Im Anschluss an den Sonntagsgottesdienst in der evangelischen Kirche Zell fand gestern eine Gemeindeversammlung statt. Es gab einen überaus erfreulichen Anlass, denn der Gemeinde war über die aktuelle Entwicklung in Sachen Erneuerung des Gemeindehauses zu berichten.

Der Vorsitzender des Ältestenkreises, Joachim Groß, informiert die Gemeindeversammlung über die beiden Planungsvarianten für den Neubau des evangelischen Gemeindehauses.
Zunächst fand ein verkürzter Gottesdienst statt, in dessen Zentrum eine Predigt über einen Abschnitt aus dem 5. Buch Mose stand. Es geht dort über das Gebot, den Herrn zu lieben, auf seinen Wegen zu wandeln und seine Gesetze zu befolgen. Derjenige aber, der dieses Gebot nicht befolgt, wird nicht lange leben in dem Land, in das er über den Jordan zieht.
Abgesehen davon, dass in dieser Bibelstelle der Ursprung des Spruches »…über den Jordan gehen…« liegt, ist das ein durchaus zutreffendes Bild für eine Gemeinde, die sich anschickt in ein neues Haus zu ziehen und dabei eine Straße überqueren muss. »Wollen wir also unseren Herrn nach Kräften lieben und ihm nachfolgen damit wir möglichst bald, lange und glücklich in dem neuen Gemeindehaus bleiben dürfen«.
Martina Wetzel in das Ältestenamt nachberufen
Bevor jedoch der Vorsitzende der Gemeindeversammlung, Pfarrer Michael Wurz, diese eröffnen konnte, gab es noch einen schönen Anlass zum Innehalten. Martina Wetzel hatte sich bereit erklärt, im Ältestenkreis mitzuwirken. Aufgrund eines Entschlusses zur Nachwahl konnte Martina Wetzel gestern in ihr Amt eingeführt werden.
Nun war es soweit: Pfarrer Michael Wurz eröffnete in einer kurzen Ansprache die Gemeindeversammlung. Der Vorsitzende des Ältestenkreises Joachim Groß übernahm dann den informativen Teil. Entgegen aller, durch die aktuelle Situation und die damit verbundenen Finanznöte gedämpften, Erwartungen wird das Neubau-Projekt von der Kirchenführung unterstützt und vorangetrieben. Nach Durchführung einer Machbarkeitsstudie hatte sich die letzte Gemeindeversammlung mit großer Mehrheit für den Neubau des Gemeindehauses unterhalb der Kirche ausgesprochen.
Mehrfachbeauftragung auf den Weg gebracht
Der nächste, konkrete Schritt auf diesem Wege ist nun eine Mehrfachbeauftragung an vier Architekten, Entwurfspläne zu erstellen. Diese Pläne sind von dem jeweiligen Architekten mit einem Bauunternehmer im Team so auszuarbeiten, dass dieser einen festen Hausbaupreis benennt. Dazu wurde vom Ältestenkreis ein Auslobungstext erarbeitet, Architekten ausgewählt und mit dem kirchlichen Bauamt in Karlsruhe abgestimmt.
In aller Kürze ist dort ein Gemeindehaus mit Pfarrbüro und ein separates Pfarrhaus in Holzbauweise vorgesehen. Die Nutzflächen entsprechen dem, was der Gemeinde heute zur Verfügung steht. Beide Gebäude sollen auf der Wiese unterhalb der Kirche entstehen. Das Pfarrhaus soll der Pfarrersfamilie eine Abschirmung vom Gemeindeleben bieten. Alternativ dazu wäre für das Pfarrhaus auch eine Gebrauchtimmobilie denkbar.
Baubeginn im Herbst 2021 angestrebt
Anfang März 2021, so die Zeitplanung, sollen die Entwürfe vorliegen. Sie werden dann eine Woche lang im Gemeindesaal ausgehängt, sodaß sich jeder ein Bild machen kann. Eine Jury aus Mitgliedern des Ältestenkreises, dem kirchlichen Bauamt und dem Pfarrer wird dann den besten Entwurf ermitteln und letzte Verbesserungen vornehmen.
Dann wird eine Entscheidung getroffen werden können, die belastbare Kosten umfasst und eine Abschätzung ermöglicht, welche Mittel für die anstehende Renovierung der Kirche zur Verfügung stehen. Für den Herbst 2021 wird dann der Abschluss des Bauvertrages angestrebt, dem zeitnah der Baubeginn folgen soll.
Zum Abschluss der Veranstaltung erkundigte sich Pfarrer Michael Wurz nach Fragen aus der Gemeinde. Eine Gottesdienstbesucherin beglückwünschte die Gemeinde zu diesem Teilerfolg und wies auf die besseren Chancen einer Nachbesetzung der Pfarrstelle hin. Ein Aspekt der auch in weiteren Redebeiträgen thematisiert wurde.
Ein weiteres Gemeindemitglied begrüßte die Holzbauweise weil sie mit lokalen und nachwachsenden Rohstoffen auskommt und verband das mit der Forderung, Solarenergie möglichst umfänglich zu nutzen.
Mit den Eröffnungsworten des schönen Liedes »Vertraut den neuen Wegen, auf die der Herr uns weist…« beendete Pfarrer Michael Wurz die Gemeindeversammlung und entließ die Gemeinde nach kräftigem Beifall in den Sonntag.