Rede des Bürgermeisters, Ehrungen und Platzkonzert auf dem Kanzleiplatz.
Am gestrigen Sonntagmorgen marschierte die Bürgerwehr mit Spielmannszug, Ulanen und Schützen zum Kanzleiplatz, wo die Stadtmusik die Formationen und die zahlreichen Besucher mit flotter Marschmusik begrüßte.
Bürgermeister Günter Pfundstein zeigte in seiner Rede, dass der Wert der Heimat in einer globalisierten Welt nicht geringer, sondern als Gegengewicht eher wichtiger werde. Berufsbedingt würden viele die Heimat ihrer Kindheit verlassen und sich eine neue Heimat aufbauen. Heimat erfahre man dort, wo man Menschen kennenlerne und sich angenommen fühle.
In den letzten Jahren werde immer häufiger von einer Spaltung der Gesellschaft gesprochen, so der Bürgermeister. „Klar ist, dass Eigensinn und Egoismus die größten Hindernisse sind, die es zu überwinden gilt, bevor sich jemand heimisch fühlt. Das Zusammenleben funktioniert letztlich nur, wenn jeder Verständnis und Respekt für den anderen aufbringt.“
Heimat habe auch mit gelebten Traditionen zu tun. „Zum heutigen Tag marschiert die Zeller Bürgerwehr auf dem Kanzleiplatz auf. Dieses Ritual im Jahreskalender wird bei uns noch gepflegt. Alle unsere Erinnerungen von früher fügen wir zu einem Bild zusammen, das letztlich zu unserer Heimat und ihrer Geschichte führt.“
Abschließend dankte Bürgermeister Pfundstein allen Ehrenamtlichen der Bürgerwehr, den Trägerinnen der Zeller Tracht und den Musikerinnen und Musikern der Stadtkapelle, die zum Gelingen des Festes beitragen. Den Gästen des Schützenvereins aus Werne an der Lippe, die mit dem Zeller Spielmannszug befreundet sind, wünschte er noch viele interessante Eindrücke von Zell, bevor sie die Heimreise antreten.
Ehrung verdienter Mitglieder
Im Anschluss an die Rede des Bürgermeisters zeichnete Bürgerwehr-Kommandant Andreas Lehmann langjährige Mitglieder aus:
Das Silberne Ehrenzeichen für 25-jährige Mitwirkung als Trommler im Spielmannszug erhielt Christian Bürkle. Obwohl er im Raum Freiburg arbeitet und wohnt, lässt er es sich nicht nehmen, regelmäßig zu den Auftritten zu kommen.
Trachtenfrau Maria Hiß erhielt die Ehrenbrosche in Gold. Sie wurde schon für 25 und 40 Jahre Mitgliedschaft geehrt, jetzt stand die Ehrung des Landesverbandes für die 50-jährige Mitwirkung an. Lehmann erinnerte daran, dass Frau Hiß schon in der früher bestehenden Tanzgruppe der Bürgerwehr aktiv war.
Wie seine Frau ist auch Karlheinz Hiß schon 50 Jahre beim Verein. Als Schütze erhielt er daher das Ehrenzeichen in Gold. In früheren Jahren hat er sich zudem als Schriftführer und als Beisitzer im Verwaltungsrat eingebracht. Seit 2013 ist er Fahnenbegleiter und verantwortlich für die Reinigung der Gewehre.
Gleichfalls mit dem Ehrenzeichen in Gold wurde Schütze Hans-Jürgen Häring für 50 Jahre Mitwirkung geehrt. Leider konnte er an der Ehrung aus Krankheitsgründen nicht teilnehmen. Die Übergabe wird daher nachgeholt..
Erna Antritter gehört den Trachtenfrauen sage und schreibe schon 65 Jahre an. Da es für diese seltene Ehrung vom Landesverband kein besonderes Ehrenzeichen gibt, hat der Zeller Vorstand beschlossen ihr eine eigene Urkunde auszustellen und einen Blumenstrauß zu überreichen. Damit soll Frau Antritter gedankt werden, dass sie als Älteste der Trachtenfrauen immer noch an den Anlässen teilnimmt.
Schütze Reinhard Harter bringt sich seit 2013 auch im Verwaltungsrat ein. Bei Bedarf ist er auch als Fahnenbegleiter zur Stelle. Deshalb wurde er zum Ehrenmitglied ernannt.
Die Ehrung wurde mit einer Ehrensalve der Schützen beschlossen, zu der Ehrenkommandant Lothar Schober das Kommando gab.
Facettenreiches Platzkonzert
Unmittelbar nach der Ehrensalve intonierte die Stadtkapelle das traditionelle Lied Hoch Badnerland, das von den Festbesuchern kräftig gesungen wurde. Danach präsentierte die Stadtkapelle unter Leitung ihres Dirigenten Stefan Polap einen bunten Melodienstrauß. So waren z. B. zu hören ein Medley mit den Hits von ABBA, das Stück Santiano (Rock von der Küste), die Polka Böhmische Liebe sowie die Kuschel-Polka, der Walzer Fast Himmelblau und anderes mehr. Daniel Lehmann machte als Ansager mit humorvollen Bemerkungen auf die Stücke neugierig. Da das Wetter es gut meinte, konnte das Fest seinen gewünschten Verlauf nehmen.