Beim „Tag der Pflege“ am 19. Januar lernen die Besucher die verschiedenen Formen der Pflege und Unterstützung kennen und erhalten einen Überblick über die Angebote der Einrichtungen.
Am Sonntag, 19. Januar 2025, laden die kirchlichen Träger der Sozialstation St. Raphael und des Seniorenzentrums St. Gallus zum „Tag der Pflege“ ein. Die verschiedenen Dienste präsentieren sich ab 13.30 in den Räumen der So zialstation, ab 14.00 beginnt dann der gesellige Teil im Kulturzentrum Obere Fabrik mit Kaffee, Kuchen und Musik.
Die verschiedenen Anbieter möchten die Gelegenheit schaffen, verschiedene Formen der Pflege und Unterstützung kennen zu lernen und einen Überblick über die Angebote der Einrichtungen geben. Diese reichen von Beratung und Antragstellung über häusliche Hilfe und Pflege, Familienpflege, betreutes Wohnen in verschiedenen Formen, Tages- und stationäre Pflege, Essen auf Rädern bis hin zu Besuchs- und Hospizdienst.
Der Bedarf an Pflege steigt
Die Zahl der pflegebedürftigen Menschen steigt aufgrund des demografischen Wandels. Der Stadt- und Landkreistag rechnet bis 2035 mit einem Zuwachs von 17 Prozent* der Pflegeleistungen in der Ortenau. Danach wird es aufgrund des Vor rückens der geburtenstarken Jahrgänge in die Pflege einen noch stärkeren Anstieg geben.
Schon jetzt ist die Situation in den Einrichtungen angespannt. Es wird nicht möglich sein, alle stark Pflegebedürftigen stationär unterzubringen. Was kann also getan werden?
Die Menschen wollen so lange wie möglich in ihrer vertrauten Umgebung bleiben. Deshalb sind wir als Gesellschaft gefordert, durch soziale Nähe und Unterstützung ein sicheres Umfeld zu bieten. Gute soziale Beziehungen schaffen Vertrauen und zögern den Pflegebedarf hinaus.
Es braucht einen „Pflegemix“
Dazu braucht es einen „Pflegemix“ – ein Netzwerk aus professionellen und unterstützenden Pflegekräften sowie ehrenamtlichen Helfern, bei den Menschen vor Ort und stationär.
Es gibt gute Initiativen dazu in unserer Raumschaft. Die ehrenamtlichen Hilfen von Haus zu Haus in Biberach und das Soziale Netzwerk in Oberharmersbach leisten wertvolle Arbeit, an die die Sozialstation oder das Seniorenzentrum bei steigendem Pflegebedarf anknüpfen können.
Die Gestaltung des passenden Pflegemix erfordert starke und in der Raumschaft ver wurzelte Einrichtungen. Gute persönliche Beziehungen der verschiedenen Akteure leisten einen wertvollen Beitrag.
Zusammenarbeit wird angestrebt
Das Gelingen hängt aber auch von Wirtschaftlichkeit und Finanzkraft ab. Seriöse Schätzungen veranschlagen einen Jahresumsatz von 12,5 Mio. Euro für eine leistungsfähige und zukunftssichere soziale Einrichtung. Dabei sind nicht nur die Pflegeleistungen zu berücksichtigen, sondern auch ergänzende Aspekte wie Personalentwicklung, Ausbildung, Qualitäts- und Hygienemanagement, Digitalisierung, etc.
Die angestrebte Zusammenarbeit des Seniorenzentrum St. Gallus und der Sozialstation St. Raphael weist in die richtige Richtung. Dazu wird es bald nähere Informationen geben. Darüber hinaus wird weiteres Wachstum erforderlich sein. Zeigen Sie Interesse an diesem großen Thema und besuchen Sie uns am Tag der Pflege.
*Orientierungswerte einer beauftragten Studie mit dem Bezugsjahr 2021 auf Basis von Pflegestatistik und Bevölkerungsvorausrechnung des Statistischen Landesamtes Baden-Württemberg; Fokus Pflege 2021 bis 2035.