Mit 6,5 aus 7 erreichte Lee ein fast perfektes Ergebnis. Die vorletzte Runde 6 brachte schon die Vorentscheidung. Luisa Müller bleibt unter den Möglichkeiten.
In der Woche nach Ostern fanden in Konstanz vom 5. bis 7. April die Badischen Meisterschaften der Altersklassen U8, U10 und U12 statt. Schwere Turniere für die besten des Badischen Schachnachwuchses. Sieben Runden in drei Tagen standen auf dem Programm und nicht selten blieb den Spielern nur eine kurze Pause zwischen zwei Spielen.
Die zeitliche Vorgabe in der U12, in welcher Ho In startete, war so: Pro Spieler 75 Minuten für 40 Züge und 15 Minuten für den Rest der Partie. 30 Sekunden Gutschrift für jeden Zug. Alle Klassen zusammen waren es 76 Spieler, die den Weg nach Konstanz gefunden hatten, davon 21 in der U12. Die Hälfte davon mit einer DWZ von über 1500 ausgestattet. In diesem Ranking fand sich Ho In Lee mit 1588 Punkten nur auf Platz 6. Doch dort wollte er nicht bleiben.
Wilde Schlussphase im ersten Spiel
Die erste Runde wurde trotz der niederen DWZ seines Gegners aus Neckarsteinach kein Spaziergang für den Titelverteidiger. In einer wilden Schlussphase unter dem Motto „Welchem Springer gelingt der wirkungsvollste Sprung“ verweigerten die gegnerischen Tierchen in Zeitnot den Sprung und die Partie war für Lee gewonnen.
Es folgte eine Partie zum Erholen und Ausruhen gegen einen Spieler des hinteren Bereiches. In Runde 3 kannte Lee auch keine Gnade gegen Lokalmatador Lukas Klotzbücher und sicherte sich den dritten Punkt. Auch Christopher Sun von den Karlsruher SF musste aufgeben und war Lieferant des 4. Punktes. Haas Leandro aus Freiburg Wiehre wurde das 5. Opfer. Die vorletzte Runde 6 brachte dann schon die Vorentscheidung. Der Sieg gegen Ilia Vinogradov aus Walldorf sicherte Lee mit jetzt zwei Punkten Vorsprung schon eine Runde vor Schluss den Titel Badischer Meister in der Altersklasse U12.
Ein fast perfektes Ergebnis
Wo war eigentlich der haushohe Favorit Ivan Kateryniuk DWZ 1792 vom SC Rastatt? Er hatte sensationell die beiden ersten Runden verloren und hechelte seither dem Feld hinterher, um nun in der Schlussrunde nach vier Siegen auf Lee zu treffen. Aber der Titel war schon vergeben. Eine Runde vor Schluss stand der Badische Meister in der Klasse U12 fest, für beide Spieler der Anlass die Partie Remis zu geben. Mit 6,5 aus 7 ein für Lee fast perfektes Ergebnis.
Kampfgeist wurde nicht belohnt
Gerne hätte Lee etwas von seinem Punkteüberschuss an seine Clubkameradin Luisa Müller abgegeben, welche überhaupt nicht ins Turnier U12w fand. Hatte Sie sich im Vorjahr bei ihrer Premiere in der U10 schon Siege geholt, blieb ihr das in
der U12w verwehrt. Der Sprung in die neue Altersklasse war scheinbar noch eine Nummer zu groß. Ihr Kampfgeist ist jedenfalls gut ausgeprägt, wenn sie gegnerische Remis-Angebote angesichts der eigenen besseren Stellung ablehnt und auf Sieg spielt. Dass das nicht immer belohnt wird, ist auch ein Lernprozess.
