Kontinuität im Ortschaftsrat von Oberentersbach: Lorenz Breig soll weiterhin Ortsvorsteher bleiben und auch sein Stellvertreter Bernhard Selinger wurde im Amt bestätigt. Es ist geübte Praxis, dass der Zeller Gemeinderat den Wahlvorschlägen aus den Ortsteilen folgt. Die Wahl findet am kommenden Montag in der öffentlichen Gemeinderatssitzung statt.


Im kleinsten Zeller Stadtteil wird der Ortschaftsrat per Mehrheitswahl gefunden. Vorgedruckte Namen befinden sich nicht auf dem Stimmzettel. Jeder der 109 Wahlberechtigten muss die Namen schriftlich eintragen. Fünf Ortschaftsräte schafften die Wiederwahl: Lorenz Breig (71 Stimmen), Bernhard Selinger (70), Torsten Gutmann (54), August Riehle (48) und Manfred Breig (36). Neu ins Gremium wurde Felix Schwendemann mit 29 Stimmen gewählt.
Am gestrigen Donnerstagabend fand die konstituierende Sitzung des Ortschaftsrats in der Imkerschule statt. Hinderungsgründe wurden keine festgestellt, so dass der Ortschaftsrat nun seine Arbeit aufnehmen kann. Ortsvorsteher Lorenz Breig las die Verpflichtungsformel vor und vereidigte die Ortschaftsräte per Handschlag in ihr Amt. Sein herzliches Willkommen galt Felix Schwendemann. »Sag deine Meinung«, forderte Lorenz Breig das neue Ratsmitglied zu einer offenen und engagierten Arbeit auf.
Erste Aufgabe für den neuen Ortschaftsrat war die Wahl des Ortsvorstehers und des Stellvertreters. In geheimer Wahl gab es klare Mehrheitsentscheidungen. Für Lorenz Breig als Ortsvorsteher sprachen sich fünf Räte aus. Eine Stimme entfiel auf Bernhard Selinger. Bei der Wahl des Stellvertreters konnte Bernhard Selinger ebenfalls fünf Stimmen auf sich vereinen. Eine Stimme erhielt Torsten Gutmann.
»Ortschaftsräte sind wichtig. Die gewählten Vertreter kennen ihren Ort«, betonte Bürgermeister Günter Pfundstein. Er dankte allen für ihren ehrenamtlichen Einsatz. Das Stadtoberhaupt informierte, dass die Wahl der Ortsvorsteher durch den Gemeinderat erfolge, weshalb er sich seine Glückwünsche bis am Montag aufbewahren wolle. Es sei aber geübte Praxis, dass der Gemeinderat den Empfehlungen aus den Ortsteilen folge.
Verabschiedung von Hermann Schwendemann
35 Jahre lang war Hermann Schwendemann Ortschaftrat von Oberentersbach. Vor den Kommunalwahlen am 26. Mai 2019 hatte er öffentlich bekanntgegeben, dass er nicht mehr für das Amt zur Verfügung stehen werde. »Er hat wertvolle Dienste für Oberentersbach geleistet«, bedankte sich Ortsvorsteher Lorenz Breig. Er erinnerte daran, dass Hermann Schwendemann seit 1970 auf dem Eckerhof wohnt. Da er von Roth in Unterharmersbach stammt, habe er einen anderen Blickwinkel auf das Tal gehabt. Lorenz Breig überreichte die Ehrengabe der Stadt Zell, das Oberentersbacher Wappen und einen Blumenstrauß an seine Frau Gertrud. Der Ortschaftsrat wird Hermann und Gertrud Schwendemann zu einem gemeinsamen Ausflug einladen.
Ortsvorsteher Lorenz Breig freute sich, dass mit Felix Schwendemann sein Sohn in den Oberentersbacher Ortschaftsrat gewählt wurde. Breig zeigte sich sicher, dass er auf das Wissen seines Vaters zurückgreifen könne. Auch Bürgermeister Pfundstein freute sich über den gelungenen Generationswechsel. Bei Hermann Schwendemann bedankte er sich für das jahrzehntelange Mitwirken im Ortschaftsrat und bei seiner Frau Gertrud für ihre Unterstützung. Gerade auf kommunaler Ebene sei es wichtig, dass die ehrenamtliche Arbeit funktioniere.
