Mit großer Trauer wurde die Todesnachricht des bekannten Zeller Schreinermeisters Franz Alender aufgenommen. Nach kurzer schwerer Krankheit ist er am Donnerstagabend im Alter von 91 Jahren verstorben. Bis zuletzt nahm er an der Entwicklung der Schreinerei Alender teil und war besonders stolz darauf, dass sein Lebenswerk, in dem auch schon zwei seiner Enkelkinder in vierter Familiengeneration mitarbeiten, in die Zukunft geführt wird.
Die Wiege von Franz Alender stand am 6. August 1928 »Unter den Eichen«. Nach der Schulzeit in Zell erlernte er das Schreinerhandwerk bei seinem Vater Paul Alender. Die Lehrzeit wurde durch die Einberufung in den Krieg und durch die Gefangenschaft unterbrochen. Erst danach konnte Franz Alender die Gesellenprüfung ablegen.
In Abendkursen bildete sich Franz Alender neben der täglichen Arbeit weiter, so dass er 1959 vor der Handwerkskammer in Freiburg erfolgreich die Prüfung zum Schreinermeister ablegen konnte. 1961 übernahm Franz Alender den elterlichen Betrieb und baute diesen stetig weiter aus. Im Jahr 1976 wurde das Wohnhaus umgebaut und die Schreinerei um zwei neue Hallen deutlich erweitert. Ein weiterer Höhepunkt in seiner Laufbahn als selbständiger Handwerksmeister war das 100-jährige Firmenjubiläum, das im Jahr 1980 gefeiert werden konnte.
In seiner aktiven Zeit übernahm Franz Alender auch Verantwortung für seinen Berufsstand. Er war 15 Jahre lang Obermeister bzw. stellv. Obermeister der Schreinerinnung Wolfach. Seine Freude am Handwerk und sein fachliches Können hat der engagierte Schreinermeister an insgesamt 19 Lehrlinge weitergegeben, die er in seinem Betrieb ausgebildet hat. Darunter waren auch seine beiden Söhne Martin und Wolfgang, denen er im Jahr 1988 den Betrieb übergeben konnte.
Besonders stolz war Franz Alender darauf, dass inzwischen auch sein Enkelsohn Jan Alender seinen beruflichen Werdegang bis zum Schreinermeister absolviert hat und seither leitend im Familienbetrieb mitarbeitet. Damit ist die Zukunft seines Lebenswerkes gesichert.
Familie und Ehrenamt
Sein familiäres Glück hat Franz Alender in Maria Pfaff gefunden. Am 10. April 1951 läuteten für beide die Hochzeitsglocken. Aus ihrer Ehe sind zwei Buben und drei Mädchen hervorgegangen. Heute gehören sieben Enkelkinder und sechs Urenkel zur Familie. Im Jahr 2016 konnten Franz und Maria Alender bei guter Gesundheit noch das seltene Fest der eisernen Hochzeit feiern und dabei auf 65 gemeinsame und erfüllte Lebensjahre zurückblicken.
Neben Familie und Beruf hat Franz Alender aber auch immer die Zeit gefunden, um sich für die Gemeinschaft in der Stadt Zell zu engagieren. Bereits im Jahr 1948 ist er dem Zeller Kirchenchor beigetreten. Mit großer Freude und Leidenschaft verlieh er seine Bassstimme der Musica sacra und ab dem Jahr 1960 übernahm er als 1. Vorsitzender die Verantwortung für den Kirchenchor. 40 Jahre führte Franz Alender den Vorsitz aus. Als Ehrenvorsitzender blieb er dem Chor zeitlebens eng verbunden.
20 Jahre lang war Franz Alender auch Mitglied des Pfarrgemeinderats und im Stiftungsrat der Zeller Kirchengemeinde aktiv.
Ebenfalls im Jahr 1948 ist Franz Alender der Zeller Feuerwehr beigetreten, wo er bis zum 65. Lebensjahr als Aktiver der Leitermannschaft angehörte und später Mitglied der Altersmannschaft war. Die Ehrenurkunde der Stadt Zell dokumentiert seine über 60-jährige Zugehörigkeit zur Zeller Feuerwehr.
Am Donnerstagabend ist nun das lange und erfüllte Leben von Schreinermeister Franz Alender zu Ende gegangen. Nach kurzer, schwerer Krankheit ist er zuhause im Kreise seiner Familie friedlich eingeschlafen. Seiner Frau Maria und allen Angehörigen gilt die herzliche Anteilnahme.