Der Führungswechsel war lange vorbereitet und ist gelungen:
Bei der Hauptversammlung der Zeller Feuerwehr am Freitagabend im Gasthaus Pflug wurde Philipp Schilli mit großer Mehrheit zum neuen Kommandanten gewählt. Jahresberichte und Beförderungen standen außerdem auf der Tagesordnung.
Foto: Gisela Albrecht
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Foto: Gisela AlbrechtNach der Bekanntgabe des Wahlergebnisses, das ihm mit großer Mehrheit zum Kommandaten machte, erhielt Philipp Schilli viel Beifall. Schilli sagte: »Das Amt des Feuerwehrkommandanten ist ein großartiges Amt. Ich danke für das Vertrauen und möchte es durch meinen Einsatz erwerben.« Er sei bereits seit dem Jahr 2013 in die Arbeit des Kommandanten eingeführt worden, führte Schilli weiter aus. Die Feuerwehr stehe gut da, was die Ausrüstung, das Personal und den Stand der Ausbildung betreffe. Abschließend erklärte Schilli: »Ich freue mich auf eine gute und konstruktive Zusammenarbeit. Packen wir es an!«
Florian Lehmann legte sein Amt als Kommandant nach 20 Jahren nieder. Seinen Rücktritt hatte er bereits vor zwei Jahren angekündigt. Er bedankte sich in seiner kurzen Rede bei vielen Personen. Der Grundstock für seine Feuerarbeit sei durch seine Ausbilder Georg Oehler, Michael Schätzle und Reinhard Berger gelegt worden. »Wir waren eine tolle Truppe«, sagte Lehmann. Er dankte dem ganzen Team und vor allem auch Frank Erdrich: »Du hast mich 20 Jahre als Kamerad begleitet und mir unglaublich viel Arbeit abgenommen. Ich danke auch meiner Familie, denn ohne deren Unterstützung lässt sich das Ehrenamt Feuerwehr nicht ausüben.« Außerdem dankte er seinem Arbeitgeber Hydro Systems, Biberach für die Freistellung bei Feuerwehreinsätzen.
Bürgermeister Günter Pfundstein dankte Florian Lehmann seinerseits mit viel Lob: »Er hat mit 24 Jahren angefangen, sich in großer Verantwortung ehrenamtlich zu engagieren. Das ist bemerkenswert.« Die Stadt werde ihn in einem anderen Rahmen offiziell verabschieden, erklärte Pfundstein. Die Bestellung des neuen Kommandanten werde am 8. April im Gemeinderat erfolgen. Die Feuerwehr sei eine ganz wichtige Einrichtung der Stadt. »So eine große Truppe an Jugendlichen ist dabei – da geht mir das Herz auf«, zeigte sich Pfundstein beeindruckt. Er habe persönlich erlebt, wie sie bei größter Hitze beim Kulturzentrum eine Übung absolviert haben, das sei ein toller Einsatz.
Florian Lehmann wurde in geheimer Wahl mit großer Mehrheit zum stellvertretenden Kommandanten gewählt.
Umfangreicher Tätigkeitsbericht
Zu dem Jahresbericht der Feuerwehr erklärte Florian Lehmann: »Das Ergebnis der Feuerwehrarbeit spricht für sich.« Die Feuerwehr hat 84 Aktive, 66 Kameraden in der Jugendfeuerwehr und 23 Alterskameraden. Im Jahr 2018 gab es 88 Einsätze (93 im Vorjahr). Davon waren 30 Brandeinsätze, 35 Hilfeleistungen, 15 Fehlalarme und acht Sicherheitswachdienste. Die Feuerwehr leistete 1.460 Einsatzstunden (Vorjahr 1.834) und konnte drei Personen aus lebensbedrohlichen Situationen retten. Die größten Brandeinsätze im Jahr 2018 waren in der Rebhalde Biberach, im Hammergarten und in der Hindenburgstraße. Die Hilfeeinsätze teilen sich auf in zehn Öleinsätze, drei Wasserschaden/Hochwasser, zwei Person abgestürzt/gerettet, zwei Verkehrsunfälle, sechs Türöffnungen, eine Rettung über DLAK, vier Hilfeleistungen bei Sturm, zwei bei Gasgeruch und vier sonstige Hilfeleistungen. Zur Überlandhilfe wurde die Zeller Wehr 14 Mal angefordert: zwei Mal in Biberach, fünf Mal in Nordrach, zwei Mal in Oberharmersbach, zwei Mal in Steinach, zwei Mal in Gengenbach und ein Mal in Oberwolfach.
