Endlich wieder Frauenfasend! Die frohe Stimmung am Donnerstagabend im Pfarrheim und das äußerst witzige Programm zeigte allen: Frauen sind Garanten für Narretei und Gaudi.





Melitta Himmelsbach führte mit lockeren Sprüchen durch das Programm. Musiker Felix aus Oberharmersbach brachte die Frauen zum Tanzen, Schunkeln und Mitsingen. Auf der Bühne war Discostimmung angesagt mit Discokugel und Lichtreflexen. Beim Eingang erhielt jede Frau einen Miniumzugskarton am Bändel um den Hals gehängt: Die Frauenfasend ist von der Klosterhalle in das Pfarrheim umgezogen.
Das Kloster sauber geputzt
Als Putzfrauen verkleidet kamen die Frauen der ersten Nummer auf die Bühne: Das Kloster haben sie sauber geputzt und das Pfarrheim wurde genau inspiziert: Es ist kleiner, aber feiner. Und dann schauen sie genau ins Publikum: Wer ist alles da? Das dann folgende Frage- und Antwortspiel war einfach und so witzig – warum braucht man eigentlich Antworten auf Fragen?
Bei der nächsten Nummer ging es um die Vergesslichkeit im Alter. Zwei alte Damen haben sich zum Eis essen verabredet. Doch das vergessen sie wieder. Als ihnen Hot Dogs serviert werden, fragen sie nur: Wo ist der Senf? Auch Vergesslichkeit kann humorvoll sein, das zeigten Ulrike Alender und Lilo Fix.
Gute Laune Mädels
Danach kam Musik und Tanz auf die Bühne: Die »Gute Laune Mädels« zeigten eine fetzigen Tanz, wirbelten mit ihren Tüchern und kamen auch bei der Zugabe nicht außer Atem. Sie leben gerne laut, heißt es im Liedtext und das passt auch zu ihrem Tanz: Sie singen selber mit und das Publikum klatscht dazu.
Melitta Himmelsbach strapazierte die Lachmuskeln der Frauen. Sie hat nicht Kilos zugenommen, nein – sie hat sich auseinandergelebt. Und überhaupt ist sie wie ein Camembert gern wäre: Mittelalt und mit einer guten Fettstufe.
Bruder Pirmin fehlte
Eine Person fehlte bei Frauenfasend: Bruder Pirmin. Eigentlich wollten die Frauen ihn verabschieden. So wurde nach seinen Lieblingsliedern gefragt und aus dem Publikum kamen gleich Vorschläge. Diese Lieder hat der ganze Saal dann angestimmt. Die folgende Unterhaltung zwischen Lilo Fix und Hilde Breig zum Thema schnarchende Männer ist nicht jugendfrei, frivol und schlüpfrig und wird nicht weitererzählt.
Wir beten darum
Die Frauenwallfahrt mit einer Vorbeterin und vier Beterinnen, die wie in einer Litanei antworten wurde zu einem sehr komischen Auftritt. Die Vorbeterin betet um besondere Männer: Sie sollen kraftvoll und stark sein (Antwort: Wir beten darum), damit sie den Müll runtertragen können. Sogar für die Männer, die »versoffene Löcher« sind, wurde gebet – vielleicht hilft es ja doch. Am Ende gab es den »Segen« in Form von Wasser, das mit einer Klobürste ins Publikum gespritzt wurde. Eine tolle Narretei, für die es frenetischen Applaus gab.
Männer angehimmelt
Das Thema Männer lässt die Frauen einfach nicht los. Diesmal singen die Frauen – einzeln nacheinander – Liebeslieder zu einem Bild mit einem Mann, der lange verdeckt bleibt und erst mit dem Schlussakkord wird das Bild umgedreht: Jedes Mal eine große Überraschung. Bekannte Zeller Persönlichkeiten wurden von den Frauen angehimmelt, denn sie haben einfach wunderbare blaue Augen, sind groß und stark, dieser Wuchs und diese Kraft – das weckt die Leidenschaft. Mit ihrem Bildern haben sie sehr erotisch geflirtet – irre witzig! Welche Frauen welche Männer angehimmelt haben, wird hier nicht verraten. Nur dass die Hilde den Heiner Krämer liebt, ist so ein offenes Geheimnis, das weiß ja eh schon jeder. Eine tolle Nummer und der Höhepunkt des Abends.
Der Arzt ist umgezogen
Was macht eine Sprechstundenhilfe mit einem Patienten, der zu einem Arzt will, der umgezogen ist? Nämlich in das neue Ärztehaus in der Oberstadt. Der Patient will unbedingt zum Arzt, denn ihm schmeckt die Leberwurst nicht mehr und das Malefizspiel mag er auch nicht mehr. Also muss er doch krank sein. »Der Doktor soll mit seinem ›Apparätle‹ in mich reingucken, ob da ebbes nicht stimmt«, bettelt der Patient. Doch die Sprechstundenhilfe versucht vergeblich, ihm klarzumachen: Der Arzt ist umgezogen und nicht da. Da ist der Patient flexibel: »Dann nehme ich halt sie – schauen sie doch in mich rein.«
Traum von einem Mann
Zur Schlussnummer kommt sogar Felix auf die Bühne und singt mit den Frauen: »Warum kann man keinen Mann bestellen bei Amazon oder Zalando?« Sie brauchen einen Mann, der nicht kritisiert – sondern sie massiert. Und einen Mann, der mit ihnen stundenlang shoppen geht und Polka tanzt. Und so einen Traum von einem Mann, der nicht nur will, sondern auch kann. »Und wenn er nächtelang zecht, nutzen wir das Rückgaberecht!« Dann kommt tatsächlich ein Zalando-Boy im Karton auf die Bühne, der Karton wird gelüftet und Melitta Himmelsbach in Männerkleidern kommt heraus.
Mit dem Zeller Narrenmarsch endete das vierstündige Programm der Frauenfasend. Es konnte weiter getanzt werden und die Nacht war noch lange nicht zu Ende.