Am vergangenen Wochenende hatte Unterharmersbach Besuch von der Männerriege der Schweizer Partnergemeinde Tuggen.
Die 17 Mitglieder zwischen 40 und 75 Jahren, die sich wöchentlich zum Turnen und Bewegen treffen, hatten beschlossen, den 50. Geburtstag ihrer Männervereinigung im Rahmen einer Auslandsreise in der Partnergemeinde zu feiern.
Am Samstagmorgen begrüßte Ortsvorsteher Hans-Peter Wagner die Tuggner herzlich. Er gratulierte zum großen Jubiläum und gab seiner Freude Ausdruck, dass wenige Wochen nach dem Riedlandfest wieder eine Begegnung zwischen den Partnergemeinden stattfindet. Der Ortsvorsteher: »Wir sehen uns nicht oft, aber immer ist die Wiedersehensfreude riesengroß und mit vielen guten Begegnungen verbunden.« Nach dem Bezug der Zimmer im Hotel »Klosterbräustuben« wurden die Wanderschuhe geschnürt, um die Schwarzwälder Bergwelt zu erobern. Den Aufstieg meisterten die bergerprobten Schweizer auf ihre Art. Sie fuhren per Bus hinauf zum Höhengasthaus »Bergbur«, um sich erst richtig zu stärken. Bergbur August sorgte mit seinen markanten Sprüchen für Hochstimmung.
Dann wurde es ernst. Unter der Führung der Vorsitzenden des Wander- und Freizeitvereins, Iris Bruder, folgte nun die Wanderung zum »Vogt auf Mühlstein«. Unterwegs erklärte Bruder anschaulich die Berge ringsum mit dem König »Brandenkopf«. Als echte Kennerin dieser Region erzählte sie interessante Geschichten vom Mostbänkle, vom Haldeneck und natürlich vom Vogt auf Mühlstein, wo auch eingekehrt wurde, um sich wieder für den Abstieg nach Unterharmersbach zu stärken. Dort angekommen warteten schon die Mitglieder der Abteilungsfeuerwehr, um den Durst der Freunde aus Tuggen mit einem Bier zu löschen.
Der anschließende Abend in den »Klosterbräustuben« wurde zum riesigen Jubiläumfest, bei dem die 50 Jahre der Vereinigung nochmals Revue passierten und zünftig gefeiert wurde. Großes Lob gab es für die Küche und das Ambiente der »Klosterbräustuben: »Das ist ja richtiger Schweizer Standard. Wir fühlen uns wie daheim.«
Am Sonntagmorgen hatte Ortsvorsteher Hans-Peter Wagner in den Fürstenberger Hof eingeladen. Er gab zunächst einen Überblick über die Geschichte von Zell und Unterharmersbach. Anschließend führte er die Gäste durch das Heimatmuseum. Seine lebendige Art zu erzählen kam bei den Tuggnern bestens an und Hof und die Gerätschaften weckten bei den Schweizern viele Erinnerungen an ihre Kindheit, wo vieles ähnlich war.
Nach dem Rundgang lud der Ortsvorsteher zu einem »Apero« ein. Groß war die Freude, als auch Bürgermeister Günter Pfundstein mit Gattin Heike eintraf, um die Schweizer Gäste zu begrüßen. Der Bürgermeister wies auf die vielen Gemeinsamkeiten zwischen beiden Partnergemeinden hin. Dies seien nicht nur die Sprache, sondern in vielen Bereichen die gleichen Wurzeln als Alemannen und nicht zuletzt der heilige Gallus als Schutzpatron. Günter Pfundstein stellte einige Projekte der Stadt vor, so die Sanierung der L94 und die anstehende Rathaussanierung mit der Erweiterung. Abschließend versprach der Bürgermeister den Tuggnern unter großem Beifall, nach Kräften die Partnerschaft zu fördern und anlässlich der Einweihung von Feuerwehrhaus und Kindergarten Tuggen einen persönlichen Besuch abzustatten. Sein Dank galt Museumsleiter Robert Oberföll, der für die Gäste den Tisch reich gedeckt hatte.
Der Präsident der Turnerriege Bruno Huber und die Organisatoren Walter Bamert und Wilfried Iseppi dankten abschließend Ortsvorsteher Hans-Peter Wagner für seine große Unterstützung bei den Vorbereitungen zu dieser gelungenen Auslandsreise mit einem Geschenkkorb mit Schweizer Spezialitäten aus der Linthebene. Das Urteil aller sei, so Walter Bamert und Wilfried Iseppi: »Schöner als in Unterharmersbach hätte das Jubiläum nirgends gefeiert werden können. Wir danken von Herzen und kommen wieder.«