Auf Einladung des Gasthauses »Rebstock« trafen sich noch einmal zahlreiche Pilzfreunde, um im Alten Wald bei einer Pilzexkursion das Angebot der Natur in Augenschein zu nehmen.
Die Teilnehmer wurden in zwei Gruppen aufgeteilt, eine Gruppe übernahm Bernd Firner, die andere Christian Petersen. Dann wurden der obere und der untere Teil des Waldes abgesucht. Gefunden wurden zahlreiche Hexenringe, die sich bilden, wenn sich das Pilzmyzel kreisförmig im Boden ausbreitet. Die Pilze erscheinen am Ende dieses Kreises und bilden so einen Ring. Am häufigsten wurde der Violette Rötelritterling gefunden, ein guter Speisepilz, von dem sich einige Teilnehmer Exemplare für den Kochtopf mitnahmen. Auch der Semmelstoppelpilz trat häufig in Erscheinung, ebenso der Violette Lacktrichterling. Der Spitzenfund war eine Breitblättrige Glucke, sozusagen eine Schwester der Krausen Glucke und ebenso schmackhaft. Weiter vertreten waren die »Stinker«, nämlich der Schwefelritterling – der riecht wie er heißt – und der Seifenritterling mit dem Geruch nach Waschküche. Zahlreich waren zudem verschiedene Stäublingsarten zu finden, das sind die Pilze, die scheinbar »rauchen«, wenn man auf sie tritt.
Die Funde wurden nach der Rückkehr im Gasthaus auf einem langen Tisch ausgebreitet und nach Arten sortiert. Anschließend hielt der Pilzsachverständige Christian Petersen einen Vortrag über den Aufbau der Pilze, ihre Entwicklung und ihre Ernährungsweise. Er führte zudem ein in die häufigsten Pilzgattungen. Besonderen Wert legte der Pilzsachverständige darauf, den Teilnehmern Tipps für das Erkennen der Giftpilze und das Verhalten bei Vergiftungen zu geben. Die Teilnehmer waren überrascht von der Vielfalt der Pilze und verfolgten den Vortrag aufmerksam.
Sensationelle Pilzsaison
Dieses Jahr hat es gut gemeint mit den Pilzen und den Liebhabern dieser Früchte des Waldes. Eine so große Anzahl von verschiedenen Pilzarten war in den vergangenen Jahren nicht zu beobachten. Angefangen hatte es mit dem plötzlichen massenhaften Auftreten von Riesenschirmlingen. Dann war die Zeit der Steinpilze und, wie in jedem Jahr, der violetten Rötelritterlinge. Dabei ist die Pilzsaison noch nicht vorbei. Pfifferlinge neigen sich zwar dem Ende zu, dafür kommen jetzt die weithin unbekannten Semmelstoppelpilze, ein guter Pfifferlingsersatz. Zur Gattung der Leistlinge, zu denen auch der Pfifferling gehört, zählen auch die Herbsttrompete und andere ähnliche Leistlinge, die den Pfifferling im Geschmack übertreffen und durch Trocknen gut konserviert werden können.





