Der Musikverein Unterentersbach bot seinen treuen Fans, unter der neuen Leitung von Dirigent Xaver Meier, ein kurzweiliges Nikolauskonzert 2017, das geprägt war von musikalischer Dynamik und Spielfreude. Schöne Klangbilder, traditionelle Blasmusik und moderne Rocksongs bildeten ein kurzweiliges Programm. Mit einer rasanten Body Percussion überzeugten die Musikerinnen und Musiker auch ohne Blasinstrumente.
Foto: Hanspeter Schwendemann
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Foto: Hanspeter SchwendemannVieles war am Samstagabend im Unterentersbacher Dorfgemeinschaftshaus wie immer: Die Entersbacher Dorfbewohner und auch Blasmusikfreunde aus den Nachbarvereinen waren der Einladung zum Nikolauskonzert gefolgt. Vorsitzender Markus Vollmer freute sich über das Kommen der »treuen Fans« und die LandFrauen bewirteten die Gäste. Und doch lag eine gespannte Erwartung in der Luft. 2016 leitet Ralf Ehrhardt den Musikverein Unterentersbach, in diesem Jahr trug der neue Dirigent Xaver Meier die musikalische Verantwortung.
Geräuschlos hatte sich der Musikverein Unterentersbach Anfang des Jahres von Ralf Ehrhardt getrennt. Es hatte interne Abstimmungen gegeben. Die Vorstandschaft und die aktiven Vereinsmitglieder zeigten Geschlossenheit und begaben sich nach nur einem Jahr erneut auf die Suche nach einem neuen Dirigenten. Die Wahl fiel auf den 50-jährigen Xaver Meier. Nach nur dreimonatiger Zusammenarbeit stand nun die erste Bewährungsprobe mit dem Nikolauskonzert bevor.
»Ein Neuer. Passt das?«, fragte Moderator Michael Dupke und stellte launisch fest: »Zwischen dem Schuttertal und Unterentersbach erhebt sich ein massives Gebirge.« Und Dupke gab auch gleich die Antwort: Menschlich passt es: Die Proben am Freitagabend beginnen erst »5 nach 8« und hinterher sitze man gemütlich bei einer Flasche Bier zusammen. Auch habe der neue Dirigent den Musikern bewusst gemacht, dass man zuhause doch üben müsse. Zustimmung gab es am Ende des Konzertabends auch von Vorstand Markus Vollmer. Er bedankte sich beim neuen Dirigenten Xaver Meier für die gelungene Stückauswahl und bei allen Akteuren für den großen Probeneinsatz.
Musikalische Bilder
Die Konzertbesucher konnten sich vom ersten Musikstück an von der erfolgreichen Zusammenarbeit von Orchester und Dirigent überzeugen. Mit der »Queen’s Park Melody« ging es melodisch durch den Stadtpark im Frühling. Ein wunderschönes musikalisches Bild zeichnete die Kapelle mit »Red Rock Mountain«. Ruhige, fließende Passagen, getragen von Querflöten und Oboe, mündeten in die mächtige Klangfülle der Blechbläser. Auf die Spuren der Straßenmusiker führte das Stück »Pasadena«. Saxophonist Florian Berger ließ den Zauber der Stadt lebendig werden. Die Schiffsglocke läutete den zackigen Marsch »Auf großer Fahrt« ein.
Nicht zuletzt war es das Moderatoren-Trio, das beim Nikolauskonzert für Spaß sorgte und dennoch die notwendigen Informationen vermittelte. Zum Stück »Red Rock Mountain« präsentierte sich Natalie Rothmann im »roten Rock« und pries ihr schönes Kleidungsstück an ehe sie von Mitmoderator Moritz Volk deutlich darauf hingewiesen wurde, dass das Englisch wohl nicht ihr stärkstes Fach gewesen ist. Auch Michael Dupke, der dritte im Bunde, verstand es sehr gut, den Zauber der Musik in Worte zu fassen. Es erklärt sich nahezu von selbst, dass er den Marsch »Auf großer Fahrt« stilecht in Kapitänsuniform ankündigte.
Gleich nach der Pause bewiesen die Entersbacher Musiker, dass sie Rhythmus im Blut haben. Klatschend, klopfend, mit den Fingern schnippend, pfeifend und blasend intonierten sie ganz ohne Musikinstrumente den »Rock Trap«. Bei dieser Body Percussion liefen alle zu Höchstform auf und sorgten für einen Höhepunkt des Abends. Außergewöhnlich war auch der anschließende »Jazz Waltz No. 1« mit den Solisten Alexander Huber und Simon Keller. Letzterer entfachte mit »Annie’s Dream« ein weiteres Klangfeuerwerk. Gefühlvoll und weich bewies er einmal mehr, dass er ein Könner auf der Trompete ist. Hörgenuss boten die unvergesslichen Pop- und Soul-Songs von Amy Winehouse, ehe das Nikolauskonzert mit den Hits der kalifornischen Rockband »Toto« ausklang.
»Wunder gibt es immer wieder«
Die Besucher brachten ihre Anerkennung für den neuen Dirigenten Xaver Meier und den Musikverein nach zweieinhalb kurzweiligen Konzertstunden mit rhythmischem Applaus zum Ausdruck. »Wunder gibt es immer wieder« bekamen sie als Zugabe geboten. Zumindest den Refrain von Katja Ebsteins bekanntem Schlager konnten viele noch mitsingen. Mit »Tochter Zion, freue dich« stimmten Dirigent und Kapelle auf die Weihnachtszeit ein. Eine ungeschriebene Tradition am Ende eines gelungenen Nikolauskonzertes.
»Schon der grandiose erste Konzerteil hat richtig Spaß gemacht«, lobte Vizepräsident Jürgen Isenmann vom Blasmusikverband Kinzigtal und zeigte sich sicher, dass der Musikverein Unterentersbach mit der Verpflichtung von Dirigent Xaver Meier die richtige Wahl getroffen habe. Isenmann wünschte, dass daraus eine sehr lange Gemeinschaft werde.




