Die Jagdhornbläsergruppe Harmersbachtal feierte gestern auf der Festwiese am Fürstenberger Hof, im Schatten der Bäume, mit vielen Gästen fünf Jahrzehnte Vereinsgeschichte. Ein gemeinsames Konzert vom Jubelverein und acht Jagdhornbläsergruppen lockte viele Zuhörer nach Unterharmersbach. Die Botschafter der Jagd boten klangvolle Unterhaltung. Feines Rehragout sorgte für Gaumenfreuden.
Die zahlreichen Garnituren im Freien und im Festzelt waren sehr gefüllt. Der Einladung zum Jubiläumskonzert und dem kulinarischen Angebot waren Gäste aus dem Tal und der Umgebung gefolgt. Auch das Wetter, mit angenehmeren Temperaturen, tat sein Bestes dazu. Die Vorsitzenden der Jagdhornbläser Harmersbachtal, Willi Hug und Hubert Serrer zeigten sich hocherfreut und strahlten gemeinsam mit ihrer Bläserkameradin und den elf aktiven Bläserkameraden glücklich.
Kurz nach 11 Uhr erklang das erste Jagdsignal. Drei Stücke sandte die Gruppe ins Harmersbachtal hinaus. Der Festbetrieb war eröffnet. Die Begrüßung der Gäste zum Frühschoppen übernahm zweiter Vorsitzender Hubert Serrer. Den Jägern des Hegering Zell und den Partnern der Jagdhornbläsergruppe Harmersbachtal sowie allen Helferinnen und Helfern dankte er herzlich. Die zahlreichen Jäger ohne Hörner waren gekommen, um sich – zusammen mit den Partnern und Helfern der Jagdhornbläser – um das Wohl der Gäste zu kümmern. Sie hatten alle Hände voll zu tun. Am Ende waren Gäste und Gastgeber gleichermaßen glücklich über die frohen und genussvollen Stunden auf der Festwiese.
Festliches zum Fest
Nach der köstlichen Einstimmung stellte Hubert Serrer in seiner Festansprache am Nachmittag die Jagdhornbläsergruppe Harmersbachtal und deren Wirken während der vergangenen fünf Jahrzehnte vor. »Das jagdliche Blasen sei eine schöne Tradition und gelebte Jagdkultur.« Im Zeitraffer konnten die Gäste von ihm Highlights aus 50 Jahren Vereinsgeschichte hören. Die erzählende Reise ließ Erfolge bei Landeswettbewerben noch einmal leuchten. Weckte Fantasien und Erinnerungen um ein besonderes Konzert auf der Zugspitze und gab Einblicke in das Jahresprogramm der Jagdhornbläser Harmersbachtal. Die Jagdhornbläser sind das klingende Aushängeschild des Hegering und der Jagd im Allgemeinen. Sie spielen zu vielerlei Vereinsanlässen und wirken bei örtlichen und regionalen Kulturveranstaltungen mit.
Serrer freute sich darüber, zum Geburtstagsfest auch Ehrengäste begrüßen zu dürfen. Bürgermeister Siegfried Huber sowie Ehrenbürger und Bürgermeister a. D., Ottmar Ritter, aus Oberharmersbach waren gekommen. Vom Landesjagdverband Baden-Württemberg hieß er Bezirksobmann Dieter Tröller herzlich willkommen. Dieser überbrachte die Jubiläumsgrüße des Verbandes.
Für die Gemeinden Oberharmersbach, Biberach, Nordrach und die Stadt Zell a. H. überbrachte Bürgermeister Siegfried Huber dem Jubelverein die Grüße und Glückwünsche. Er gratulierte den Bläsern zum Jubiläum und lobte ihr Engagement und ihren Idealismus, mit denen sie das jagdliche Brauchtum pflegen. »Den goldenen Anlass« nahm Bürgermeister Huber auch zum Anlass, um eine Jubiläumsgabe der Gemeinde Oberharmersbach und eine der Vereinsgemeinschaft Oberharmersbach an die Jagdhornbläser zu überreichen. »Ein kleines Dankeschön zu eurem großen Jubiläum.«
Den Worten folgte die Musik
Im Anschluss an die Grußworte unterhielten die Jagdhornbläser des Harmersbachtals und acht befreundete Bläsergruppen aus näheren und weiteren Umgebungen mit Jagdhornklängen und Jagdmusikstücken. Die Gruppen waren gekommen aus dem Wolftal, von Frohnhofen, aus dem Vorderen und Hinteren Renchtal, vom Hegering Offenburg und Gengenbach, aus Kehl und dem Hanauerland.
