Neue Brücke aus dem Holz des Mammutbaums

Vor der Kirche „Maria zu den Ketten“ steht eine Holzskulptur des Künstlers Steigerwald aus Steinach. Die Skulptur, hergestellt aus dem Holz eines ganz speziellen Mammutbaums, symbolisiert eine Brücke zwischen den Stadtteilen Zell und Unterharmersbach.

Der Mammutbaum stand 107 Jahre lang im Ortszentrum von Zell am Harmersbach und prägte das Bild der historischen Altstadt. Zur Adventszeit erstrahlte er als prachtvoller Weihnachtsbaum und war eine Attraktion für Touristen und Einheimische gleichermaßen.
Am 8. August 2011 wurde der Baum Opfer eines Unwetters. Ein Blitzeinschlag spaltete den Stamm und sprengte die Krone ab. Der Schaden war irreparabel und die Fällung unumgänglich. Doch das Holz des Baumes sollte nicht einfach verschwinden. Es wurde in verschiedenen Projekten verarbeitet – darunter auch die Skulptur „tragbar“ des Künstlers Michael Steigerwald.

Eine Brücke zwischen Menschen

Die Skulptur besteht aus drei Kopfstelen aus Mammutbaumholz, die auf einer Stahlplatte montiert sind. Die Köpfe wirken durch ihre Verschiebung und Verzahnung dynamisch, sind jedoch stabil – ein Sinnbild für Toleranz und Zusammenhalt. Der Stahlträger, der die Köpfe verbindet, steht symbolisch für die Brücke, die Menschen trotz ihrer Unterschiede zusammenführt. Sie verdeutlicht, dass eine intakte Gesellschaft mit der Unterschied-lichkeit von Menschen umgehen muss. Die Botschaft der Skulptur ist klar: Respekt, Toleranz und Liebe sind die Grundpfeiler einer intakten Gesellschaft. Ohne sie droht die Zerstörung des gesellschaftlichen Miteinanders.

Ein neuer Ort für Besinnung

Heute steht die Skulptur vor der Wallfahrtskirche „Maria zu den Ketten“ in Zell. Der Ort ist nicht zufällig gewählt: Die Nähe zum Harmersbach und die Präsenz der Kirche schaffen eine Atmosphäre der Besinnung. Hier lädt die Skulptur dazu ein, über Toleranz, Zusammenhalt und die Herausforderungen einer vielfältigen Gesellschaft nachzudenken und die Schönheit und Kraft der Natur zu entdecken.

Der Mammutbaum lebt weiter – nicht nur als Teil des Themenpfads „Kinzigtal“, sondern vor allem in der Skulptur „tragbar“, die seine Geschichte und Bedeutung auf besondere Weise ehrt.