Feierliche Christmette in der Pfarrkirche mit musikalischer Gestaltung durch den Kirchenchor und die Orgelmusik.
Foto: Gisela Albrecht
Foto: Gisela AlbrechtZur Christmette am Heiligabend kamen viele Gläubige mit ihren Familien und Verwandten in die Kirche. Pfarrer Bonaventura Gerner zog mit einer großen Schar Ministranten und den Lektoren in die dunkle Kirche ein. Nur Kerzen und ein Altarlicht brannten bis mit dem Evangelium die Geburt Jesu verkündigt wurde.
„Freu dich Erd- und Sternenzelt“ – dieses Kirchenlied gefällt durch seine fröhliche Komposition und war ein gelungener Einstieg in das Repertoire des Kirchenchores, der unter Leitung von Wolfram Dreher die Christmette feierlich umrahmte. Pfarrer Gerner wies in seiner Begrüßung auf das Licht aus Bethlehem hin, das im Altarraum brennt. Alle Menschen würden in diesem Tagen die Sehnsucht nach Frieden spüren und Jesus Christus wolle dieser Frieden sein, erklärte Gerner.
„Stille Nacht, Heilige Nacht“
Das Evangelium mit der frohen Botschaft von der Geburt Jesu wurde von ihm singend vorgetragen. Mit der Nachricht von der Geburt des Gottessohnes gingen alle Lichter im Altarraum an und auch die beiden großen Tannenbäume zeigten dann ihren Lichterglanz. Pfarrer Gerner ging danach mit dem Evangeliar zur Krippe und legte das große Buch dort ab. Mit dem Lied „Stille Nacht, Heilige Nacht“ wurde ein emotionaler Höhepunkt gesetzt: Alle Gemeindemitglieder, Ministranten und der Kirchenchor sangen dieses traditionelle Weih-nachtslied und der Kirchenraum war erfüllt mit Musik.
In seiner Predigt berichtete Pfarrer Gerner zunächst über den Inhalt der Gespräche, die er in letzter Zeit geführt hat: Viele Menschen sind gehetzt und gereizt – es fehle an Zeit. Auch die Adventszeit sei in diesem Jahr sehr kurz, selbst da fehle es an Zeit. Wir würden in bewegten Zeiten leben, die durch Veränderung geprägt sei, führte er weiter aus.
Bedeutung der Krippe
„Aber Sie sind hier und haben sich Zeit genommen“, wandte er sich an die Gemeinde. Er erinnerte an den Ursprung der Krippe in dem italienischen Dorf Greccio, Franz von Assisi hat dort vor 800 Jahren die erste Krippe aufgebaut. Die Krippe war in einer Höhle sehr einfach und schlicht gestaltet, dorthin hat der Hl. Franz die Menschen aus der Umgebung eingeladen. Pfarrer Gerner stellte die Bedeutung dieser Krippe hervor: Der Menschensohn ist in einem einfachen Unterstand zur Welt gekommen und er ist mitten unter den Menschen, er ist einer von ihnen.
„800 Jahre ist diese Krippenfeier her und noch immer fasziniert uns die Botschaft der Heiligen Nacht“, betonte Gerner. Viele Menschen stellen auch in ihrem Zuhause Krippen auf. Weltpolitisch erleben wir Dunkelheit und Finsternis, die Sorge vor der Zukunft sei erdrückend, sagte er weiter. „Der Blick auf die Krippe will Hoffnung und Frieden schenken“, erklärte er. Mit dem Weih nachtsfest verbinden wir die Hoffnung auf Frieden, erklärte er mit Nachdruck. Unser Menschsein gewinne durch Weihnachten eine Qualität, die von Freude und Friede geprägt sei. „Es muss etwas unfassbar Großes sein, ein Mensch zu sein – wenn Gott seinen Sohn hat Mensch sein lassen“, sagte er abschließend.
Fürbitten für die Menschen in den Kriegsgebieten
In den Fürbitten, vorgetragen von Jutta Uhl, wurde auch für die Toten und Verletzten in den Kriegsgebieten in Israel, Palästina, in der Ukraine und anderswo in dieser Welt gebetet. Es wurde für die Menschen dort gebetet, die sich nach Frieden sehnen. Eine weitere Fürbitte galt den Menschen, die ohne Dach über dem Kopf und hungrig leben müssen: Das sie Menschen finden, die sich ihrer annehmen.
Während der Kommunion der Gemeinde spielte Dieter Friede an der Orgel das bekannte „Jesu meine Freude“, mit dieser Komposition hat er den Kirchenbesucher schon mehrfach einen Hörgenuss verschafft. Auch mit seiner Orgelbegleitung beim Gesang des Kirchenchores trug er wesentlich zur feierlichen musikalischen Begleitung bei.
„Freut euch von Herzen ihr Christenheit“ – dieser beschwingte Gesang drückte sehr gut die Freude der Heiligen Nacht aus. Die Männerstimmen harmonierten mit den hellen, hohen Stimmen der Frauen. Dank ihrer deutlichen Artikulation konnten die Zuhörer den Text gut verstehen.
„Oh du fröhliche…“ zum Finale der Christmette
Am Ende der Feier dankte Pfarrer Gerner den Personen, die die Kirche geschmückt haben und den Musikern für ihre feierliche Gestaltung. Dafür gab es Applaus der Kirchenbesucher. Er wünschte allen ein besinnliches Weihnachtsfest.
Es ist eine schöne Tradition an der Christmette, mit dem Weihnachtslied „Oh du fröhliche, oh du selige Weihnachtszeit“ die Feier zu beenden. Da werden Chor, Gemeinde und die Orgel zu einem großen Klangkörper. Dieter Friede stellt dazu den Zimbelstern der Orgel an, der hell über allen eine Oberstimme erklingen lässt.
Einstimmung durch den Joy&Fun-Chorus
Zur halbstündigen Einstimmung des Chores vor Beginn der Christmette kommen viele Gläubige gerne früher in die Kirche. „Es ist ein Ros entsprungen“ wurde in diesem Jahr in einer neueren Komposition gesungen und hatte einen getragenen, feierlichen Charakter, begleitet von Dieter Friede an der Orgel. Mit „Maria durch ein Dornwald ging“ wurde ein altes und immer wieder gern gehörtes Lied sehr harmonisch vorgetragen.
„Wie schön leuchtet der Morgenstern“ – zu diesem Lied spielte Anna Friedmann auf ihrer Querflöte die Begleitung und machte damit das Lied zu einer besonders gelungenen Aufführung. Mit „The little Drummer Boy“ brachte der Chor eines seiner Lieblingslieder zu Gehör. Die Männer imitieren mit ihrem Gesangspart die Trommel und haben eine rhythmisch schwierige Aufgabe zu bewältigen. Dieses moderne und selten gehörte Musikstück setzte einen gelungenen Akzent zu den traditionellen Liedern.
Mit der Weihnachtsmotte, einem Jubelgesang auf die Botschaft von der Geburt Jesu, setzte der Chor einen fulminanten Schlusspunkt. Die Kirchenbesucher spendeten gern Applaus.