Hubert Serrer moderierte das Konzert und freute sich besonders, dass sie der Einladung gefolgt waren und ein zweistündiges Jagdmusikkonzert zum Besten gaben. Zu dessen Einstimmung sandte das Horn von Norbert Langer das Jagdsignale aus: »Jägersleut versammelt Euch, hab Euch etwas zu sagen!«
Alle Jagdhornbläsergruppen folgten dem Leitsignal zum gemeinsamen Anblasen. Jagdhornbläser und Komponist, Norbert Langer führte das Dirigat für die fast 100 Bläser. Auf sein Zeichen setzten alle Spieler gemeinsam ihre Hörner an die Lippen und taten die musikalische »Begrüßung« kund: »Euch Männer der grünen Tracht. Der Jagdhörner Signal, hell klingt es vom Berg bis in das Tal, zum frohen Gruße zum Gruße für Euch. Willkommen seid uns, schießt gut, trefft gut Ihr Jägersleut. Ihr Jägersleut habt frohen Mut. Ho Ho.« Es folgten Auftritte der einzelnen Bläsergruppen.
Die Jagdhornbläser Harmersbachtal waren es, die als erstes in formierter Gruppe das Konzert im schönen Park fortführten. Sie boten den »Festmarsch«, die »Münsterlandfanfare« und das Stück »Auf, auf zum fröhlichen Jagen« von Komponist Reinhold Stief dar. Drei Stücke des bekannten Komponisten für Jagdhornmusik präsentierte die Gruppe unter musikalischer Leitung von Willi Hug. Auch andere Gruppen präsentieren Werke aus der Feder von Reinhold Stief. Aber auch mehrere Stücke von Jagdhornbläser und Komponist Norbert Langer aus Gengenbach konnten gehört werden.
Die Gastgruppen positionierten sich jeweils zu zweit auf der Bühne, um im wechselseitigen Vortrag zu gratulieren und damit das Publikum zu begeistern. Es erklangen Fanfaren in vielfacher Deutung: Hundefanfare, Jagdfanfare, Hegewaldfanfare, Höllhof Hegeringfanfare, Hochzeitsfanfare … Genauso Märsche: Glamer Jägermarsch, Alpenjägermarsch, Hirschberger Jägermarsch. Aber auch besinnliche Stücke wie der »Waldchoral« und »Des Jägers Morgenandacht« von Arthur Nyfelder.
Und die Jagdhornbläsergruppe Hinteres Renchtal bot sogar sinfonisches: »Freude schöner Götterfunken« von Ludwig van Beethoven, aus dessen letzter vollendeter Sinfonie, die Neunte. Als Text wählte van Beeethoven das Gedicht »An die Freude« von Friedrich Schiller. Der voluminöse Klang der Parforcehörner erfüllte den Park und sanden die Botschaft ins Tal.
Am Ende kamen alle Jagdhornbläser zum gemeinsamen Abschiedsblasen zusammen. Klangvoll hatten sie den ganzen Sonntagmittag für musikalische Unterhaltung im Park beim Fürstenberger Hof gesorgt. Mit dem »Hubertusmarsch« und dem Jagdsignal »Auf wiedersehen« verabschiedeten sie sich von ihrem Publikum. Das Dirigat übernahm ein zweites Mal Norbert Langer.
Das besondere Konzert mit mehreren Bläsergruppen hinterließ Eindruck bei Gästen und Teilnehmern. Und es gab Applaus von den vielen Besuchern für die wohlklingende Jagdhornmusik.