Zusammen mit Dr. Dieter Petri hat sie die Zeller Sozialstation ins Leben gerufen. Am Pfingstmontag wird im Familienkreis gefeiert. Am Dienstag freut sich die Jubilarin auf Kaffeegäste.
Am Pfingstmontag kann die bekannte Zeller Mitbürgerin Marianne Stehle bei guter Gesundheit ihren 90. Geburtstag feiern. Ihr Mann Ernst befindet sich im 98. Lebensjahr und hat am 11. September Geburtstag. Gemeinsam konnte das „eiserne“ Ehepaar bereits am 17. April auf 66 Ehejahre zurückblicken.
Sozialstation ist eine wichtige Stütze
„Ich bin noch gut beieinander“, strahlt Marianne Stehle kurz vor ihrem 90. Geburtstag große Zufriedenheit aus, auch wenn das Alter nicht spurlos an ihr vorüber gegangen ist. Zusammen mit ihrem Mann lebt sie im schönen Eigenheim im Mittleren Eckfeld und sie können sich noch weitgehend selbst versorgen. Dort wo es notwendig ist, erhalten sie die Unterstützung von ihrer Familie. Eine große Hilfe ist auch die Sozialstation, für die Marianne Stehle einst den Grundstein gelegt hat.
Das Auto lassen die Stehles mittlerweile stehen. Stattdessen sind beide mit dem E-Scooter unterwegs zum Einkaufen ins Städtle, auf den Friedhof oder in die Kirche. „Mit dem E-Fahrzeug geht das ganz gut“, betont die rüstige Jubilarin. Regelmäßig unternehmen sie auch Ausfahrten zum Musikplatz, ins Tennenloch oder Richtung Kleebad. Und am Wochenende fiebern die beiden Fußballfans im Badwaldstadion mit ihrem ZFV mit.
Geburtshaus stand mitten im Städtle
Das Geburtshaus von Marianne Stehle geb. Graber stand am 20. Mai 1934 in der Fabrikstraße. Sie gehört einem alten Zeller Geschlecht an. Ihr einziger Bruder kehrte nicht mehr aus dem 2. Weltkrieg zurück und blieb vermisst.
Zunächst besuchte sie die Schule in Zell und dann die Realschule in Gengenbach, bis diese in den Wirren des 2. Weltkrieges geschlossen wurde. Danach absolvierte sie eine Damenschneiderlehre bei Frau Faißt, die ihr Geschäft in der Rossgass hatte. Nach einem guten Berufsabschluss arbeitete sie von zuhause aus und stattete viele Kundinnen mit maßgeschneiderten Kleidern aus. Vor allem mit dem Nähen von Hochzeitskleidern bereitete sie besondere Freude.
Bei einer Hochzeitsfeier lernten sich Ernst und Marianne Stehle kennen und lieben. Nach der Hochzeit im Jahr 1958 zogen sie zunächst in das Elternhaus der Braut in der Fabrikstraße, im Jahr 1972 erbauten sie sich das schöne Eigenheim im Mittleren Eckfeld, wo sie bis heute wohnen. Aus ihrer Ehe sind zwei Söhne und eine Tochter hervorgegangen. Heute gehören auch fünf Enkelkinder und zwei Urenkelkinder zur Familie. Ein Urenkel lebt in Singapur. „Aber mit Telefon und Skype kann man auch mit ihm in Kontakt bleiben“, berichtet Marianne Stehle.
Ein schwerer Schicksalsschlag für die Familie Stehle war der Tod eines ihrer beiden Söhne. Auch von den sechs Enkelkindern haben sie einen Enkelsohn durch einen Motorradunfall verloren.
Mit der Landesehrennadel ausgezeichnet
Das soziale Engagement hat das Leben von Marianne Stehle geprägt. 24 Jahre lang war sie Einsatzleiterin der Dorfhelferinnenstation. Diese war die Vorläuferin zur Sozialstation, die sie zusammen mit Dr. Dieter Petri ins Leben gerufen hat.
18 Jahre gehörte Marianne Stehle dem Zeller Pfarrgemeinderat an und war 30 Jahre lang Kommunionhelferin. Gemeinsam mit ihrem Mann übernahm sie ehrenamtliche Betreuungen in der SKM-Gruppe.
Für ihre jahrzehntelange ehrenamtliche Arbeit wurde Marianne Stehle im Jahr 2002 mit der Landesehrennadel ausgezeichnet. „Es war mir immer sehr wichtig, für andere da zu sein“, blickt Marianne auf ihr Lebenswerk zurück.
Den kompletten Bericht finden Sie in der Print-Ausgabe der Schwarzwälder-Post.