Zum Ausbildungsstand zeigte Lehmann folgende Statistik: Es gibt 72 Kameraden für den Sprechfunk, 36 Atemschutzträger, 38 Maschinisten, 64 Truppführer, 18 Gruppenführer, sieben Zugführer, drei Verbandsführer und einen Ausbilder TM/TF. Im letzten Jahr fanden viele Zusatzausbildungen der Maschinisten auf dem neuen Fahrzeug statt. Als herausragendes Ereignis bezeichnete Lehmann den Besuch von Innenminister Thomas Strobl am Tag der Sicherheit in Zell. Er hat das neue Feuerwehrfahrzeug HLF20 offiziell übergeben. Eine große Freude sei auch ich Abholung des neuen Einsatzfahrzeugs in Luckenwalde gewesen. Weitere Tätigkeiten der Feuerwehr waren die Frühjahrsübung beim Anwesen Pils zusammen mit der Feuerwehr Gengenbach, dem DRK und THW und die Teilnahme an den Herbstübungen in Nordrach und Steinach. Neun behördliche Aufträge wie Umzugsabsicherung und Ordnungsdienste wurden übernommen.
Philipp Schilli berichtete anschließend ausführlich über die Ausbildungen im Jahr 2018. Er dankte Bürgermeister Günter Pfundstein für seine Bereitschaft, Abrisshäuser der Stadt der Feuerwehr für Übungen zur Verfügung zu stellen.
Blick in die Nachwuchsarbeit
Feuerwehrkamerad Sven Hoferer stellte den Jahresbericht der Gesamtjugendfeuerwehr vor. Die Jugendfeuerwehr hat 36 Mitglieder: 24 aus Zell, neun aus Unterharmersbach, drei aus Unterentersbach. 2018 wurden acht neue Mitglieder aufgenommen, davon fünf aus der Kinderfeuerwehr. Drei Jugendfeuerwehr-Kameraden sind in die Abteilung gewechselt. Es gab 40 Veranstaltungen. Ein Höhepunkt war die alle zwei Jahre stattfindende 24 Stunden Aktion mit Theorie Unterricht, Gerätedienst und großer Wasserschlacht. Die Jugendwehr leistet Arbeitsunterstützung bei der Abteilung in verschiedenen Bereichen und trifft sich auch zu Freizeitvergnügungen.
Daniel Erdrich berichtete von der Kinderfeuerwehr. Dort sind 27 Kinder in zwei Altersgruppen mit viel Begeisterung dabei. Sie lernen das richtige Verhalten im Straßenverkehr, Gefahren im Haushalt erkennen und vermeiden und machen erste Erfahrungen mit Erster Hilfe. Weitere Themen sind der Umgang mit dem Notruf und den Feuerlöschern. Bei einem Ausflug in den Europapark Rust wurden dort die Werksfeuerwehr und die Sanitätsabteilung besichtigt. Anschließend ging es ins Naturzentrum Rust zur Trappertour. Natürlich gibt es in den Gruppenstunden auch Spiel und Spaß.
Die Ausbilder der Kinder- und Jugendfeuerwehr übernehmen diesen Dienst zusätzlich zu ihrer Feuerwehrarbeit. Ihnen wurde in der Hauptversammlung ausdrücklich gedankt. Es sind: Kathrina Jilg, Kevin Karczmarczyk, Patric Kienzler, Peter Nieke, Daniel Erdrich, Stefanie Hannemann, Tanja Kienzler und Sonja Nieke.
Ehrungen durch Kreisbrandmeister
Kreisbrandmeister Bernhard Frei übernahm die schöne Aufgabe der Ehrungen. Zunächst dankte er Florian Lehmann für seine 20-jährige Kommandantentätigkeit: »Du hast die Feuerwehr vorangetrieben und kannst stolz sein auf deine Arbeit.« Es gebe einen hohen Ausbildungsstand bei guter Technik, führte er weiter aus. Bei den Ehrungen freute er sich besonders über die Ehrung von Berthold Gutmann, der seit 60 Jahren der Feuerwehr treu ist und die Ehrenurkunde erhielt. Bernd Hannemann ist 40 Jahre Feuerwehrmann. Robert Bergmann und Florian Nessler wurden für 25 Jahre geehrt und erhielten das Abzeichen in Silber, Pascal Pfend und Kathrina Jilg für 15 Jahre das Abzeichen in Bronze.





