Tage der Erinnerung zum Verlust eines geliebten Menschen sind für Millionen von Angehörigen sehr wichtig. Dabei spielt der Gedenkstein weiterhin eine zentrale Rolle.
Das Jahr 2020 ist für das deutsche Friedhofswesen als Ganzes ein historisches Jahr. Im März beschloss die Kultusministerkonferenz auf Empfehlung der Deutschen UNESCO-Kommission, dass die Friedhofskultur in Deutschland als immatrielles Kulturgut aufgenommen wird. Dies zeigt, wie wichtig die bewährten Trauerrituale und -formen hierzulande sind.
Grabsteine haben sich in verschiedenen Kulturen und Religionen weltweit zu einem sichtbaren Zeichen des Andenkens und der Dankbarkeit entwickelt. Damals wie heute geben Rituale und Symbole den Menschen Halt, vor allem dann, wenn nur noch die Erinnerung lebt. Das Grab ist der zentrale Ort der Erinnerung sowie ein Ort, an dem Trauer erlebt und verarbeitet werden kann.
Der Besuch an der Grabstätte ist daher ein wichtiges und zentrales Element für die Trauerbewältigung. Begleitet wird der Besuch oft von kleinen, verinnerlichten Ritualen, etwa der Entzündung eines Grablichtes für die Verstorbenen.
Die Forschung hat zweifelsfrei nachgewiesen, dass diese Rituale helfen, bei Verlust eines geliebten Menschen besser zurecht zu kommen. Sie sind ein Bedürfnis und können am Friedhof individuell gelebt werden. Die meisten Angehörigen wünschen sich eine personenbezogene Grabgestaltung, die den menschlichen Bedürfnissen entgegenkommt, um für Verstorbene noch »etwas tun zu können«.