Bernhard Selinger 20 Jahre Ortschaftsrat
Im Rahmen der Sitzung nahm Bürgermeister Günter Pfundstein die Ehrung von Bernhard Selinger vor, der seit 20 Jahren dem Ortschaftsrat von Oberentersbach angehört. An der Sitzung des Gemeinderats im Kulturzentrum »Obere Fabrik« vor wenigen Wochen konnte er nicht teilnehmen. Gestern Abend durfte Bernhard Selinger nun die Auszeichnung des Gemeindetags Baden-Württemberg sowie das Verbandszeichen in Silber und die Urkunde des Städtetags Baden-Württemberg entgegennehmen. Auch die Gemeinde zeigte sich dankbar und würdigte das 20-jährige Engagement mit einem Präsent.
Zusammenarbeit soll verbessert werden
Bürgermeister Günter Pfundstein regte an, dass die Zusammenarbeit zwischen den Ortschaftsräten und dem Gemeinderat verbessert werden solle und kündigte eine Tagung im Herbst an, bei der man über dieses Thema diskutieren solle. Hierbei müsse man die Hauptsatzung der Stadt Zell hinterfragen und man müsse klarer abgrenzen, welche Zuständigkeiten im Ortschaftsrat und welche im Gemeinderat liegen.
Ortsvorsteher Lorenz Breig schlug gemeinsame Sitzungen der beiden Gremien vor, um so Mehrfachberatungen zu verhindern. Dies könne dann sinnvoll sein, wenn Grundwissen über ein Thema vermittelt werde. Im großen Kreis sei man mehr gefordert, als wenn man im kleinen Kreis sein eigenes Süppchen koche, stellte Breig fest.
Sowohl Torsten Gutmann als auch Bernhard Selinger sprachen sich dafür aus, dass man zuerst im Ortschaftsrat beraten solle, um dann mit guten Konzepten in den Gemeinderat zu gehen.
Löschwasserkonzept wird vorbereitet
Unter dem Punkt Verschiedenes wurde deutlich, dass dem Oberentersbacher Ortschaftsrat auch in Zukunft die Arbeit nicht ausgeht. Ortsvorsteher Lorenz Breig legte dem Gremium den Entwurf für ein Löschwasserkonzept für das Oberentersbacher Tal vor. Es wurde gemeinsam mit Peter Lehmann vom Stadtbauamt Zell und mit Kreisbrandmeister Bernhard Frei vorbereitet.
Ein weiteres Thema ist der Untere Hermersgrundweg. Der Ortschaftsrat und die Stadt Zell sind der Auffassung, dass dieser seit der Flurbereinigung in die Zuständigkeit der angrenzenden Waldeigentümer übergegangen ist. Auf Betreiben der Weggemeinschaft prüft nun die Kommunalaufsicht des Landratsamtes, ob diese Auffassung richtig ist. Beim neuen Hermersgrundweg ist man sich einig, dass die Wegunterhaltung bei der Stadt Zell liegt.
Der Oberentersbacher Ortschaftsrat muss sich weiterhin mit dem Abschluss des Abwasserprojekts, der Breitband- und der Wasserversorgung befassen.
Ortschaftsrat Torsten Gutmann forderte, dass sich das Gremium künftig regelmäßig in zweimonatigem Rhythmus trifft und dass die Sitzungstermine in einem Jahresplan festgelegt werden. In diesem Zusammenhang hob Ortsvorsteher Lorenz Breig die wichtige Arbeit von Monika Selinger hervor, die die Sitzungen in Oberentersbach protokolliert. Monika Selinger galten die nachträglichen Glückwünsche des gesamten Gremiums zum runden Wiegenfest.
Auf Einladung von Hermann und Gertrud Schwendemann fand die konstituierende Sitzung des Oberentersbacher Ortschaftsrats einen gemütlichen Abschluss.