Damit geht in Zell a. H. eine fast 200-jährige Tradition zu Ende. Für die Schließung nennt Apotheker Christian Brenner eine ganze Reihe von Gründen. Er will ab Januar 2024 die Kräfte in der Stadt-Apotheke bündeln.
Nach fast 200-jähriger Historie schließt die Marien-Apotheke zum 31. Dezember 2023. Es ist die älteste Apotheke im Kinzigtal. Im Jahr 1829 wurde die Apotheke in der Zeller Oberstadt einst vom Gengenbacher Apotheker Carl Zimmermann eröffnet. Der spätere Besitzer Jakob Gießer hat ihr, wohl wegen der Nähe zur Wallfahrtskirche, den Namen „Marien-Apotheke“ gegeben. Im Jahr 2007 hat Apotheker Christian Brenner von der Familie Lampl sowohl die Marien-Apotheke als auch die Stadt-Apotheke übernommen.
Bedingungen haben sich deutlich verschlechtert
Mit der Schließung ist das Apothekensterben in Deutschland auch in Zell am Harmersbach angekommen. Es ist für Christian Brenner nur ein schwacher Trost, dass in der Ortenau bereits vor ihm weitere Apotheken geschlossen haben. „Ich bedauere diesen Schritt zutiefst, doch trotz erheblicher Mühen lässt die fehlende Perspektive am Standort einen Weiterbetrieb der Filiale nicht zu“, erklärt Christian Brenner seine unternehmerische Entscheidung.
Noch zum Jahresanfang sei er entschlossen gewesen, die Marien-Apotheke wie gewohnt fortzuführen. Aber die Rahmenbedingungen hätten sich deutlich geändert. Durch die Schließung der Arztpraxis Wischeropp und den Wegfall etlicher Parkplätze in der Oberstadt sei die Kundenfrequenz am Standort spürbar zurückgegangen. Hinzu kommen die schwierigen gesundheitspolitischen Rahmenbedingungen, die den Apotheken das Leben insgesamt schwer machen. Bei der Marien-Apotheke kommt erschwerend hinzu, dass das Gebäude nicht barrierefrei ist. „Deshalb waren wir jetzt gezwungen, die Reißleine zu ziehen“, stellt Christian Brenner fest. Bis zum Jahresende wird der Betrieb in der Marien-Apotheke im gewohnten Umfang weitergeführt.
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