Der Herbstausflug des AWO-Ortsvereins Zell a. H. stand in diesem Jahr ganz im Zeichen des Apfels.
Bei bestem Herbstwetter machten sich 47 Teilnehmerinnen und Teilnehmer mit Reiseleiterin Sabine Boschert auf den Weg zum Hof Neuhaus bei Überlingen am Bodensee. Schon auf halber Strecke wurde die Fahrt durch eine Rast am Hegau-Rasthof versüßt: Sabine Boschert servierte selbst gebackenen Apfelkuchen, der schnell großen Zuspruch fand.
Am Ziel angekommen, erkundeten die Gäste zunächst den Hof und seine blühende Umgebung. Manche sammelten fleißig Walnüsse, die reichlich unter den Bäumen lagen. Danach begann das eigentliche Erlebnis des Tages: die Fahrt mit dem „Apfelzügle“. Ein Traktor zog sechs umgebaute Wagen, in denen die Gruppe gemütlich Platz nahm. Entlang der Apfelplantagen erzählte Hofinhaber Marco Roth viel Wissenswertes über den Anbau und die Geschichte des Apfels.
Der „böse“ Apfel
Roth erklärte, dass eine Hagelschutz-Überdachung pro Hektar rund 35.000 Euro koste. Eine notwendige Investition, um die Ernte zu sichern. Mit spürbarer Begeisterung berichtete er über die Herkunft des Apfels, seine kulturelle Bedeutung von der Antike bis heute und den Wandel hin zu modernen, markttauglichen Sorten.
Dabei zog er den Bogen von Adam und Eva und deren Vertreibung aus dem Paradies, was wohl dazu führte, dass der Apfel im Lateinischen Malus, das Böse hieß, über den Ursprung des Apfels in Westasien und dass er bereits vor 10.000 Jahren im heutigen Kasachstan angebaut wurde. Römer und Griechen kultivierten den Apfel dann von der sauer und holzig schmeckenden Frucht zum süßen, wohlschmeckenden Apfel.
Im Laufe der Geschichte erhielt der Apfel die unterschiedlichsten Bedeutungen und Fähigkeiten. Für Kelten stand er für Tod und Wiedergeburt und für die Germanen als Symbol für Unsterblichkeit. Die alten Griechen sahen in ihm ein Aphrodisiakum.
Handel entscheidet Eigenschaften
Heute ist der Apfel ein Obst, das in seinen unterschiedlichen Sorten, von baldigem Verzehr bis zum Frühsommer des nächsten Jahres geeignet ist. Heute sind die Apfelsorten auf die Anforderungen des Frischemarktes im Lebensmitteleinzelhandel ausgerichtet. Die Äpfel müssen knackig und saftig sein. Viele lokale Sorten werden diesen Anforderungen nicht gerecht, daher werden nur einige wenige Sorten im Erwerbsobstbau angebaut.
Rundum zufrieden
Nach der lehrreichen Fahrt durch die Plantagen kehrte die Gruppe in die rustikale Gaststätte des Hofes ein. Eine heiße Nudelsuppe und ein herzhaftes Vesper sorgten für Wärme und gute Stimmung nach der frischen Züglefahrt.
Am Nachmittag ging es ohne Zwischenstopp zurück nach Zell. Mit neuem Wissen über den Apfel, vielen Eindrücken und großem Lob für die perfekte Organisation durch Sabine Boschert endete ein rundum gelungener Ausflug.





