Installation „Project-QR“ von Dieter Atz ab 20. September im Stadtmuseum Lahr ausgestellt.
Ein Würfel im Raum, darauf Muster, die an Plakate oder Werbelogos erinnern. Doch erst, wenn das Smartphone gezückt wird, entfaltet sich die ganze Arbeit: Hinter den QR-Codes der Installation „Project-QR“ verbirgt sich eine digitale Bilderwelt, die das Verhältnis von Mensch, Maschine und Kunst infrage stellt. Vom 20. September bis 19. Oktober ist das Projekt
des Zeller Künstlers Dieter Atz im Stadtmuseum Lahr zu sehen.
Kunst zum Mitmachen
„Project-QR“ ist keine klassische Ausstellung mit gerahmten Bildern an der Wand. Stattdessen stehen QR-Codes im Mittelpunkt, die in verschiedenen Gestaltungsvarianten präsentiert werden. Besucherinnen und Besucher scannen sie mit dem Smartphone und gelangen so auf eine Website. Dort erscheinen Fotografien und Bildserien, die ganz unterschiedlich wirken: mal realistisch, mal irritierend künstlich. Der Clou: Manche Motive stammen vom Künstler selbst, andere sind mithilfe Künstlicher Intelligenz erzeugt.
„Der Betrachter soll entscheiden: Ist das echt oder ein Fake?“, heißt es in der Projektbeschreibung. Damit wird nicht nur die Frage nach der Wertigkeit eines Werkes gestellt, sondern auch der schnelle, oft unbedachte Umgang mit digitalen Informationen kritisch beleuchtet.
Zwischen Oberfläche und Inhalt
Die Installation ist Teil des größeren Kunst- und Sozialprojekts „Raumwunder“.
Die Box mit den Codes wirkt einerseits wie ein eigenes Kunstwerk, andererseits als Interface zur digitalen Ebene.
Damit geht es auch um die Rolle des Ausstellungsraums: Was passiert, wenn
die Kunst nicht mehr nur an Wänden hängt, sondern in den virtuellen Raum ausweicht?
QR-Codes werden so zu Symbolen – für Zugang und Ausschluss, für Sichtbarkeit und Unsichtbarkeit, für das Verhältnis zwischen Oberfläche und Inhalt.
Ziel ist nicht, eindeutige
Antworten zu geben, sondern Fragen aufzuwerfen: Welche Rolle spielt das Handwerkliche in der Kunst, wenn Algorithmen Bilder erschaffen? Zählt nur noch das sichtbare Ergebnis oder bleibt der Wert des menschlich Geschaffenen bestehen?
Einladung zum Entdecken
Das Stadtmuseum Lahr versteht die Ausstellung als Einladung zum Mitmachen.
Wer möchte, taucht mit dem Smartphone in die digitale Ebene ein, andere können
sich allein auf die Gestaltung der Box konzentrieren und darüber nachdenken, wie sehr Zeichen, Logos und Werbebilder unsere Wahrnehmung von Räumen und Gebäuden beeinflussen.





