Drei Tage feiert die Freiwillige Feuerwehr der Zeller Partnerstadt Frauenstein ihr 150-jähriges Jubiläum. Dass da die Freunde aus dem Schwarzwald mitfeiern, versteht sich von selbst.

Schon am Donnerstag, gleich nach der Fronleichnamsprozession, ist der Bus mit der nahezu vollzähligen Stadtkapelle gestartet. Gegen Mitternacht bezog man Quartier in dem idyllischen Städtchen Frauenstein im Osterzgebirge. In aller Herrgottsfrühe folgte dann am Freitag der zweite Bus mit einer zwölfköpfigen Abordnung der Zeller Feuerwehrkameraden, mit den Stadträten Martin Teufel und Stefan Stehle, mit Erna und Paul Gutmann sowie Ingrid Mattheiß und Altbürgermeister Hans-Martin Moll vom Freundeskreis der Partnerschaft. Am Steuer saß Yannick Schnurr, sowohl Feuerwehrkamerad, als auch Juniorchef des Busunternehmens.
Tragende musikalische Säule des Jubiläums war die Zeller Stadtkapelle. Schon am Freitagabend zur Eröffnung mit „Festkommers“ kam sie glanzvoll zum Einsatz. Weiter ging es am Samstag mit musikalischen Leckerbissen im Festzelt, am Sonntagmorgen beim Weckruf durch die ganze Stadt, wobei der legendäre „Kupferschmid“ , ansonsten bekannt aus der Zeller Dörfle-Fasend, durch das Städtchen schallte. Auch beim Festgottesdienst in der Friedhofskapelle und beim anschließenden Frühschoppen im Festzelt fanden die Zeller Musiker immer den richtigen Ton und begeisterte Zuhörer. Augen zwinkernd sprach Bürgermeister Rainer Hentschel bei seinen Dankesworten zur Verabschiedung von „unserer Stadtkapelle“. Besser kann Städtepartnerschaft nicht gelebt werden.
Ausflug nach Freiberg
Die Gastgeber revanchierten sich am Samstagmorgen mit einem kleinen Ausflug in die Kreisstadt Freiberg, die ihre Entwicklung dem Silberbergbau verdankt und heute als Universitätsstadt 4.000 Studenten auf allen denkbaren Disziplinen der Geologie und des Bergbaus unterrichtet. Dort konnte man wahlweise die riesige Sammlung „terra mineralia“ besichtigen, oder vom Frauensteiner Stadtrat und Ortsvorsteher Steffen Kwak ebenso humorvoll wie sachkundig durch die Altstadt geführt werden, in der er geboren und aufgewachsen ist. Aus dem traurigen Verfall zu DDR-Zeiten ist mit großer Anstrengung und konsequentem Denkmalschutz eine heimelige Altstadt geworden, deren Besuch immer ein Erlebnis ist. Zum Abschluss spendierte Steffen Kwak zwei Backbleche voller „Freiberger Eierschecke“, nicht ohne fachkundige Hinweise auf den Stolz der Freiberger Konditoren, dass sich ihr Rezept deutlich von der berühmteren Konkurrenz aus Dresden unterscheidet.
Zurück in Frauenstein gab es für die Mitglieder des Freundeskreises noch eine Besteigung des Kirchturms unter Führung von Dietmar Altwein, wo die mit Hilfe vieler Spender, auch aus Zell, beschafften neuen Glocken des Geläuts besichtigt werden konnten, und von wo aus man einen herrlichen Blick über die Altstadt und die Landschaft des Erz gebirges hatte.