seiner Vorstandstätigkeit: »Ich danke für die letzten acht Jahre. Ich habe persönlich viel gelernt und konnte mich weiterentwickeln. Ich wünsche dem Verein für die Zukunft alles Gute.«
Dieter Grimme ist seit 60 Jahren im Musikverein aktiv
Außergewöhnliche Ehrung für das Ehrenmitglied, das die Kapelle an der Posaune verstärkt



Im Rahmen seiner Mitgliederversammlung hat der Musikverein Unterharmersbach langjährige Mitglieder geehrt. Die Jahre 2020 und 2021 sorgten für eine lange Liste der Geehrten.
Für 2020 wurden für 30-jährige Mitgliedschaft geehrt: Thomas Benz (davon 18 Jahre Vorstandstätigkeit, großes Engagement bei der Renovierung des Probelokals und der Organisation von Festen), Klaus Gutmann (lange Karriere in der Vorstandschaft), Fabian Kornmeier (von 1994 bis 2004 im Vorstand, spielt Tenorhorn) und Sonja Müller (Jugendvorsitzende 2001 bis 2005, Notenwartin und seit 2015 Instrumentenwartin).
Die außergewöhnliche Ehrung für 60-jährige Mitgliedschaft erhielt Dieter Grimme. Er ist seit 1960 im Verein, war von 1976 bis 1980 Kassierer und von 1986 bis 1990 zweiter Vorsitzender des Vereins. Seit 2010 ist er Ehrenmitglied. Er ist nicht nur an der Posaune eine große Bereicherung für den Verein, sondern hat auch als Getränkehändler einen wichtigen Beitrag zu den Veranstaltungen geleistet.
Seit 25 Jahren im Verein sind Franziska Stöhr, Julia Bach, Patricia Zimmermann und Christian Vollmer. Für 15-jährige Treue wurden Tanja Benz und Simon Vollmer geehrt. Aktive Mitgliedschaft seit zehn Jahren besitzen Markus Saur, Laura Nesser und Laura Zorn.
Ehrungen aus 2021
Im Jahr 2021 hätten weitere Musiker geehrt werden sollen, dies wurde am Freitagabend nachgeholt.
Für 40 Jahre aktive Mitgliedschaft wurde Thomas Duregger geehrt. Er war sechs Jahre aktiver Beisitzer und acht Jahre stellvertretender Kassierer. Mit seinem handwerklichen Geschick hat er für den Verein viele nützliche Dinge angefertigt. Seit vielen Jahren wohnt er mit seiner Familie in Zunsweier, kommt trotzdem regelmäßig zu den Proben und nimmt am Vereinsleben teil.
Seit 25 Jahren im Verein sind Anne-Kathrin Isenmann, Katharina Zapf und Ernst Grieshaber. Für 20 Jahre wurde Armin Benz geehrt und für 15 Jahre Treue: Dorothe Bauer, Joel Braun, Alexander Lehmann, Stefanie Shirzad und Ramona Lehmann. Seit zehn Jahren sind Chiara Bruder und Tom Kienzle dabei.
Einen besonderen Dank richtete der Vorsitzende Christian Vollmer an Patrick Friedmann, der im letzten Jahr einen umfangreichen historischen Bericht zum Musikverein verfasst hat. „Dazu hast du in unzähligen Stunden recherchiert, alte Texte entziffert und die Informationen strukturiert und zusammengefasst. Das Ergebnis kann sich sehen lassen. Vielen Dank dafür!“ Anna Friedmann erhielt das Leistungsabzeichen in Gold und ebenfalls ein besonderes Lob.