Die Frauen zeigten gestern Abend bei der Frauenfasend im Pfarrheim vier Stunden närrisches Programm, zwischen den Programmpunkten wurde getanzt.





Frauen sind die Garanten für Fasendgaudi – am gestrigen Donnerstag ging es rund im Zeller Pfarrheim. Unter dem Motto „Girlpower“ trieben die närrischen Frauen ihre eigenen Macken und die der Männer auf die Spitze. Die Akteure erhielten stürmischen Applaus und wurden begeistert gefeiert.
„Heile, heile, Gänschen…“
Sänger Sascha war kurzfristig für seinen erkrankten Vater Felix eingesprungen. Auf seinen besonderen Wunsch sangen die Frauen „Heile, heile, Gänschen…“, er nahm alles mit der Handykamera auf und schickte es ans Krankenbett mit den besonderen Grüßen der Frauen.
Sascha brachte mit seiner Musik die Frauen zum Tanzen, Singen und Schunkeln, ein gelungener Einstand.
Da er vom Zeller Narrenlied nur den Text der ersten Strophe kannte (wie, es geht noch weiter?) war hilfreiche und charmante Nachhilfe schnell zur Stelle. Damit er es in Zukunft nicht mehr vergisst, wurde das Lied am Abend gleich mehrfach gesungen.
Frauen um die 60 Jahre sind die besten
Sportlich ging es den ganzen Abend zu – die Frauen um die 60 Jahre sind die besten. Das wusste Moderatorin Melitta Himmelsbach genau. Sie hat übrigens ihre Ernährung umgestellt – der Kühlschrank steht jetzt im Schafzimmer. Die Figur, überflüssige Kilos und die ganz entscheidende Frage, ob Sport da wirklich hilft – diese Themen wurde zur Freude des Narrenvolks von ihr mit allen Facetten beleuchtet.
Einen besonderen Einstieg in das Programm mit vielen Höhepunkten lieferten Lilo Fix und Melitta Himmelsbach mit einer Gymnastikstunde der besonderen Art. Die Herren im Publikum waren schnell ausgemacht und mit sanftem Druck auf die Bühne zitiert. Gymnastik tut auch Männern gut und bei dem Tempo der Anweisungen galt es sich anzustrengen, um dabei mitzuhalten. Pater Christoph, Pater Irenäus und Pfarrer Gerner wissen – wenn „Mann“ zur Frauenfasend geht, wird man Teil des Programms.
Wieder Melitta Himmelsbach und Lilo Fix zeigten im nächsten Programmpunkt, wie Frauen um die „60“ sind, appetitlich und würzig. „Sie sind so sexy und bleiben auch so, vom Scheitel bis zum Po.“ Dafür gab es viel Applaus. Und auch dieser Spruch kam beim Publikum bestens an: Von Deutschland bis zur Rhön, die Zeller Frauen – die sind schön.
„Der harte Kern“ trainiert Nordic Walking und was kommt dabei heraus ? Die eine macht Nordic talking – dann wird aus dem Sport eine Therapiestunde. Und Nordic stalking gibt es tatsächlich auch; da läuft ein Mann ständig der schönen Frau hinterher. Und ja, auch Männer treiben Sport: Sie tragen die Bierkisten in den Keller und programmieren ihr Fitness-Armband.
„Gute-Laune“-Mädels zum 10. Mal auf der Bühne
Die „Gute-Laune“-Mädels sind zum 10. Mal bei der Frauenfasend und werden immer besser. Zu dem Lied „Was geht ab?“ zeigen sie, was auf der Bühne abgehen kann, wenn Frau Freude am Tanzen hat und Katja wieder eine tolle Choreografie einstudiert hat. Natürlich gibt es eine Zugabe.
Und beim Yoga kann man so gut schwätzen. Da kann Frau aus dem Schlafzimmer daheim erzählen. An dem großen Spiegel läuft Frau vorbei und schaut nicht rein, zu viele Kilos. Doch der Mann meint, einen super Wahnsinns-Adonis-Körper zu haben und will von der Frau auch noch bewundert werden.
Wenn beim Hulla-Hoop-Tanz der Reifen alles andere macht, nur nicht um die Hüfte kreisen, wissen die Frauen schnell Abhilfe: Sie tanzen mit aufgeblasenen Schwimmreifen, die stecken auf der Taille einfach fest. Eine geniale Idee, für die es viel Applaus gab.
Fünf Frauen wollen zur Kur
Und das Beste kommt am Schluss: Fünf Frauen wollen zur Kur – müssen was machen für die Figur. Sie stehen am Bahnhof und lamentieren, wie schlimm wohl alles werden wird in der Kur. Denn: Eine Kur ist der Plan, dass aus der Krähe wird ein Schwan. Abnehmen, gesund essen, Sport machen – ist eine Kur nicht etwas wie Tortur? Es gibt Streit – und dann: „Der Zug ist fort und wir nicht drin, denn Abnehmen macht einfach keinen Sinn.“ Sie sind glücklich mit ihrem Fett, und auch mit den Kilos richtig nett. Welch eine Resümee nach diesem Abend: Jede Frau ist richtig so, wie sie ist.
Melitta Himmelsbach lud am Ende des Programms alle die Helfer im Hintergrund auf die Bühne, die sonst niemand sieht (Küche, Getränke, Kasse, Kuchentheke, Bedienungen) und verteilte Geschenke und lobende Worte. Dann stand den Frauen noch eine lange Nacht des Feierns bevor und die närrische Stimmung erreichte ihren Höhepunkt.
Mitwirkende
Lilo Fix, Melitta Himmelsbach, Hilde Breig, Monika Rauber, Susanne Schnurr, Diana Bruder, Rosi Kunner.
Gute-Laune-Mädels: Klaudia Baumann, Barbara Christ, Hannelore Hug, Katja Prochazkova-Körnle, Ingrid Pfend, Birgitta Schwendemann und Ursula Wernet.