Wie es die Hambacher Bürger täglich mit Freude und Stolz sehen, macht der Ausbau des neuen Rathausplatzes große Fortschritte. Die Bauarbeiten, ausgeführt von der einheimischen Firma Grafmüller, laufen zügig und der von Bauleiter Jürgen Isenmann festgelegte Zeitplan wird exakt eingehalten. Ortsvorsteher Ludwig Schütze freut sich: »Ende Oktober gibt es ein großes Fest. Der neue Rathausplatz als wichtige Begegnungsstätte für alle Bürger wird eingeweiht.«
Ein wichtiger Schritt zu diesem Ziel wurde dazu letzte Woche vollzogen. Der Gallusbrunnen wurde nun, wie vom Ortschaftsrat beschlossen, durch die Baufirma in die Mitte des künftig neuen Rathausplatzes befördert. Bisher stand der Brunnen am Rande des alten Platzes in einer Nische und geriet durch die schnell wachsenden Bäume ringsum immer mehr in den Schatten.
Vorsichtig wurde der Brunnen mit dem heiligen Gallus, seinem Wanderstab, dem Kreuz sowie dem Bären mit der Tanne als Symbol für die Bezwingung der gebändigten Wildnis der Schwarzwaldtäler zunächst freigelegt. Der Künstler Walter Haaf, der vor 32 Jahren den Brunnen entworfen und geschaffen hatte, achtete dabei besonders darauf, dass die mit dem Bodenbelag des alten Platzes im Lauf der Jahre verbundenen Tatzen des Bären nicht beschädigt wurden. Als Haaf vor 32 Jahren den Gallusbrunnen schuf, war er extra in den Karlsruher Zoo gefahren, um die typischen Bewegungen der Bären zu studieren und sie am Brunnen wirklichkeitsgetreu umzusetzen. Das gelang ihm auch hervorragend.
Brunnentaufe
Mit speziellen Haltegurten an der Baggerschaufel be festigt, wurde durch Polier Anton Klausmann nun das Kunstwerk mit dem Bagger vorne in die Mitte des neuen Platzes transportiert. Ganz genau mit Meterstab und Wasserwaage wurde nun der Gallusbrunnen auf seinen neuen Platz gehievt. Jede Bewegung wurde überlegt und diskutiert. Extra hatte hierfür Jürgen Isenmann schmale Brettchen zum Unterlegen mitgebracht, damit die richtige Höhe des Brunnens auf den Millimeter genau festgelegt werden konnte. Als er dann endlich am richtigen Platz stand, gab es spontanen Beifall von vorbei kommenden Bürgern. Mit der Brunnentaufe müssen sich aber Ortsvorsteher, Ortschaftsräte und Künstler Walter Haaf noch bis Ende Oktober gedulden. Dann kommt der schützende Zaun weg und der heilige Gallus wird alle, die vorbeikommen mit seinem Mönchsstab grüßen oder bei dem einem oder anderen, der es zu eilig hat und vorbeirast, mahnend den Zeigefinger heben.
Schon jetzt zeigt es sich, dass der neue Rathausplatz ein Schmuckstück wird. Vorne der Gallusbrunnen umgeben von wehenden Fahnen und das mächtige Rathaus bilden als Abschluss des Platzes eine wunderschöne Kulisse. Auch Künstler Walter Haaf, der in seinen 70 Künstlerjahren mit über 20 auch großflächigen Brunnenanlagen sich im ganzen Land einen großen Namen geschaffen hat, ist glücklich. Besonders freut es ihn, dass der Brunnen nun an die städtische Wasserleitung angeschlossen wird und sogar das Jahr über läuft und Kühle spendet. Nur nachts und im Winter wird er ruhen. Er wird damit den anderen städtischen Brunnen gleichgestellt. Das derzeitige Schild am Brunnen »Kein Trinkwasser« hat also ausgedient.
Ortsvorsteher a. D. Hans-Peter Wagner, unter dem in seiner letzten Sitzung im Amt, im Mai 2019 der Beschluss zum Neubau des Rathausplatzes mit großer Mehrheit gefasst wurde, klopfte seinem Nachfolger Ludwig Schütze und dessen Stellvertreter Jürgen Isenmann auf die Schulter: »Gratulation, das habt ihr richtig gut gemacht.«





