Das Dorf Entersbach hat einige Institutionen zu bieten. Eine davon ist zweifelsfrei Katjas Damensport-Gymnastik-Gruppe. Dort geht es immer mittwochs »ran an den Speck« und natürlich gibt es dort auch Klatsch und Tratsch. Das Ringen der »Damen« um ihre Bikini-Figur war dann auch geeignet dafür, das Narrenvolk beim Entersbacher Gemeinschaftsabend bestens zu amüsieren.
Foto: Hanspeter Schwendemann
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Foto: Archivfoto: Hanspeter Schwendemann
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Foto: Hanspeter Schwendemann»Hajajai Mädels, jetzt höre mol uf mit schnaddere während dem Sport«, animierte Drill-Inspectorin Katja ihre Fitness-Damen, die sich auf ihren Matten räkelten und streckten und sogar den Kopfstand probierten. Zur Erfrischung wurde Traudels isotonische Schorle gereicht und Juanas Torten »aber bitte mit Sahne« serviert. Eine super Idee ist es, künftig das Hüftspeck-Shampoo »für extra Volumen und mehr Fülle« durch Spülmittel zu ersetzen, weil dies auch hartnäckiges Fett löst. Den Damen war nicht entgangen, warum der stadtbekannte Stefan Polap nun auf einmal gertenschlank geworden ist? Nicht wegen des Planschens im Schwimmbad, sondern weil der jetzt beim Fasendumzug gleich dreimal durchs Städtle joggt: als Dirigent bei der Stadtkapelle, als Dirigent der Hombacher Musik und dann noch als Narrenrat.
Nach allerlei Schnitzern wurde auf der Entersbacher Narren-Baustelle gegraben. Dort gaben sich Bagger, Pickel, Gießkanne, Schaufel, Besen, Poller und Rüttler ein Stelldichein. »Auf der Insel gibt es jetzt eine Insel« war der munteren Bautruppe nicht entgangen, dass im Neubaugebiet Ziegelfeld 4 mehr Entersbacher als Eingeborene bauen, also dass es jetzt eine neue »Entersbacher Insel« in der Insel gibt. Aber auch im Dorf selbst gab es einige große Löcher zu buddeln, die für Staunen und Spaß im Narrensaal sorgten.
Keine Krankmeldungen einwerfen
»Närrische Njus«, so recht nach dem Geschmack des Narrenvolks, gaben die beiden Fernsehmoderatoren bekannt. Gleich zu Beginn klärten sie auf, dass der Schnitzerbriefkasten beim DGH der Narrengemeinschaft dient. Werbehefte, Müll und besonders Krankmeldungen von Kindern des Kindergartens hätten darin nichts zu suchen. So manche ihrer Nachrichten konnten die Fernsehsprecher mit den passenden Bildern hinterlegen. »Don’t sleep and drive« rieten sie Uwe Brosamer, der beim Junggesellenausflug das Aussteigen aus dem ICE in Köln verschlafen hatte. Verplant war auch Martin Scherers XXL-Smoker, der nach dem Zusammenbauen zu groß oder das Garagentor zu klein war. Derweil sorgte Ronny Kuhnts Freundin Jerka mit ihrem Grillfeuer sogar für einen Feuerwehreinsatz. Und noch etwas gab es klarzustellen: die Zeller Narrenzunft habe in diesem Jahr kein Sammlerabzeichen, weil der Welschkornnarro in China falsch interpretiert und mit einer Eckwaldhexe verwechselt wurde.
Entersbacher Narren im Wunderland
Auch optisch zogen die Entersbacher Narren beim Gemeinschaftsabend wieder alle Register. Im Blaumann wirbelte der Muskel-Männer-Bautrupp über die Bühne und brachte vor allem das weibliche Publikum zum Jubeln. Dabei flogen nicht nur Schweißtropfen sondern am Ende auch noch die zerrissenen Feinripp-Unterhemden ins Publikum.
Das weibliche Gegenstück zu den sexy Männern bildeten die rassigen Damen. In ihren dunkelroten Fransentops und in hautengen, schwarzen Lederhosen sorgten sie bei den Männern im Saal für »Herzbeben, lass uns leben«. Klar, dass bei beiden Showtänzen lautstark Zugaben erklatscht wurden.
Eine Augenweide sind die Kinder und Erwachsenen, die in diesem Jahr bei den Umzügen am Sonntag und Dienstag als »Alice im Wunderland« durchs Narren-Städtle Zell ziehen. Alice selbst, die Kartensoldaten, die Hutmacher, die Herzkönigin und die Grinsekatzen bilden ein fantastisches Bild. Alle Kostüme wurden selbst gebastelt, nichts ist von der Stange, gab Narrenpräsident Isenmann bekannt und verkündete stolz, dass die Entersbacher mit 30 Kindern, 70 Erwachsenen und zwei Wagen am Umzug teilnehmen.
Und dann gibt es im Entersbach noch eine Institution: die Mändigsmusiker. Frontmann Tobias Schätzle und seine wilde Horde bestritten das Finale des Gemeinschaftsabends und ließen es nochmals so richtig krachen und das, obwohl sie am Samstag schon 12 Stunden auf den Beinen waren. Tagsüber feierten sie gemeinsam den 40. Geburtstag ihres Musikerkollegens Stefan Sum, abends brachten sie dann das DGH zum Beben. »O wie ist das schön« schallte es durch die Narrennacht. Pünktlich um Mitternacht kamen auch noch Martin »Mäx« Schilli und Hubert Gissler in den Genuss eines Geburtstagsständchens, ehe das bewährte Fasendmusik-Duo Gisela und Karl-Heinz bis in den frühen Morgen die Regie übernahm.
Akteure am Entersbacher Abend
Baustelle:
Ronald Kuhnt, Meinrad Pfaff, Jan Sauerbrei, Matthias Schwarz, Nico Schultheiß, Harald Lerch, Martin Isenmann, Isabel Berger.
Närrische News:
Meinrad Pfaff, Matthias Schwarz.
Sportnummer:
Jennifer Vollmer, Martin Isenmann, Melanie Jilg, Jan Sauerbrei, Monika Saar, Meinrad Pfaff, Matthias Schwarz, Harald Lerch, Isabel Berger, Nico Schultheiß.
Frauentanzgruppe »Tanzbar«:
Carolin Bitsch, Christina Scherer, Marina Brucher, Natalie Rothmann, Julia Maier, Martina Brucher, Elena Maier, Carla Schultheiß, Angelina Schätzle, Anna-Lena Bitsch; Choreografie: Carolin Bitsch.
Männertanz:
Moritz Volk, Andreas Bitsch, Aron Webering, Noah Pöpsel, Maurice Armbruster, Alexander Baumann, Felix Volk, Raphael Henning; Choreografie: Moritz Volk.
Kindertanz:
Marie-Luise Bruder, Lilli Gärtner, Eva Zimmermann, Mia Schultheiß, Franziska Schätzle, Theresa Schätzle, Marius Erdrich, Sina Jilg, Larissa Baumann, Anni Wisser; Choreografie: Enza Bruder.
Mändigs Musik mit Frontmann Tobias Schätzle.
Frisuren und Schminke:
Friedhilde Armbruster
Technik:
Xaver Schwendemann, Florian Jilg
