Am Sonntag ist die diesjährige Segelfreizeit gestartet. Viele der 15 teilnehmenden Jugendlichen sind „Wiederholungstäter“: Segeln macht eben süchtig!
„Leinen los“ hieß es für 15 Jugendliche und ihre Betreuergruppe von der AWO Zell am vergangenen Sonntag. Mit dem Zug ging es Richtung Norden in die Niederlande. Auf dem Ferienprogramm steht nun ein einwöchiger Segeltörn auf dem Ijsselmeer, Wattenmeer oder Markermeer. Mit ihren Logbucheinträgen und schönen Bildern lassen die Teilnehmer die Leser der „Schwarzwälder Post“ an ihrem Abenteuer teilhaben.
Von Heinz Engelhardt ins Leben gerufen
Die Segelfreizeit des AWO-Ortsvereins Zell a. H. wurde von Heinz Engelhardt ins Leben gerufen und erstmals 2019 angeboten.
Die 15 Teilnehmenden im Alter von 12 bis 16 Jahren kommen aus Zell, Oberharmersbach, Nordrach, Biberach-Prinzbach, Haslach und Hau sach. Viele sind „Wiederholungstäter“: Segeln macht eben süchtig! Teamer sind Christoph Bühler, Jan-Marc Wetzel und Angela Schätzle.
Die „Orion“ ist ein altes Plattbodenschiff
Das Segelschiff ist die „Orion“ ein 132 Jahre altes Plattbodenschiff, eine „alte Lady“ unter den Schiffen. Ein Plattbodenschiff ist ein Segelschiff im Sinne eines Flachbootes, das hauptsächlich für den Einsatz in den Wattenmeeren der Nordsee und am Ärmelkanal gebaut wurde, kann man auf Wikipedia nachlesen. Charakteristisch für die Plattbodenschiffe sind die beiden Seitenschwerter und der extrem geringe Tiefgang von rund einem bis eineinhalb Meter. Sie können auch bei Niedrigwasser noch weite Teile der Wattenmeere befahren.
Ursprünglich als Frachtschiffe gebaut, sind diese Schiffe heute hauptsächlich auf dem niederländischen Watten- und Ijsselmeer und im Watt vor Schleswig-Holstein als Charterschiffe unterwegs.
Angela Schätzle
Von den ersten beiden Reisetagen erreichen uns folgende Logbuch-Einträge:
Sonntag, 11. August 2024
Pünktlich um 7 Uhr sind wir vom Zeller Sonnenparkplatz mit drei Fahrzeugen zum Bahnhof Karlsruhe gestartet. Um 9 Uhr ist dann unser ICE von Karlsruhe nach Köln abgefahren. Bis dahin war alles entspannt. Der nächste Zug nach Düsseldorf hatte Verspätung, weshalb es sehr knapp war, den ICE nach Amsterdam zu erreichen. Aber es hat gerade noch so gepasst. Später in Amsterdam wunderten wir uns, warum auf dem Gleis nur ein abgeschlossener Zug stand. Dann merkten wir, dass unser Zug nach Enkhuizen auf einem anderen Gleis stand. Nach einer einstündigen Fahrt erreichten wir Enkhuizen. Wir enterten die „Orion“ und begrüßten den neuen Skipper Faber, Daniel und den Matrosen. Außerdem hissten wir die neue AWO-Flagge. Nach dem die Kajüten aufgeteilt waren, haben wir die Kojen bezogen. Danach hieß es „bunkern“ und Proviant für die nächsten Tage einzukaufen. Abends gab’s die obligatorische Pizza. Den Tag beendeten wir mit einer Vorstellungs- und Fragerunde.
Laszlo Allgeier und Luis Bayh
Montag, 12. August 2024
Morgens wurden wir vom Frühstücksteam mit lauter Musik geweckt. Nach dem Frühstück fuhren wir motorbetrieben aus dem Hafen von Enkhuizen, bevor wir das Großsegel und danach das Fock hissten. Das Wetter war schön und der Wind war ideal. Während der Fahrt lernten wir verschiedene Knoten und konnten uns entspannen. Kurz vor Makkum holten wir die Segel ein und ankerten, um zu schwimmen oder mit dem Kajak zu fahren. Manche übten unfreiwillig die Eskimorolle. Während unserer Schwimmpause entdeckten wir einen Seehund. Es war ein schwimmender Familienhund mit Rettungsweste!
Nach dem Baden fuhren wir in den Hafen von Makkum ein und legten an. Die meisten von uns gingen nach der Ankunft in den Supermarkt. Das Kochteam blieb zurück, um das Abendessen zuzubereiten. Als wir zurückkamen, war das Hühnchencurry mit Reis bereits fertig. Viele von uns gingen nach dem leckeren Abendessen nochmal ins Wasser und erkundeten die Stadt.
Claudio Diplomatico und Moritz Schnurr