Am 27. November kamen Vertreter der Evangelischen Kirchengemeinden Haslach, Gengenbach und Zell erneut im Rahmen des Kooperationsraums Mittlere Täler zusammen. Bereits im Sommer 2023 hatte ein erstes Treffen der Ältesten, Pfarrer und Aktiven den Grundstein für diese Zusammenarbeit gelegt.
Dieses Mal lud das Team um Pfarrerin Deborah Martini (Gengenbach) und Pfarrer Benedikt Mangold (Zell) ins Hermann-Maas-Gemeindezentrum in Gengenbach ein.
Nach einer herzlichen Begrüßung fanden sich die 17 Teilnehmer in einer großen Runde zusammen. Im Zentrum des Raumes lag ein symbolisches Bodenbild aus Tüchern, das die geografische und geistliche Landschaft des Kooperationsraums – mit Bergen, Tälern, Wegen und einem Fluss – darstellte. Das Bild regte erste Gespräche über die Schönheit und Herausforderungen der Region an.
Die Hauptaufgabe des Abends bestand darin, in Kleingruppen Visionen zu entwickeln: „Mein Traum von Kirche – hier bei uns.“ Die Stichpunkte wurden anschließend auf dem Bodenbild platziert und in der Runde vorgestellt. Dabei traten inspirierende Ideen, wichtige Fragen und überraschende Erkenntnisse zutage.
Gemeinsame Perspektiven und Herausforderungen
Besonders deutlich wurde, dass die Evangelischen Kirchengemeinden im Kooperationsraum mit einer Geschichte von kaum mehr als 100 Jahren vergleichsweise jung sind. Diese Flexibilität eröffnet Gestaltungsspielräume, die Gemeinden mit langer Tradition oft nicht haben.
Auch ökumenische Fragen standen im Fokus: Die geplante Neuordnung der katholischen Großgemeinden könnte Einfluss auf gemeinsame Einrichtungen wie die Sozialstationen haben. Die Grenzziehung – Gengenbach soll zu Offenburg gehören, während Zell und Haslach dem Kinzigtal zugeordnet werden – wurde diskutiert.
Ein weiterer Schwerpunkt lag auf Ideen zur Aktivierung des Gemeindelebens. Die Teilnehmer entwickelten Konzepte, wie Angebote der einzelnen Gemeinden stärker vernetzt, neue Allianzen geschmiedet und Orte ohne evangelische Kirche eingebunden werden könnten.
Optimismus trotz Ressourcensorgen
Auch wenn einzelne Teilnehmer die Sorge äußerten, dass knappe Ressourcen in Zukunft zu Spannungen führen könnten, überwog die Freude über die Möglichkeiten, die der Kooperationsraum bietet. Die positive Stimmung spiegelte sich in der Zuversicht wider, dass durch die Zusammenarbeit neue Impulse entstehen und bislang ungenutzte Chancen ergriffen werden können.
Der Abend endete in gemütlicher Atmosphäre bei einem Buffet mit Fingerfood sowie Glühwein und Punsch. Bei angeregten Gesprächen verging die Zeit wie im Flug.